Wer ist der Mörder ?
„Die letzte Farbe des Todes“ ist der erste Kriminalroman aus der Feder von P. Reinartz.
Es ist ein kluger Krimi, intelligent erzählt, eine Geschichte voller Tiefgang.
Worum geht’s?
Berlin wird von einer ...
„Die letzte Farbe des Todes“ ist der erste Kriminalroman aus der Feder von P. Reinartz.
Es ist ein kluger Krimi, intelligent erzählt, eine Geschichte voller Tiefgang.
Worum geht’s?
Berlin wird von einer bizarren Mordserie erschüttert: Es werden Leichen mit Farbpunkten im Nacken aufgefunden. Eine Berliner Sonderkommission wird mit der Aufklärung betraut.
Jerusalem „Jay“ Schmitt ist der Leiter der Neunten Berliner Mordkommission, einer Sondereinheit für außergewöhnliche Fälle.
Er ist eine Art Polizei – Wunderkind, gesegnet mit einer perfekten Kombinationsgabe und messerscharfem Verstand; außerdem hat er eine internationale Eliteausbildung genossen, unter anderem in Großbritannien.
Jay muss nicht nur gegen einen unsichtbaren Antagonisten kämpfen, der mit der Polizei Katz und Maus spielt, sondern sich auch mit seinem unfähigen Assistenten Marcel herumschlagen und eine für ihn traumatische Trennung verarbeiten. Der Mörder scheint der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein, Jay ermittelt fieberhaft, denn die Morde weisen auf den ersten Blick keinen Zusammenhang auf, bis Jay auf die perfide Logik des Täters stößt…
Ich lese sehr gerne Krimis. Leider sind sie oft spannend, aber handwerklich mies. Nicht so hier! Reinartz‘ Krimi bewegt sich sprachlich und stilistisch wirklich auf höchstem Niveau, es sind viele kluge Gedanken in der story enthalten und man kann als Leser definitiv etwas lernen (zum Beispiel über das Alphabet).
Wenn der Autor die Figuren berlinern lässt, dann setzt er dieses Stilmittel sparsam und absolut authentisch ein, dies gelingt nicht jedem Autor, Chapeau.
Es gibt kurze Kapitel. Anfangs gefiel mir dies gut, aber gegen Ende hätte ich mir etwas längere Kapitel gewünscht, die den Erzählfluss nicht beeinflussen. Denn für mich kam erst nach der ersten Hälfte des Romans richtig Spannung auf. Ich habe für meine Verhältnisse relativ lange an dem Buch gelesen, es hat mir etwas gefehlt, obwohl es ein guter Roman ist.
Jay ist eigentlich genau die Art Mensch, mit der ich eigentlich gut kann – klug und kein Schwätzer.
Trotzdem konnte ich zu keiner der Figuren im Roman eine Verbindung herstellen, was ich schade finde. Aber in einem Folgeband kann die Figurenzeichnung noch vertieft werden, denn die Personen waren für mich ein wenig schematisch gezeichnet: die Toughe, der Einfältige, der unsichere Schlaue, das arme reiche Kind etc.
Insgesamt ist das Werk ein schlauer Krimi, gut komponiert aber für mich fast etwas zu konstruiert. Die Konstruktion ist allerdings schlüssig und stimmig. Jay fällt allerdings für mich zum Teil aus der Rolle, denkt an zwei Stellen im Roman fast schon einfältig, was ihn wohl menschlich machen soll. Aber die Geschichte an sich ist gehaltvoll und nie platt, da der Autor völlig auf Klischees verzichtet und seinen eigenen Weg geht, ohne ausgelutschte Topoi zu reproduzieren.
Das Finale der story ist richtig spannend und kommt mit einem Showdown daher, der keine Wünsche offen lässt.
„Die letzte Farbe des Todes“ ist ein moderner, intelligenter Krimi, der sprachlich und stilistisch einfach klasse ist.