Auf „Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt“ bin ich aufmerksam geworden, weil mir die Fantasy-Reihe „Das Steinerne Tor“ von Pia Guttenson gut gefallen hatte. Daher war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman. Obwohl ich in diesem Genre selten unterwegs bin, konnte mich das Buch überzeugen. Humorvoll geschrieben hat mich die Geschichte von Louise immer wieder zum Schmunzeln gebracht.
Louise Schulzinger hat die Nase gestrichen voll, denn ihr Leben erscheint ihr wie eine einzige große Katastrophe. Augenscheinlich fehlt es Lou an nichts. Geld ist reichlich vorhanden und ihr Mann legt ihr die Welt zu Füßen. Doch dabei sperrt er sie in einen goldenen Käfig und benutzt sie nur als Vorzeigefrau. An Liebe und Zärtlichkeit fehlt es schon lange. Auch mit ihren fast erwachsenen Kindern kommt Louise immer weniger zurecht. Ihre zwei verwöhnten Söhne behandeln sie wie ein Dienstmädchen und irgendwann platzt Lou der Kragen. Zu ihrem vierzigsten Geburtstag plant ihr Mann eine riesige Party mit vielen Gästen. Diese Gelegenheit nutzt Lou, um sich aus dem Staub zu machen. Während ihr Mann auf der Party auf sie wartet, ist Lou schon unterwegs nach Schottland, wo sie sich zwei Monate lang eine Auszeit nehmen will. Dort angekommen trifft sie auf den Schotten Alasdair Munro, der so ganz anders ist als Lous geliebter Jamie aus der Highland-Saga von Diane Garbaldon. Während Lous Ehemann vor Wut tobt und alles dransetzt, um sie zu finden, genießt Lou die neu gewonnene Freiheit und lernt wieder glücklich zu sein.
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist einfach und locker, weshalb man das Buch sehr schnell lesen kann. Die Hauptprotagonistin Lou ist einfach nur wunderbar. Mit ihrer fröhlichen Art und ihrem Hang, in Fettnäpfchen zu treten, war sie mir auf Anhieb sympathisch. Auch ihr Humor hat mir gut gefallen und mich das eine oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Alasdair hingegen wirkt besonders zu Beginn sehr unnahbar und mürrisch. Nach und nach erfährt man, warum er Lou gegenüber so unfreundlich ist. Er ist nicht der typische Roman-Traummann, bringt aber alles mit, was die meisten Frauen in der realen Welt glücklich machen würde: Ehrlichkeit, Treue, einen starken Beschützerinstinkt und seine unerschütterliche Liebe seiner Tochter gegenüber. Für Lou ist Alasdair wie eine andere Welt, denn er ist genau das Gegenteil ihres Mannes, der sie nur als hübsche Vorzeigefrau benutzt. Am meisten ist mir Grace, die Tochter von Alasdair ans Herz gewachsen. Ich mag ihre eigenwillige und trotzige Art, mit der sie versucht, eine neue Mutter zu finden. Obwohl der Plot einfach gestrickt ist und man den Handlungsverlauf vorhersehen kann, konnte mich das Buch sehr gut unterhalten. Die humorvolle Story ist sehr kurzweilig und daher bestens als Urlaubslektüre geeignet. Das Setting in Schottland ist erstaunlich realistisch gezeichnet und bietet eine kleine Sightseeing Tour. Man merkt, dass die Autorin schon oft in Schottland war und die Schauplätze, die sie beschreibt, genauestens kennt. Der zweite Band der Reihe ist schon erschienen, aber da das Buch in sich abgeschlossen ist, kann es auch als Einzelband gelesen werden. Da es keinen fiesen Cliffhanger gibt, bleibt der Leser mit einem zufriedenen Gefühl zurück.
Fazit: „Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt“ von Pia Guttenson ist ein kurzweiliges und humorvolles Buch, das bestens als Urlaubslektüre geeignet ist, vor allem von Schottland Fans.