Cover-Bild Ein Hauch von Amerika
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 11.10.2021
  • ISBN: 9783453425903
Petra Grill

Ein Hauch von Amerika

Roman
Zwei ungewöhnliche Frauen auf der Suche nach sich selbst in einer Zeit des Umbruchs

Pfalz, 1951: Amy McCoy erreicht die US-Militärstation Kaltenstein. Hier soll sie als First Lady ihres Ehemanns Colonel Jim McCoy residieren. Was sie niemandem verrät: Amy ist nicht das erste Mal in Deutschland. Als Amelie Werner musste sie 1933 mit ihren Eltern aus Berlin über Paris in die USA fliehen. Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren. Nun sitzt sie hier fest, mitten im Nirgendwo, wo sie sich mit der Dorfbevölkerung herumschlagen muss, die demokratische Werte von der US-Armee erlernen soll. Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr Hoffnung. Die ungleichen Frauen vereint die Liebe zur Kunst. Amy macht es sich zur Aufgabe, Marie ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Doch in den Aufbruchswirren der Nachkriegszeit scheint es keinen Platz zu geben für die Träume einer modernen Frau ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2021

Pulverfass ...

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Ein Hauch von Amerika

Ich finde es ja immer wieder cool vorab ein ganz, ganz neues Buch zu lesen. Das Cover sieht vielversprechend und fantastisch aus. Teilendsättigt, in Sepiatönen und teilweise leicht ...

Ein Hauch von Amerika

Ich finde es ja immer wieder cool vorab ein ganz, ganz neues Buch zu lesen. Das Cover sieht vielversprechend und fantastisch aus. Teilendsättigt, in Sepiatönen und teilweise leicht coloriert, wirkt es wie aus einer fernen Zeit. Das Buchcover ziert im unteren Teil ein Liebespaar in unterschiedlicher Hautfarbe. Darüber ist eine Bar-Szene mit einer lebenslustigen, jungen Frau mit luftiger Blumenkette, die wohl ein paar flotte Steppschritte tanzt und einem Mann mit Drink am Tresen zu erahnen. „Ein Hauch von Amerika“ von Petra Grill wird zudem im Dezember als ARD Serie ausgestrahlt. Für mich als Leser ist das immer sehr spannend. Entsprechen die Protagonisten dann der Filmrealität? Passt die Story noch oder gehen durch Raffung wichtige Fixpunkte verloren? Meistens bin ich hinterher froh, dass ich zuerst das Buch gelesen habe. Und auch hier scheint es viel Lesestoff zu geben. Inhaltlich geht es in die Zeit um 1951 zurück. Historisches mit Fiktion gemischt mag ich sehr gerne, da man auch immer etwas über die gute alte Zeit erfährt. In diesem Fall, wie die Amerikaner den Deutschen in Kaltenstein nach und nach den Weg zu etwas mehr Freiheit und Freizügigkeit ermöglicht haben, was natürlich problembehaftet war. Geschickt gemacht und spannend erzählt wird die Geschichte einer „ungleichen“ Frauenfreundschaft zwischen Amy und Marie sowie die Liebesgeschichte zwischen der gerade erwähnten Bauerntochter Marie und einem schwarzen Soldaten. Die Romanhelden Amelie Werner alias Mrs. Amy McCoy, Marie Kastner, Jim McCoy, Erika Strumm sowie Hedwig und Paul Werner sind fein erdacht und gut beschrieben, daher wirken sie sehr authentisch, wie ich finde. Der Plot wühlt auf und macht nachdenklich, aktuelle Themen wie Emanzipation und Rassismus (Schwarz/Weiss) werden angerissen. Und was mir besonders gut gefällt, auch das Thema Kunst, (Alte Meister wie Pablo Picasso oder Franz Marcs und das Thema Zeichnen) wurde kunstvoll in den dramatischen Plot aufgegriffen und verarbeitet. Das trifft meinen Geschmack richtig gut. Die Freundschaft der beiden „ungleichen“ Frauen, die eine gegenläufige Entwicklung einschlagen, wird leider romantechnisch auf eine „harte“ Probe gestellt. Konservative Kräfte, Rollenbild, Kirche, Frau sowie gesellschaftliche Zwänge wirken entsprechend stark und der Wunsch nach Emanzipation und Selbstverwirklichung war sehr, sehr schwierig und erforderte eine Menge Mut und Tollkühnheit. Geben dem Leser aber auch den Einblick, dass man Wichtiges vom Unwichtigem unterscheiden muss und das man letztendlich „die Freiheit hat, lieben zu dürfen, wen und was man will“. Durchaus lesens- und bestimmt auch sehenswert !

Inhalt:
Zwei ungewöhnliche Frauen auf der Suche nach sich selbst in einer Zeit des Umbruchs

Pfalz, 1951: Amy McCoy erreicht die US-Militärstation Kaltenstein. Hier soll sie als First Lady ihres Ehemanns Colonel Jim McCoy residieren. Was sie niemandem verrät: Amy ist nicht das erste Mal in Deutschland. Als Amelie Werner musste sie 1933 mit ihren Eltern aus Berlin über Paris in die USA fliehen. Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren. Nun sitzt sie hier fest, mitten im Nirgendwo, wo sie sich mit der Dorfbevölkerung herumschlagen muss, die demokratische Werte von der US-Armee erlernen soll. Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr Hoffnung. Die ungleichen Frauen vereint die Liebe zur Kunst. Amy macht es sich zur Aufgabe, Marie ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Doch in den Aufbruchswirren der Nachkriegszeit scheint es keinen Platz zu geben für die Träume einer modernen Frau ...

Die Autorin:
Petra Grill wohnt in ihrer Heimatstadt Erding. Mit ihrem Debüt »Oktoberfest 1900« gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste. In ihrem neuen Roman rückt Petra Grill erneut zwei unterschiedliche facettenreiche Frauen ins Zentrum, die auf ihre ganz eigene Weise für ihr Glück kämpfen.

Weitere Titel:
Oktoberfest 1900,

Fazit: ***** Der Roman „Ein Hauch von Amerika“ von Petra Grill ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Buch umfasst 512 Seiten die zeitweise wahrlich dramatisch sind und einen Blick ins „historische“ Deutschland gewähren und auf eine Fortsetzung der Story hoffen lassen.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

sehr spannender Roman vom Leben auf der US-Base

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Amelie ist 1933 mit ihren Eltern nach Amerika geflohen und hatte sich geschworen, nie wieder zurückzukehren.Doch 1951 kehrt sie zusammen mit ihrem Ehemann zurück auf eine Base der US-Army und lernt dann ...

Amelie ist 1933 mit ihren Eltern nach Amerika geflohen und hatte sich geschworen, nie wieder zurückzukehren.Doch 1951 kehrt sie zusammen mit ihrem Ehemann zurück auf eine Base der US-Army und lernt dann ein junges Bauernmädchen kennen und merkt, dass ers dem Mädchen an fast allem fehlt und hilft ihr und unterstützt sie vor allem beim Thema Kunst!Sehr schöner Roman über die Nachkriegszeit und deutsch- amerikanische Beziehungen!

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Heimatsuche

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Auch zu diesem Roman gibt es eine Serienvorlage, allerdings weicht diese vom Film ab. Ich habe die Verfilmung leider nicht gesehen, aber bei der Lovelybooks Leserunde stellte es sich schnell heraus, dass ...

Auch zu diesem Roman gibt es eine Serienvorlage, allerdings weicht diese vom Film ab. Ich habe die Verfilmung leider nicht gesehen, aber bei der Lovelybooks Leserunde stellte es sich schnell heraus, dass im Roman andere Figuren im Vordergrund stehen.

Die Studentin Amelie Werner muss 1933 ihren Traum weiter Kunst zu studieren aufgeben. Ihr Vater, ein überzeugter Sozialist, erkennt die politische Lage und flieht mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten. Ihr Ziel ist Paris, wo Amelie eine zweite Heimat findet und wo sie sich wieder ihrer Liebe zur Kunst widmen kann. Doch wir wissen aus der Geschichte, dass ihr dieses Glück nicht lange vergönnt ist und die Familie Werner neuerlich flüchten muss. Es geht über den Atlantik in die Vereingten Staaten, wo sich Amelies Eltern nur sehr schwer eingewöhnen können. Amelie hingegen kann etwas Englisch und findet schnell Arbeit. Aus Amelie wird bald Amy, die noch immer davon träumt ihr Leben der Kunst zu widmen.
Als Amy McCoy reist sie achtzehn Jahre später in ihre verhasste Heimat als Gattin des kommendieren amerikanischen Colonels Jim McCoy zurück. Die US-Militärbasis befindet sich im pfälzischen Dorf Kaltenstein, wo Amy noch immer auf Vorurteile und Rassismus trifft. Das nationalsozialistische Gedankengut ist noch nicht wirklich verschwunden und der Argwohn gegen die amerikanische Besatzung ist groß....

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und zwar in der Vorkriegszeit um 1933 und in der Nachkriegszeit Anfang der Fünfziger Jahre. Die beiden Handlungsstränge wechseln sich ab und so erfahren wir erst nach und nach mehr über die Vergangenheit von Amelie und ihren Mann Jim, der während des Weltkrieges in Korea eingesetzt war. Ich muss zugeben, dass mir eine Geschichte ohne wechselnde Zeiten diesmal besser gefallen hätte.
Die Figuren sind sehr facettenreich und haben Stärken und Schwächen. Petra Grill beschreibt das dörfliche Leben exzellent. Die Rolle der Frau ist, wie in den Fünfziger Jahren in Westdeutschland üblich, die der konservativen Hausfrau. Die mondäne Amy passt so gar nicht ins Bild der Dörfler. Einzig mit Marie, die sie als Haushaltshilfe zu sich holt, freundet sich die gefrustete und gelangweilte Amy an. In dem wissbegierigen und intelligenten Mädchen sieht sie sich selbst wieder und möchte sie aus dem dörflichen Leben herausholen. Doch Marie hat ihre eigenen Pläne....

Durch die beiden Zeitebenen wird schnell deutlich warum aus der talentierten und ambitionierten Amelie die lethargische, resignierte Amy geworden ist, die all ihre Träume aufgeben musste. Die Gefühle von Amy, die nie wieder nach Deutschland zurückkommen wollte und sich nun der engstirnigen Dorfgemeinschaft gegenübersieht, konnte ich teilweise sehr gut verstehen. Sie ist eine moderne und gebildete Frau, die sich nicht nur als Anhängsel ihres Mannes sieht. Trotzdem handelt sie oftmals genauso, denn sie hat in den Jahren ihre Träume begraben und möchte diese nun an Marie, ihrem Hausmädchen, weitergeben. Doch wir wissen, dass wir unsere Träume selbst leben müssen und diese nicht von anderen Menschen, die uns meistens nahe stehen, verlangen dürfen. Amy war mir nicht wirklich sympathisch. Sie ist egozentrisch und arrogant und trotzdem konnte ich sie manchmal verstehen und mit ihr mitfühlen.

Die Autorin hat mit dieser Geschichte einen etwas anderen Blickwinkel auf die Nachkriegszeit geschaffen, der mir sehr gut gefallen hat. Sie legt viel Wert auf kleine Details und zeigt schonungslos den Rassismus auf, der sich durch die amerikanischen Soldaten, wie auch durch die Dorfbewohner zieht. Dabei werden die schwarzen Soldaten von den eigenen Leuten schikaniert und unterdrückt. Man spürt ebenso die Angst vor dem Kalten Krieg, der in der Nachkriegszeit zwischen der USA und Russland herrschte. Das sozialistische Gedankengut wird sofort unterbunden, Personen bespitzelt und verhaftet. In Deutschland hingegen versuchen sich alle reinzuwaschen. Diese erschreckenden politischen Hintergründe hat Petra Grill perfekt in die Handlung verwoben. Da ich die Serie nicht gesehen habe, kann ich an dieser Stelle nur das Buch bewerten, das mir sehr gut gefallen hat.

Fazit:
Ein Roman, der eine etwas andere Seite der Vor- und Nachkriegszeit aufzeigt und Themen wie Rassismus, Schuld, Kriegstraumata, aber auch Kunst und deren Schönheit einfängt. Eine Geschichte, die nachdenklich macht und ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Den Zeitgeist wunderbar eingefangen

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Pfalz, 1951: Amy McCoy erreicht die US-Militärstation Kaltenstein. Hier soll sie als First Lady ihres Ehemanns Colonel Jim McCoy residieren. Was sie niemandem verrät: Amy ist nicht das erste Mal in Deutschland. ...


Pfalz, 1951: Amy McCoy erreicht die US-Militärstation Kaltenstein. Hier soll sie als First Lady ihres Ehemanns Colonel Jim McCoy residieren. Was sie niemandem verrät: Amy ist nicht das erste Mal in Deutschland. Als Amelie Werner musste sie 1933 mit ihren Eltern aus Berlin über Paris in die USA fliehen. Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren. Nun sitzt sie hier fest, mitten im Nirgendwo, wo sie sich mit der Dorfbevölkerung herumschlagen muss, die demokratische Werte von der US-Armee erlernen soll. Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr Hoffnung. Die ungleichen Frauen vereint die Liebe zur Kunst. Amy macht es sich zur Aufgabe, Marie ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Doch in den Aufbruchswirren der Nachkriegszeit scheint es keinen Platz zu geben für die Träume einer modernen Frau ... (Klappentext)

Das Buch hat mich schon nach wenigen Seiten in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Es geht in die Tiefe und zeigt teilweise schonungslos auf, wie es um 1951 bestellt war. Die verschiedenen Charaktere, egal ob sympathisch oder nicht, sind ausgezeichnet dargestellt und beschrieben und dadurch auch sehr gut vorstellbar. Die Handlung ist logisch aufgebaut, beschönigt nichts und ist auch sehr gut nachvollziehbar. Es entstand eine gewissen Atmosphäre, der ich mich nicht mehr entziehen konnte. Die Handlungsorte entstanden sehr real vor dem geistigen Auge und ich hatte oft das Gefühl, ich wäre direkt mit vor Ort. Wer sich gerne mit Nachkriegsgeschichte auseinander setzen will, ist mit diesem Buch gut beraten.

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