Cover-Bild Die Könige von Babelsberg
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 15.10.2024
  • ISBN: 9783463000558
Ralf Günther

Die Könige von Babelsberg

Fritz Lang und die Akte Rosenthal

War es ein Unfall? Selbstmord? Mord? Der erste Skandal der deutschen Filmgeschichte.

Berlin 1920: Fritz Lang und Thea von Harbou sind das Glamourpaar des frühen deutschen Films. Den Regisseur und die Drehbuchautorin verbindet eine Leidenschaft, die weit über das Künstlerische hinausgeht. Das Filmmärchen hat nur einen Haken: Beide sind verheiratet. Als Langs Ehefrau durch einen Schuss zu Tode kommt, steht der junge Kriminalkommissar Beneken vor einem Rätsel: Hat die Frau sich das Leben genommen, weil sie die Schmach des Betrugs nicht ertrug? Wollte sich die Harbou ihrer Nebenbuhlerin entledigen? Oder war Fritz Lang seine Frau lästig geworden?

Beneken sucht nach der Wahrheit. Doch keine der Versionen, die die Hauptverdächtigen Lang und Harbou ihm präsentieren, scheint mit den Fakten übereinzustimmen. Je tiefer der Kommissar in die schillernde Welt der Filmsets, der Künstlerpartys und Nachtclubs eintaucht, umso mehr gerät er selbst in Gefahr. Und muss erkennen, dass die Wahrheit immer ihren Preis hat …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

Ein vielschichtiger historisch geprägter Kriminalroman auf der Grundlage eines realen Falls

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Es ist das Berlin der 1920er Jahre, Fritz Lang ist ein großer Regisseur und an seiner wohl nicht nur künstlerischen Seite die Drehbuchautorin Thea von Harbou. Doch beide sind verheiratet. Eines Tages wird ...

Es ist das Berlin der 1920er Jahre, Fritz Lang ist ein großer Regisseur und an seiner wohl nicht nur künstlerischen Seite die Drehbuchautorin Thea von Harbou. Doch beide sind verheiratet. Eines Tages wird die Polizei zu einen Tatort gerufen. Elisabeth Rosenthal, Langs Ehefrau, soll sich das Leben genommen haben, zumindest der Regisseur selbst und auch die ebenfalls anwesende Harbou stellen es so dar. Dem zuständigen Kriminalkommissar Beneken fallen da direkt einige Ungereimtheiten ins Auge und auch die Aussagen der beiden 'Hauptzeugen' sind so widersprüchlich, dass da etwas nicht stimmen kann. Der junge Kommissar lässt das Selbstmordurteil nicht gelten und will ermitteln, wogegen sich allerdings seine Vorgesetzten stemmen. Ein berühmter Mann wie Lang, da will man keinen Staub aufwirbeln. Doch Beneken stellt sich dem entgegen und geht die Sache zielstrebig und akribisch an, gräbt sich regelrecht hinein, in die Szene der Berliner Künstler-Highsociety, deren Geheimnisse und Abgründe. Und dabei kommt er auch seinen eigenen Untiefen sehr nah und irgendwann auch der Frage, ob es ihm die Wahrheit wert ist, sich selbst in Gefahr zu bringen.
Diese Geschichte, sie ist weitaus mehr wie 'nur' ein Kriminalroman. Da ist einmal die reale Begebenheit, die dahinter steht, Langs Ehefrau wurde tatsächlich tot aufgefunden und der Fall bis heute nicht abschließend geklärt. Und dann die Historie dieser Zeit, das Berlin um 1920, die aufkeimende politische Ausrichtung und das in Kombination mit der geradezu Hollywood-liken Szene der Kunst-und Filmwelt dieser Tage. Mitten drin ein junger Kommissar, der seinem Beruf, der Ermittlung der Wahrheit und Dingfestmachung der wahren Schuldigen, noch mit vollem Engagement nachkommt und den wir dabei gerne begleiten, auch in den Sequenzen, wenn es um seine eigenen Probleme und sein Seelenheil geht.
Ein Buch, packend und richtig gut 'inszeniert', ein wahres Lesevergnügen. Gerne mehr davon.

Veröffentlicht am 17.11.2024

Spannender Roman, teils Fiktion und teils Realität

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Klappentext:
Berlin 1920: Fritz Lang und Thea von Harbou sind das Glamourpaar des frühen deutschen Films. Den Regisseur und die Drehbuchautorin verbindet eine Leidenschaft, die weit über das Künstlerische ...

Klappentext:
Berlin 1920: Fritz Lang und Thea von Harbou sind das Glamourpaar des frühen deutschen Films. Den Regisseur und die Drehbuchautorin verbindet eine Leidenschaft, die weit über das Künstlerische hinausgeht. Das Filmmärchen hat nur einen Haken: Beide sind verheiratet. Als Langs Ehefrau durch einen Schuss zu Tode kommt, steht der junge Kriminalkommissar Beneken vor einem Rätsel: Hat die Frau sich das Leben genommen, weil sie die Schmach des Betrugs nicht ertrug? Wollte sich die Harbou ihrer Nebenbuhlerin entledigen? Oder war Fritz Lang seine Frau lästig geworden?
Beneken sucht nach der Wahrheit. Doch keine der Versionen, die die Hauptverdächtigen Lang und Harbou ihm präsentieren, scheint mit den Fakten übereinzustimmen. Je tiefer der Kommissar in die schillernde Welt der Filmsets, der Künstlerpartys und Nachtclubs eintaucht, umso mehr gerät er selbst in Gefahr. Und muss erkennen, dass die Wahrheit immer ihren Preis hat.

„Die Könige von Babelsberg“ von Ralf Günter ist ein spannender Roman, der in Berlin, im Jahr 1920 spielt.
Ich würde das Buch mehr als historischen Kriminalroman bezeichnen.

Kriminalkommissar Beneken bekommt es mit einem Selbstmord zu tun. Die Frau des Regisseurs Fritz Lang hat sich erschossen. Doch war es wirklich Selbstmord? Beneken zweifelt das an. Er hat viel mehr den Ehemann unter Verdacht, oder seine Geliebte, die Drehbuchautorin Thea von Harbou. Doch seine Vorgesetzten möchte, dass er den Fall zu den Akten legt. Aber kann er das wirklich tun, wo er doch den Verdacht eines Mordes hat.
Kriminalkommissar Beneken hat immer Schwierigkeiten sich durchzusetzen, er muss oft härter Auftreten als er eigentlich möchte. Das liegt daran, dass er das Gesicht eines Jungen hat, was an seiner Autorität zweifeln lässt.
Auch privat hat Beneken Kummer. Seit sein Vater und sein Bruder im Ersten Weltkrieg gefallen sind, hängt seine Mutter wie eine Klette an ihm.

Ralf Günter hat interessante Charaktere erschaffen. Der Autor beschreibt die Protagonisten auch mit all ihren Facetten.
Besonders interessant wird das Buch durch den Hintergrund, dass der Regisseur Fritz Lang und seine Drehbuchautorin Thea von Harbou reale Personen sind. Fritz Lang war seinerzeit ein bekannter Regisseur der Filme wie „Der müde Tod“ "Metropolis" und "Das Testament des Dr. Mabuse" gedreht hat.
Seine erste Ehefrau war auch tatsächlich Elisabeth Rosenthal. Sie ist durch eine Pistolenkugel ums Leben gekommen. War es Selbstmord? Der Fall wurde nie aufgeklärt.

Ralf Günter erzählt die Geschichte mit Spannung, vermittelt aber auch den Sound der Zeit sehr gut.
Anhand von Fritz Lang zeigt der Autor auf, dass viele Menschen nach dem Krieg wieder leben wollen. Sich vergnügen wollen.
Es gibt aber auch viele Menschen, die ihre nächsten Angehörigen verloren haben und unter einem Trauma leiden, so wie die Mutter von Beneken.

Ralf Günter verwebt in seinem Roman Realität und Fiktion sehr fein so, dass man es nicht mehr zu trennen vermag.

„Die Könige von Babelsberg“ ist ein interessanter und spannender Roman den ich sehr gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Das Bermudadreieck

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„Beneken hasste diesen Fall, schon jetzt. Es war keine Logik darin – und schon gar keine Vernunft.“ (S. 87)
Der der junge Kriminalkommissar Beneken wird zu einem angeblichen Selbstmord gerufen, der ihm ...

„Beneken hasste diesen Fall, schon jetzt. Es war keine Logik darin – und schon gar keine Vernunft.“ (S. 87)
Der der junge Kriminalkommissar Beneken wird zu einem angeblichen Selbstmord gerufen, der ihm von Anfang an suspekt erscheint. Es gibt Hinweise auf ein Verbrechen, aber der Ehemann der Toten ist ein ganz Großer im Filmgeschäft und die andere Verdächtige seine Drehbuchautorin und evtl. auch Geliebte. Die beiden und seine Vorgesetzten insistieren, dass er den Fall auf sich beruhen lassen soll. Aber Beneken kann nicht, die Widersprüche sind zu groß.
Und mit Widersprüchen kennt er sich aus, denn er ist selbst einer. Nachdem sein Vater und sein Bruder im 1. WK gefallen sind, klammert sich seine Mutter geradezu an ihn und er will sie nicht enttäuschen. Auf Arbeit hat er es nicht leicht. Er sieht extrem jung aus und muss sich jeden Tag neu beweisen. „Das Gesicht eines Kindes, aber hart wie ein Fels.“ (S. 105) Nachts amüsiert er sich im Boxclub, ergötzt sich an den brutalen Kämpfen und schwitzenden Körpern, oder besucht ein Varieté und bewundert die Tänzerinnen, ist fasziniert von deren Seidenstrümpfen, auch von denen, die seine Stenotypistin trägt ...

In „Die Könige von Babelsberg“ beschäftig sich Ralf Günther mit dem nie vollständig geklärten Todesfall der jüdischen Schauspielerin Elisabeth Rosenthal, deren Mann, Regisseur Fritz Lang, und dessen Drehbuchautorin und (Geliebte?) Thea von Harbou wohl bei ihrem Tod dabei waren. Damals wurde alles als Selbstmord hingestellt, aber das wäre technisch schwierig gewesen.

„Es sind die Abgründe, die mich faszinieren. Das, was man nicht sieht.“ (S. 64) Beneken ist ein kompromissloser Ermittler, der sich an dem Fall festbeißt und den Forderungen seiner Vorgesetzten einfach nicht nachgeben will, obwohl man ihm mit Entlassung und noch schlimmerem droht. Fritz Lang und Thea von Harbou sind unantastbar! „Sie wollen doch das Ansehen dieser ehrenhaften Leute nicht zu Gunsten von Juden beschädigen?“ (S. 76)
Die beiden Verdächtigen widersprechen sich bei den Vernehmungen mehrfach und ändern den Tathergang. Es ist, als würden sie eins ihrer Drehbücher proben und schauen, welche Version für einen Selbstmord am schlüssigsten ist.
Beneken ist ein sehr spannender Charakter, schwer zu fassen. Lange kennt man nur seinen Nachnamen. Schnell wird klar, dass er ein Geheimnis hat, welches sich dem Leser nur langsam erschießt. Erst danach erfährt man auch seinen Vornamen.

Ralf Günther verwebt den historischen True-Crime-Fall gekonnt mit seinem fiktiven Ermittler, der zwischen unten und oben, High Society und Unterwelt balanciert und sich irgendwann entscheiden muss, auf welcher Seite er stehen will. Der Fall ist extrem spannend. Die Babelsberger Studios, das Adlon und Benekens Clubs bilden die perfekte Kulisse dafür Handlung, auch dort ist Schein oft mehr als Sein. Zudem erfährt man, wie eine Filmproduktion damals funktionierte. Und da Beneken so ein interessanter Charakter ist, bin ich gespannt, ob er mal wieder ermitteln darf oder sich sein Leben vielleicht in eine andere Richtung entwickelt – auf jeden Fall würde ich sehr gern wieder von ihm lesen.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Der Fall Lang und Harbou....

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Das Cover finde ich Wirkloch toll gestaltet, die alte Fotografie ist sehr authentisch und passend zur Geschichte. Die Farben harmonieren toll miteinander. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ...

Das Cover finde ich Wirkloch toll gestaltet, die alte Fotografie ist sehr authentisch und passend zur Geschichte. Die Farben harmonieren toll miteinander. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ansprechend.

Berlin, 1920 eine unglaublich aufregende Zeit und auch Fritz Lang und Thea von Harbou leben ihre Träume. Er ist ist Regisseur und sie ist eine bedeutende Drehbuchautorin. Beide verbindet eine künstlerische Leidenschaft die es nur selten gibt, es gibt nur einen sehr unschönen Haken - beide sind verheiratet. Fritz Langs Ehefrau kommt auf seltsame Weise zu Tode, die Umstände sind unklar. Der junge Kriminalkommissar Beneken übernimmt den Fall und geht auf Spurensuche. Er taucht in die Zeit der goldenen 20er Jahre, Partys, Nachtleben und Filmsets. Wird er die Wahrheit herausfinden?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war eine wunderbare Darstellung der 20er Jahre in Berlin. Ich mag Romane aus dieser Zeit und dieser beruht auf wahren Begebenheiten, was das Lesen nochmal spannender und interessanter macht. Der Schreibstil war fesselnd und ich mochte Beneken als Charakter, ich fand ihn facettenreich. Das Nachwort fand ich sehr interessant. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Was ist die Wahrheit?

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Was ist die Wahrheit? Ist sie real greifbar oder doch eher Fiktion? Oder ist das Leben wie ein Film, der es schafft, die Wahrheit in einem geschickten Mantel von Illusionen zu verschleiern?

Diese Fragen ...

Was ist die Wahrheit? Ist sie real greifbar oder doch eher Fiktion? Oder ist das Leben wie ein Film, der es schafft, die Wahrheit in einem geschickten Mantel von Illusionen zu verschleiern?

Diese Fragen haben sich mir bei diesem sehr schön und interessant konzipierten Roman aufgetan. Der junge Kommissar Walter Beneken wird zu einem besonderen Fall gerufen. Eine sehr übel zugerichtete Frauenleiche wird in dem Anwesen des berühmten Filmregisseurs Fritz Lang Im Berlin des Jahres 1920 aufgefunden. Es handelt sich um die Ehefrau des Regisseurs, der zusammen mit der Drehbuchautorin Thea von Harbour in der Wohnung vorgefunden wird. Die Obrigkeiten sind sich einig, dass die Ehefrau sich selbst das Leben genommen hat. Beneken wird sehr schnell misstrauisch und stürzt sich in den Fall. Schon bald muss er erkennen, dass das Suchen nach der Wahrheit seine Tücken hat.

Walter Beneken ist ein ehrgeiziger junger Kommissar, der an die Gerechtigkeit glaubt. Er ist innerlich noch sehr ungefestigt und klammert sich mehr oder minder an seine Arbeit. Seine Mutter gibt ihm Halt, wirkt aber auch manchmal als Last für sein Leben. Fritz Lang lebt in seiner eigenen Welt und die Arroganz steht ihm als erfolgreichen Regisseur ins Gesicht geschrieben. Doch er und Thea haben mich im Laufe der Erzählung das ein oder andere Mal auch überrascht. Sehr dicht und atmosphärisch ist der Schreibstil des Autors. Er hat es geschafft dem Thema eine interessante Geschichte zu verleihen. Ganz besonders überrascht hat er mich mit einem Aspekt der heute als noch aktuelles Thema bezeichnet werden kann. Diese Sonderbarkeit hat er sehr gut in die Geschichte eingebaut, was der Dramatik eine besondere Wendung verleiht. Auch hat mir gut gefallen, inwieweit einige Charaktere es geschafft haben, dass sie einem plötzlich fast sympathisch erscheinen, auch wenn ich dabei das fast betonen möchte.

Ein Lob an den Autor für eine interessant konzipierte Geschichte über einen besonderen Skandal im “deutschen Hollywood” der 20iger Jahre.

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