Gefährlicher Blackout
| © Janna von www.KeJas-BlogBuch.de |
Nachdem ich nun auch das Debüt von Paula Hawkins gelesen habe, bin ich definitiv ein Fan von ihr! Schon „Into the Water“ konnte mich überzeugen. Ich mag ihre Art ...
| © Janna von www.KeJas-BlogBuch.de |
Nachdem ich nun auch das Debüt von Paula Hawkins gelesen habe, bin ich definitiv ein Fan von ihr! Schon „Into the Water“ konnte mich überzeugen. Ich mag ihre Art der Geschichten-Erzählung, der ineinander drehenden Spiralen. Und auch dieses Buch ist schwer zu besprechen, kein Wort darf zu viel gesagt werden.
Rachel sitzt im Zug, dabei sieht sie täglich Jess und Jason. Aus dem Fenster heraus, beobachtend. Jess und Jason sind jedoch Megan und Scott. Doch Rachel glaubt sie zu kennen, spinnt sich deren Leben zusammen. Bis eines Abends jemand verschwindet und ihr jegliche Erinnerung an diese Stunden fehlen.
Zunächst lernte ich Rachel kennen. Danach Megan. Und eine weitere Protagonistin kommt zu Wort. Alle drei erzählen aus der Ich-Perspektive heraus und keine der drei wird einem vollständig sympathisch. Wobei, so ganz trifft das für mich nicht zu. Ich lernte sie kennen. Ich begann zu verstehen. Und gerade solche Charaktere finde ich persönlich sehr interessant und ja, keine wird bei (allen) Leser*innen Anklang finden. Ich jedoch mochte Rachel und Megan, eben aufgrund ihrer Ecken und Kanten.
Wie auch im zweiten Buch von Paula Hawkins, hat sie bereits in ihrem Debüt langsam auf das Ende hingearbeitet. Sie hat einen Hang zu Protagonisten die nicht aalglatt sind, sich mit alltäglichem Gedankenkarussell und Problematiken quälen – genau das gefällt mir!
"Ich habe nichts mehr unter Kontrolle, nicht einmal die Orte in meinem Kopf."
(Seite 21)
Schritt für Schritt, ruhig erzählt, erfährt man immer mehr. Und immer mehr Fragen stellte ich mir. Ich hatte so einige Theorien, worauf all das hinauslaufen könnte. Es gibt gewisse Sätze die wunderbar die Geschichte beschreiben würden und die ich nun gerne hier aufschreiben würde, doch damit würde ich schon zu viel verraten. Ich habe das Ende nicht kommen sehen, da sich mein Blick auf etwas anderes legte.
Dieser Roman hatte einen regelrechten Sog! Als ich das Buch las hatte ich wirklich ausgiebig Zeit zum Lesen und dennoch – ich habe es innerhalb von zwei Tagen ausgelesen, spricht für sich, oder?! Ich musste einfach weiterlesen, ich wollte wissen was an diesem Abend geschah! Als Megan verschwand. Der Abend an den Rachel sich nicht mehr erinnern kann.
Rachel übte einen gewissen Reiz auf mich. Sie hat Probleme, sie belügt sich selbst und versteckt sich in einer Beziehung die nicht ihre ist. Auch Megan macht neugierig, ihre kleinen Anmerkungen, bei denen man sich fragt, was sich hinter ihrer Fassade verbirgt. Auch die dritte Protagonisten lässt einen durch die Seiten huschen, einfach weil man wissen will was sie wahrnimmt. Nur ist sie die Person die mir wirklich am unsympathischsten war. Nicht aufgrund wer sie war, sondern wie sie über Rachel dachte.
Ob man die Protagonistinnen nun mag oder nicht oder so gar keinen Bezug aufbauen kann, die Geschichte sollte man lesen. Ein versteckter Thriller innerhalb des Romans und doch war es genau richtig, das Buch dem ‚Roman‘ zuzuordnen. Langsam arbeitet die Autorin auf das Ende hin, mit einem ruhigen Erzählstil zu einer einnehmenden Geschichte.
"Girl on the Train" – die filmische Umsetzung, mehr dazu erfahrt ihr: http://kejas-blogbuch.de/girl-on-the-train-paula-hawkins-janna/
Das Buch hat ein, zwei minimale Schwachstellen – wirklich minimal! Aber im gesamten ein Lesegenuss, den ich nur empfehlen kann! Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.