Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Der Klappentext: „1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl ...
Der Klappentext: „1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die edelsten Pferde der Welt züchtet. Damit sie bleiben darf, muss Charlotte einen prunkvollen Sattel für seinen Lieblingshengst fertigen. Doch die Zeit dafür ist knapp bemessen, zumal ein Regimentsarzt, eine Räuberbande und der Sohn des Gestütsleiters für gefährliche Verwicklungen sorgen. Kann Charlotte sich in ihrem neuen Leben behaupten?“
Zum Inhalt: Charlotte ist 19 und liebt die Arbeit in der Sattlerei ihres Vaters, doch das Ausüben dieses Handwerks soll für sie bald vorbei sein, sie soll nämlich den neuen Amtsmann heiraten. Sowohl ihre Mutter als auch ihre Schwestern sind von der vorteilhaften Heirat ganz begeistert, aber Charlotte kann ihrem Bräutigam so gar nichts abgewinnen. Kurzentschlossen flieht sie auf ihrem Pferd in der Nacht vor der Trauung, außer ihrem Werkzeug nimmt sie nichts mit, sie hat nicht einmal einen Plan, wie es nur weitergehen soll. Sie weiß nur, dass sie das Hoheitsgebiet verlassen muss und schlägt sich nach Norden durch. Auf ihrer unüberlegten Reise fällt sie einem Räubertrupp in die Hände, der sie als Spitzel auf dem Hofgestüt des Herzogs von Württemberg unterbringen will. Dort lernt sie unter anderen Friedrich Schiller kennen, noch ist er ein unbekannter Regimentsarzt, der zum Pferdedoktor degradiert wurde, aber er träumt bereits von seinem Durchbruch. Aber die Räuber sitzen ihr im Nacken, ihr Verlobter sucht immer noch nach ihr und sie soll ihre Kunstfertigkeit beweisen und innerhalb von kürzester Zeit einen prachtvollen Sattel für den Herzog fertigen.
Der Stil: Der Autor Ralf H. Dorweiler hat mit „Der Gabe der Sattlerin“ einen farbenfrohen und mitreißenden historischen Roman erschaffen, der nicht nur durch seine historischen Bezüge und genauen Recherchen überzeugt, sondern vor allem durch seine lebendige und fesselnde Geschichte. Authentische Personen, wahre Begebenheiten und fiktive Romangestalten und –geschehnisse werden zu einer lebendigen und abwechslungsreichen Geschichte verknüpft. Man begleitet hauptsächlich Charlotte und Schiller, zwei so unterschiedliche Personen, die Handwerkertochter und den Regimentsarzt mit großen Träumen, aber gerade der Wille etwas anderes zu erreichen, als das was für sie Vorgesehen ist, verbindet diese beiden auch.
Mein Fazit: Das Ende der Geschichte von Charlotte lässt noch ein bisschen Platz für mehr, ich würde nur zu gerne mehr von ihr lesen.
Ich durfte von dem Buch „Die Gabe der Sattlerin“ ein Rezensionsexemplar im Zuge einer Leserunde zusammen mit dem Autoren lesen und möchte mich dafür sehr herzlich bedanken und zugleich versichern, dass meine Meinung zu dem Buch davon nicht beeinflusst wurde. Es ist in meinen Augen tatsächlich so gut und ich kann es nur jedem geschichtsinteressierten Leser wärmstens empfehlen.