Ein hoffnungsvoller Roman aus einer dunklen Zeit
Es ist Heiligabend auf Amrum im Jahr 1944. Birke tut alles, um diese sechste Kriegsweihnacht für die Bewohner in dem alten Bauernhaus so schön wie möglich zu machen. Aus nichts hat sie sogar einen Baum ...
Es ist Heiligabend auf Amrum im Jahr 1944. Birke tut alles, um diese sechste Kriegsweihnacht für die Bewohner in dem alten Bauernhaus so schön wie möglich zu machen. Aus nichts hat sie sogar einen Baum gebastelt. Nun hält sie Rückschau und erinnert sich an das, was sie verloren hat, als an einem Tag der vermeintlich sichere Himmel über ihr einstürzte. Aber sie hat auch wundervolle Erfahrungen gemacht, nur die Hoffnung fehlt, denn ihre Träume und Wünsche für die Zukunft erscheinen ihr aussichtslos. Da müsste schon ein Wunder geschehen....
In diesem Jahr habe ich einige Bücher von Patricia Koelle gelesen, und alle gehören zu meinen Highlights. So war es für mich an der Zeit, auch ihren weihnachtlichen Roman, der im Jahr 2018 erschienen ist, endlich zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, denn diese Geschichte ist so feinfühlig und liebevoll erzählt, dass einem beim Lesen ganz warm ums Herz wird. Anfangs verschließen die Protagonisten den erlebten Kummer noch in ihrem Herzen, aber mit der Zeit lernen sie, einander zu vertrauen und zu öffnen. In dem kriegsverletzten Jondris findet Birke einen Seelenverwandten, und das gegenseitige Verständnis trägt sie durch diese schwierige Zeit. Und doch wagen sie gar nicht, an die Zukunft zu denken, zu groß und unüberwindbar erscheinen ihnen die Hindernisse. Beide haben so viel verloren.
Jondris erzählt von seinen Erlebnissen, und man begegnet Protagonisten aus anderen Romanen der Autorin. Diese zarten Verbindungen zwischen den Büchern empfinde ich immer als sehr schön, und sie zaubern mir ein Lächeln der Erinnerung ins Gesicht.
Dies ist eine Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang, und obwohl sie in dunkelster Zeit spielt, ist sie doch so voller Wärme, Hoffnung und Licht.