Starker Start aber leider in zu altbekannte Muster gefallen
Carys ist alleine erziehende Mutter. Als sie wieder mal eines Nachts von den eindeutigen Geräuschen aus der Nachbarwohnung wach gehalten wird, entschließt sie sich mit ihren Nachbarn Deacon darüber zu ...
Carys ist alleine erziehende Mutter. Als sie wieder mal eines Nachts von den eindeutigen Geräuschen aus der Nachbarwohnung wach gehalten wird, entschließt sie sich mit ihren Nachbarn Deacon darüber zu sprechen, da Schlaf momentan mit einem Baby essenziell ist. Nach diesem unangenehmen, aber doch gutem Gespräch kommen sich die beiden nach und näher. Auch mit Sunny Clarys sechs Monate alter Tochter kommt Deacon, der eigentlich nie Kinder haben wollte, überraschend gut zurecht. Doch Deacon hat sich geschworen, keine Kinder zu haben, also wie soll er eine Beziehung mit Clarys führen?
Dies war mein erstes Buch von Penelope Ward als alleinige Autorin. Aufgrund der Prämisse hatte ich richtig Lust auf dieses Buch. Das Hörbuch ist auch toll vertont und hat echt Spaß gemacht. Es ist auch ungekürzt.
Das Cover ist nicht sonderlich herausragend, aber ich finde es schön, dass das Wort „Boyfriend“ in demselben Blau wie die Augen des Mannes gehalten ist.
Mit seinen 363 Seiten hat es eine durchschnittliche New Adult Länge.
Meiner Meinung nach fing diese Geschichte superstark an. Gleich zu Anfang die Szene in der Nacht, wo Clarys aufgrund der eindeutigen Geräusche aus der Nachbarwohnung nicht schlafen kann, hat mich an „Wallbanger“ von Alice Clayton erinnert, welches ich sehr mochte. Deshalb hatte es mir gleich noch besser gefallen.
Das Gespräch dazu war auch superunterhaltsam und hat die Charaktere direkt sympathisch gemacht. Deacon wurde mit seiner selbstironischen, flirtenden und fürsorglichen Art direkt ein Bookboyfriend für mich. Auch wie er mit Sunny umging, war einfach zuckersüß. Die Dynamik zwischen Clarys und Deacon war auch echt schön. Ich mochte die beiden zusammen sehr gerne.
Was mir besonders gut gefiel, waren ihre entwaffnende Ehrlichkeit.
Auch der besondere Aspekt um Sunny fand ich sehr interessant und gut eingebunden. Gerade das sie aufgrund dessen nicht bemitleidenswert sei, hat mir imponiert und ein Stück weit die Augen geöffnet.
Allerdings hielt das Ganze so nicht lang. Deacon wurde immer anstrengender, da er vor seiner Vergangenheit davon läuft und sich gleichzeitig von ihr beherrschen lässt. Wie so oft.
Es ist einfach nicht meine Art von Geschichte, wenn Drama entsteht welches durch offene Kommunikation hätte verhindert werden können.
Beide waren anfangs so gut darin, deshalb war ich umso enttäuschter von Deacon. Nicht das ich das nicht verstehen könnte. Niemand redet gerne über Dinge, die einem in der Seele schmerzen und dadurch das er das null verarbeitet hatte, konnte er seine tiefsten Gefühle einfach nicht in Worte fassen zumal er sie sich nicht eingestehen konnte.
Auch dieses ständige hin und her, heiß und kalt war anstrengend. Außerdem wirkten für mich ein paar Formulierungen zu gezwungen, um zu zeigen, wie toll die beiden doch zusammen passen. Es war auch echt hart an der Grenze kitschig und romantisiert, z. B. mit dem ähnlichen Karriereende der beiden oder mit Sunnys Vater. Es gab auch bestimmte Stellen im letzten Drittel, wo ich dieses Hörbuch hörte und über Deacon nur die Augen verdrehen konnte.
Meine heimlichen Highlights waren Sunny, die echt süß war und die schrullige Nachbarin, die eine Klasse für sich war.
Alles in allem eine Geschichte, die superstark anfing, sich aber dann dank Deacon in eine Richtung entwickelt hat, die für mich vor allem anstrengend und unnötig war. Ich kann mir vorstellen, dass andere diese Geschichte lieben, aber meines war es dann leider nicht mehr. Ich hätte sie gerne geliebt, da die Charaktere überwiegend wirklich toll waren.