Mehr Tiefgang als erwartet
Inhalt:
1986. Der 19-jährige Skip ist ein selbsternannter Poser aus Heidelberg. Sein Leben dreht sich um die Pflege seiner Lockenmähne, zu enge Jeans, Hardrock und Abstürze beim Feiern. Auch um ein Mädchen ...
Inhalt:
1986. Der 19-jährige Skip ist ein selbsternannter Poser aus Heidelberg. Sein Leben dreht sich um die Pflege seiner Lockenmähne, zu enge Jeans, Hardrock und Abstürze beim Feiern. Auch um ein Mädchen wiederzusehen, nimmt er eine Zivildienststelle auf Sylt an. Dort lernt er Mathilda kennen, eine zerbrechliche ehemalige Sängerin. Die beiden freunden sich an, bis Mathilda ihn um einen großen Gefallen bittet, der Skip vor eine unerwartete Gewissensfrage stellt. Die beiden begeben sich auf einen schicksalhaften Trip, mit dessen Ausgang keiner von ihnen rechnen konnte.
Fazit:
Skip will sich endlich daheim abnabeln und nimmt auf Sylt eine Zivildienststelle an, die natürlich vermeintlich zu dem selbsternannten Poser passt. Doch dann kommt es ganz anders und Skip muss immer wieder über seinen Schatten springen und über sich selbst hinauswachsen.
Windeln wechseln im Altersheim? Sabber und andere Ekligkeiten aus dem Gesicht waschen? Wie furchtbar ist das denn? Skip will doch Konzerte organisieren und sich um die Pflege seinen Äußeren kümmern. Also Flucht zurück zu Mami oder durchbeißen? Nach der Rettung einer älteren Dame kommt Skip ins Grübeln und bleibt dann doch als Pflegehilfskraft auf Sylt. Wie von mir erwartet wird es nun turbulent.
Skip stellt die Bewohner und die Heimleitung der Residenz vor neue Herausforderungen und seine gut gemeinten Pläne gehen teilweise massiv daneben. Doch das müsst ihr leider selbst lesen. Ich habe in manchen Momenten herzhaft gelacht und mir im nächsten Moment wieder die Haare gerauft. Humor und jugendlicher Leichtsinn sorgen für ungeahntes Chaos.
Obwohl Skip viel Chaos verbreitet, gelingt es ihm so manches Herz zu erobern. ganz besonders Mathilda hat ihn ins Herz geschlossen und sie werden nach und nach gute Freunde. Als Mathilda dann um einen großen Gefallen bittet, steht Skip vor der größten Gewissensfrage seines Lebens. Letzten Endes lässt er sich dann zu einem Roadtrip der besonderen Art mit ungewissem Ausgang überreden. Um was es dabei geht, müsst ihr ebenfalls selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.
Mir hat dieses warmherzige Buch mit ernstem Hintergrund gut gefallen und ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Am Anfang habe ich häufig über den naiven und gutgläubigen Skip gelacht und konnte ich mich im Verlauf der Geschichte über seine weitere Entwicklung freuen. Mathilda war mich sofort sympathisch und ich freute mich, dass sie Skip so viele Denkanstöße gibt und dadurch seine Entwicklung vorwärtstreibt. Die Geschichte weckte viele Emotionen in mir, vom Lachen über das Entsetzen bis hin zur Erschütterung. Dies hätte ich so nicht erwartet.
Ich hatte schöne Lesestunden mit diesem Buch und seinem überraschenden Ende, so dass ich eine überzeugte Leseempfehlung gebe.