Cover-Bild Die Fotografin - Am Anfang des Weges
Band 1 der Reihe "Fotografinnen-Saga"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 27.08.2018
  • ISBN: 9783641230807
Petra Durst-Benning

Die Fotografin - Am Anfang des Weges

Roman
Gegen alle Widerstände wird Mimi Reventlow Fotografin, und findet nicht nur ihre Freiheit, sondern auch die Liebe …

Mimi Reventlow war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

Aufbruch in eine neue Zeit

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Zum Buch:
Mimi Reventlow wächst in einem Pfarrhaus auf. Als sie einen Heiratsantrag bekommt ist Mimi sich sicher, dieses Leben als Hausfrau und Mutter will sie nicht. Ihr Traum ist es, so wie ihr Onkel ...

Zum Buch:
Mimi Reventlow wächst in einem Pfarrhaus auf. Als sie einen Heiratsantrag bekommt ist Mimi sich sicher, dieses Leben als Hausfrau und Mutter will sie nicht. Ihr Traum ist es, so wie ihr Onkel Josef als Wanderfotografin zu reisen und den Menschen Schönheit schenken. Erst reagieren ihre Eltern entsetzt, doch dann unterstützen sie Mimi. 1911 wird ihr Traum war und sie ersteht ihre erste Reisekamera und beginnt sich bei Fotografen auf Zeit einzumieten, doch Mimi muss sich ihren Platz hart in der dominante Männerwelt erkämpfen, vor allem da sie neue Ideen einbringt. Als ihr Onkel Josef erkrankt fährt Mimi nach Laichingen, dem kleinen Leinenweberdorf. Mimi beschließt ihren Onkel zu pflegen und sein Fotoatelier zu führen. Ihre modernen Bilder finden zwar gefallen, doch auch hier gibt es einen gewaltigen Gegner der ihr das Leben in der Ortschaft schwer macht.

Meine Meinung:
Die Geschichte handelt von einer Frau, die ihren Wunsch verwirklicht und sich gegen die Männerwelt behaupten muss. Sehr lebendig und authentisch beschreibt die Autorin die damalige Zeit um 1911, in der Frauen nur Randfiguren waren, sodass ich mich als Leser in diese Zeit zurück versetzen konnte, ja fast schon die Armut und Hoffnungslosigkeit, die manche Protagonisten erleben, spürte. Petra Durst-Benning gelingt es mit Ihrem Schreibstil immer wieder, dass ich in die Geschichte fast magisch hineingezogen werde, als wäre ich ein Teil von ihr.
Neben der Geschichte um Mimi Reventlow, begegnen uns auch die zwei Jugendlichen Anton und Alexander die Bewunderung für Mimi empfinden. Eingezwängt in die traditionelle Lebensweise und Erwartungen beginnen diese, zumindest gedanklich, zu revolutionieren um ihren eigenen Weg zu beschreiten. Die Geschichte faszinierte mich so sehr, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Der Schluss kommt völlig abrupt und endet mit einer bösen Prophezeiung. Ich hielt das Buch in meiner Hand und rief: „Was? Das kann doch nicht sein, sie kann doch jetzt nicht einfach mit der Geschichte aufhören!“. Nun kann ich es natürlich kaum erwarten bis der 2. Teil im April heraus kommt.

Fazit:
Toller Auftakt der Trilogie. Begeistert empfehle ich, Mimi und die Entwicklung der Fotografie auf Ihren Weg zu begleiten.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Eine mutige junge Frau geht ihren Weg

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Inhalt:
Minna Reventlow, genannt Mimi, will nicht wie alle anderen Frauen zu ihrer Zeit (1911) einen Haushalt führen und eine Familie gründen, sondern sie will als Fotografin durch das Land reisen. Sie ...

Inhalt:
Minna Reventlow, genannt Mimi, will nicht wie alle anderen Frauen zu ihrer Zeit (1911) einen Haushalt führen und eine Familie gründen, sondern sie will als Fotografin durch das Land reisen. Sie macht ihren großen Traum wahr und will den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit schenken. Als großes Vorbild hatte sie ihren Onkel Josef, der ebenfalls als Wanderfotograf unterwegs war. Als dieser dann schwer erkrankt, ist es für sie selbstverständlich, dass sie vorübergehend zu ihm zieht, ihn pflegt und währenddessen sein Atelier in Laichingen übernimmt. Doch in Laichingen ist sie mit ihren modernen Ansichten nicht gerne gesehen. Doch auch ein Mann lässt Mimis Herz höher schlagen.

Mein Kommentar:
Dies ist der erste Teil einer Reihe rund um die Fotografin Minna Reventlow. Das Hörbuch wurde von Svenja Pages gelesen und ich mag sie als Sprecherin sehr gerne. Sie schafft es die Stimmung und Emotionen sehr gut rüberzubringen, sodass der Hörer sie auch richtig miterlebt. Ich finde sie ist sehr gut gewählt.
Das Hörbuch ist sehr flüssig und ich hörte sehr gerne zu. Die 650 Minuten vergingen mir leider viel zu schnell und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, da ich schon sehr gespannt bin, wie es weitergeht. Leider blieben einige Fragen offen, aber so wurde auch sehr viel Spannung und Vorfreude auf den nächsten Teil erzeugt.

Die Personen waren meiner Meinung sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mir ein gutes Bild von ihnen machen. Mimi war als Hauptperson natürlich am besten dargestellt und ich konnte ihre Entwicklung vom Kind bis zur emanzipierten Frau sehr gut nachverfolgen. Sie ist eine starke Frau, die ihren Weg geht, ohne an die Folgen zu denken und auch trotz aller Schwierigkeiten nie ihr Ziel aus den Augen verliert. Natürlich war auch ein wenig Glück mit dabei aber dennoch hat sie es vor allem durch ihre harte Arbeit geschafft Erfolg zu haben. es fasziniert mich, dass es schon damals zur Jahrhundertwende so starke Frauen gab. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass sich die Geschichte auch im wirklichen Leben so ereignet. Es ist alles sehr realitätsnah dargestellt und sehr schön und genau beschrieben. Als Hörer hat man fast den Eindruck, dass man sich selbst in dieser Zeit befindet.

Das Leben der Fotografin und auch ihr Wirken wird sehr schön und bildlich beschrieben und ich konnte mir ein sehr gutes Bild davon machen. Auch die Orte in denen die Handlung spielt waren sehr detailliert beschrieben und somit hatte ich immer ein klares Bild vor Augen.

Leider endet das Hörbuch sehr abrupt und wenn ich nicht gewusst hätte, dass ein zweiter Teil folgen wird, wäre ich sehr enttäuscht gewesen. Das hätte man noch auf der CD vermerken können oder auch im Hörbuch erwähnen können. Ich denke, dass dies sicher einige Hörer stören könnte, wenn sie nicht wissen, dass noch ein zweiter Teil folgen wird. Ich habe es auch nur durch Zufall erfahren, und war so zum Glück vorbereitet.

Mein Fazit:
Das Hörbuch beschreibt das Leben einer starken Frau zur Jahrhundertwende, die trotz aller Schwierigkeiten unerschrocken und zielstrebig ihrem Weg folgt und nie aufgibt. Leider wird nie erwähnt, dass es sich um eine Reihe handelt, was man sicher noch ergänzen könnte. Auf jeden Fall eine klare Empfehlung und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil, welchen ich hart erwarten werde, da ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

Ganz liebe Grüße,
Niknak

Veröffentlicht am 13.02.2019

Zwischen Träumen und Tradition

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Ich weiss noch, wie ich mir nach "Winterwind" wünschte, Autorin Petra Durst-Benning würde einmal Gegenwartsromane schreiben - was sie kurz darauf mit der Maierhofen-Serie auch tat. So schön die Serie ist, ...

Ich weiss noch, wie ich mir nach "Winterwind" wünschte, Autorin Petra Durst-Benning würde einmal Gegenwartsromane schreiben - was sie kurz darauf mit der Maierhofen-Serie auch tat. So schön die Serie ist, trotzdem vermisste ich mit den Jahren ihre historischen, immer toll recherchierten Romane.

Auch hier ging mein Wunsch in Erfüllung und nun gelang mit der Veröffentlichung ihres neuestes Werkes der Start einer fünfteiligen Saga über eine junge Frau, die sich nicht mit der Zukunft als Pfarrfrau begnügen will.

Mimi, die Heldin der Serie, sieht am Leben ihrer Mutter was auf sie wartet, wenn sie Heinrich heiraten würde. Sie entscheidet sich für das harte Leben als Wanderfotografin, worin Onkel Josef Mimi anfänglich tatkräftig protegiert. Ihre Mutter unterstützt Mimi einerseits, andererseits hegt sie grosse Bedenken. Der Vater scheint Mimi zu vertrauen, von ihm hört man aber nicht viel.

Die ersten Monate sind nicht leicht für Mimi und trotzdem bereut sie ihren Entscheid nicht. Nachdem Mimi durch einen Zufall eine berühmte Person fotografieren kann, floriert das Geschäft und allerorten wird nach ihr gefragt. Da erreicht sie plötzlich eine Nachricht, dass es, ihrem inzwischen im Weberdorf Laichingen sesshaft gewordenen, Onkel Josef schlecht geht. Keine Frage, dass Mimi auf dem Weg zu einem weiteren Auftrag in Laichingen Halt macht.

Josef geht es gesundheitlich gar nicht gut und braucht jemand der ihn pflegt. Mimi übernimmt vorläufig - denkt sie zumindest. Ihr Aufenthalt verlängert sich immer weiter, wobei Mimi die Gemeinde mit ihrer Art und ihren modernen Ansichten aufwirbelt. Fast schon als Ketzerin verschrien, wird sie von wenigen Bewohnern gemobbt. Andere hingegen sind fasziniert und wollen der weit herum gereisten Mimi glauben.

Die Szenen in Laichingen machten mich traurig. Denn nur allzu gut hat Petra Durst-Benning das karge Leben der Dorfbewohner, deren Träume und Sorgen sowie die Zukunftsaussichten der Jugendlichen beschrieben.

Geschickt webt die Autorin in die Einzelschicksale der Menschen viel Wissenswertes mit ein, zum Beispiel der Einblick in die Arbeit eines Fotografen - besonders gelungen sind die Abschnitte über die Bildretusche, quasi Photoshop vor 100 Jahren - wie auch die schwere Arbeit der Weber und die Weiterentwicklung der Stoffbearbeitung. Erneut zeigt sie mehrere Berufszweige auf, die sich nicht nur durch die Industrialisierung weiterentwickeln und lässt uns diese Umwälzungen in ihren Charakteren miterleben.

Petra Durst-Benning porträtiert wie gewohnt starke Frauen, lässt aber die ganze Gefühlspalette über Eifersucht und Neid, wie auch das Bedauern über eigene, vielleicht vorschnelle Entscheidungen nicht zurück.

Ein wenig enttäuscht war ich, als Mimi - zwar verständlicherweise - immer länger in Laichingen blieb und nicht mehr auf Reisen ging. Ja, ich weiss, das kann sich in den vier weiteren Büchern noch ändern, aber dennoch hätte ich Mimi gerne mehr unterwegs begleitet. Ihr Aufenthalt im Leinenweberdorf dauerte mir zu lange, einiges wiederholte sich schon fast - aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungeduldig.

Leider bricht das Buch gefühlt mittendrin ab, ist nicht in sich abgeschlossen, was ich bedauerte. Mir fehlt ein schlüssiger und würdiger Abschluss des ersten Teils dieser Saga.

Sehr schön fand ich den Bezug zu "Bella Clara", denn Mimi lernt Clara Berg kennen. Wer historische Romane mag und die Jahrhundertwind-Trilogie noch nicht kennt, sollte dringend mal einen Blick darauf werfen. Den frischen Wind aus der Trilogie hat die Autorin auch in "Die Fotografin" mitgenommen und deshalb ich bin gespannt, wie Mimi und die Laichinger sich weiter entwickeln. Insbesondere nimmt mich Wunder, ob sich die Träume von Alexander und Anton erfüllen.

Fazit: Fesselnder und interessanter Auftakt zu der fünfteiligen Serie über eine Fotografin anfangs des 19. Jahrhunderts.
4 Punkte.