Cover-Bild Der Nordseehof – Als wir der Freiheit nahe waren
Band 2 der Reihe "Der Nordseehof"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 30.11.2020
  • ISBN: 9783492315999
Regine Kölpin

Der Nordseehof – Als wir der Freiheit nahe waren

Roman | Gefühlvoller Nordsee-Roman aus Ostfriesland

»Wir müssen nach vorn sehen. Da liegt die Zukunft.«
In diesem zweiten Band ihrer Saga um den ostfriesischen Nordseehof erzählt Regine Kölpin – spannend, bewegend und voller norddeutscher Atmosphäre – eine dramatische Emanzipationsgeschichte um drei Frauen aus drei Generationen.  

1973: Die 18-jährige Adda träumt davon, die Enge des elterlichen Hofs an der Nordseeküste zu verlassen, um in der Großstadt eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen. Erst nach und nach wird ihr klar, dass Freiheit nur dem gehört, der wagt, sie zu leben …  

Der Nordseehof: Vor der stimmungsvollen Kulisse der norddeutschen Landschaft entfaltet sich eine opulente Familiensaga über die Macht der Träume und den Wunsch nach Freiheit, über verbotene Liebe und wahre Heimat.  

Band 1: Der Nordseehof – Als wir träumen durften
Band 2: Der Nordseehof – Als wir der Freiheit nahe waren
Band 3: Der Nordseehof – Als wir den Himmel erobern konnten

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2020

Spannende Fortsetzung der Familiensaga mit 70er Jahre-Feeling

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"Der Nordseehof - Als wir der Freiheit nahe waren" ist der zweite Band der Nordseehof-Trilogie von Regine Kölpin, der im Piper Verlag erscheint.

1973: Die 18-jährige Adda möchte den Hof der Eltern verlassen ...

"Der Nordseehof - Als wir der Freiheit nahe waren" ist der zweite Band der Nordseehof-Trilogie von Regine Kölpin, der im Piper Verlag erscheint.

1973: Die 18-jährige Adda möchte den Hof der Eltern verlassen und Krankenschwester werden. Es lockt aber nicht nur der Job, sondern auch das Großstadtleben. Freiheit ist ein großer Begriff, man muss schon etwas wagen, um sie zu leben.

Dieser Roman schliesst sich direkt an den ersten Teil an, die Geschichte sollte man Band für Band lesen, damit man die Personen und ihre Beziehungen zueinander besser kennenlernt.

Johanna versucht, mit allen Mitteln den Hof zu erhalten und zu modernisieren. Von einem auf den anderen Tag ist sie allein verantwortlich für den Hof und die Sorgen machen ihr schwer zu schaffen. Natürlich kann sie ihre Tochter Adda gut verstehen, die Freiheit der Großstadt ist verlockend und in dem Alter möchte man gerne den Horizont erweitern und der elterlichen Überwachung entfliehen. Die viele Arbeit fordert allerdings auch die Mitarbeit der Kinder und so kann sie auf Adda nicht verzichten. Es ist Addas Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihrer Mutter und ihrer Oma zu verdanken, dass sie auf dem Hof bleibt. Fürs Erste jedenfalls. Doch dann sorgen einige Ereignisse für Veränderungen und einige Personen kehren in ihre alte Heimat zurück.

Sehr eindringlich und nachvollziehbar wird die Stimmung innerhalb der Familie beschrieben, die Interessen sind nicht immer um das Wohl des Hofes ausgerichtet. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und lebensnah, wir erleben einige Wetterkapriolen mit typischem norddeutschen Wetter mit, es gibt genaue Zeitschilderungen, die die 70er Jahre nachspürbar machen und durch spezielle Erlebnisse und Sorgen um den Hof wird die Geschichte zu einer runden Sache. Auch in diesem Band lebt die Story von den fein gezeichneten Figuren mit ihren Ecken und Kanten. Man kann eintauchen in die Gefühle, Gedanken und Hoffnungen der Personen und nimmt so am Leben der Menschen lebhaft teil.

Regine Kölpin versteht es, die Leserinnen an die Figuren zu binden und ich befand mich in einem Lesesog, denn die Probleme und Wendungen sind äußerst spannend und teilweise recht dramatisch mitzuerleben. Aber insgesamt ist es ein eher ruhiger Roman, bei dem es um Emotionen und die Veränderungen auf dem Hof und in der Familie geht. Mir hat auch die Einbindung des Zeitgeschehens gefallen, in dieser Dekade bewirkten veränderte Lebensziele der Menschen einen Sinneswandel. Es war der Zeitgeist der Anti-Atomkraft-Bewegung.

Eine gelungene Fortsetzung der Familiensaga, in der der Begriff Freiheit im Vordergrund steht. Eine spannende und unterhaltsame Lektüre mit norddeutschem Flair für Winterabende auf dem Sofa.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein gemeinsamer Tee mit der Familie

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Auch der zweite Band der Nordseehof-Saga hat mich wieder gefangen genommen, wenn auch diesmal mit einigen kleinen Abstrichen.

Das Cover ist sehr typisch für die Frauenroman-Saga-Szene, hier würde ich ...

Auch der zweite Band der Nordseehof-Saga hat mich wieder gefangen genommen, wenn auch diesmal mit einigen kleinen Abstrichen.

Das Cover ist sehr typisch für die Frauenroman-Saga-Szene, hier würde ich mir definitiv mehr Mut und Ideenreichtum von den Verlagen wünschen. Einzig das aufkommende Urlaubsfeeling ist positiv anzumerken.

Der Klappentext ist gut gewählt, denn er berichtet nur über einen Bruchteil der Handlung, setzt aber die neue Hauptfigur gekonnt in den Fokus. Denn nach Johanna ist es nun ihre Tochter Adda, die im Fokus der Erzählung steht.

Der Nordseehof in Ostfriesland ist wiederum der Hauptschauplatz, allerdings machen wir auch Ausflüge nach Bremen. Der Roman spielt in den Jahren 1973 – 1976, somit ist der Zeitraum klar umrissen. Die Autorin schafft es gekonnt, die wichtigen Ereignisse des ersten Bandes kurz zusammen zu fassen, sodass auch Leser eine Chance haben, welche den ersten Band nicht gelesen haben. Zum besseren Verständnis und um vor allen Dingen die Entwicklung der Personen besser verstehen zu können, empfehle ich aber den ersten Band zuvor zu lesen.

Denn neben Adda ist auch immer noch ihr Mutter Johanna Thema, die ihre große Liebe Rolf nie vergessen konnte. Sie ist zwar mit ihrem Mann Eike sehr glücklich, dennoch sind es Rolfs Briefe, die sie total aus der Bahn werfen. Als sich dann die Ereignisse auf dem Nordseehof überschlagen, gerät die ganze Welt von Johanna aus den Fugen.

Der Roman wird chronologisch in drei Teilen erzählt. Die verschiedenen Erzählperspektiven tragen dazu bei, dass die Personen sehr lebensnah und echt wirken. Die Zeichnung der Personen ist auch die große Stärke von Regine Kölpin, man hat das Gefühl mit am Küchentisch zu sitzen und gemeinsam mit der Familie Tee zu trinken.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker, die Dialoge dem Landstrich angepasst. Die Dialogorientiertheit hat den Vorteil des hohen Lesetempos, teilweise hätte ich aber gerne noch mehr Naturbeschreibungen gelesen. Für mich war dies jetzt nicht das große Problem, da ich die Landschaft im Norden Niedersachsens ebenfalls kenne, für Nicht-Kenner wäre aber vielleicht eine ausführlichere Beschreibung hilfreich gewesen.

Ein Roman für Männer und Frauen, welche den Norden lieben und gerne in vergangene Zeiten reisen. Also, wer hat Lust die 70er Jahr lebendig werden zu lassen?

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Wer die Zukunft vorbereitet, muss über die Gegenwart hinwegblicken können.( T. Herzl)

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Mittlerweile sind die Jahre ins Land gezogen, in denen Johanna gemeinsam mit Eike den Hof bewirtschaftet. Die Ehe besteht aus freundschaftlicher Wetzschätzung, doch die Liebe ist in all den Jahren nicht ...

Mittlerweile sind die Jahre ins Land gezogen, in denen Johanna gemeinsam mit Eike den Hof bewirtschaftet. Die Ehe besteht aus freundschaftlicher Wetzschätzung, doch die Liebe ist in all den Jahren nicht eingekehrt. Johannas Herz gehört immer noch Rolf, den sie nie vergessen hat. Johannas Tochter Adda möchte aber nicht in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und auf dem Hof mitarbeiten, denn sie hegt eigene Träume und möchte diese demnächst in die Tat umsetzen. Sie möchte frei in ihrem Tun und Handeln sein und möchte eine Ausbildung als Krankenschwester in Bremen beginnen. Auch Bruder Uwe hat wenig mit dem elterlichen Hof im Sinn, denn nach dem Wehrdienst möchte er ein Medizinstudium beginnen. Und so nehmen die Ereignisse auf dem Hof ihren Lauf...


Mit der Fortsetzung der Nodseehof-Reihe schließt Regine Kölpin direkt an den ersten Band an und ermöglicht dem Leser den nahtlosen Übergang in der Geschichte. Zwar ist die Zeitspanne von 20 Jahre doch recht groß, aber irgendwie hat man nicht das Gefühl, etwas wichtiges verpasst zu habe. Die Autorin holt den Leser direkt ab und platziert ihn als Beobachter auf dem Hof.

Johanna und Eike scheinen einen Weg gefunden zu haben, um in ihrer Ehe glücklich zu sein und das Arrangement wirkt auf den Leser, als würde es funktionieren. Es ist eine gewisse Wertschätzung zu spüren, eine Vertrautheit, die die Ehepartner respektovll miteinander umgehen lässt.

Dafür ist das Mutter-Tochter-Verhältnis eher zum Zerreißen gespannt und man merkt deutlich,wie hier die Kluft zwischen Johanna und Adda aufreißt und Adda versucht, sich dem Familienknatsch zu entziehen. Ich kann sowohl Adda als auch Uwe verstehen, dass sie ihren eigenen Weg gehen und somit Spuren hinterlassen wollen, denn der Drang nach Freiheit und Selbstverwirklichung ist nun mal größer, als den familiären Verpflichtungen und der Enge auf dem Hof Folge zu leisten und sich so in eine Schublade pressen zu lassen, die außer schwerer Arbeit von früh bis spät keine wirklichen Lichtblicke erkennen lässt.

Als es hart auf hart kommt, stecken aber auch die beiden Freigeister zurück und versuchen den Hof zu retten. Famlienbande halten eben doch zusammen und machen möglich, was auf den ersten Blick unmöglich erscheint.

Regine Kölpin gelingt es auch in der Fortsetzung, reale Ereignisse in den 1970er-Jahren mit ihrer fiktiven Geschichte zu vereinen. Auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft wird wieder deutlich von ihr beschrieben. Es liegen Veränderung in der Luft, die bis zum heutigen Tag nachhaltig ihre Spuren hinterlassen haben.

Auf mich wirkt dieser Mittelteil etwas zurückhaltender, aber nicht weniger eindrucksvoll. Auch die unterschiedlichen Definitionen von Freiheit werden schön in die Erzählung aufgenommen, denn für jeden hat der Begriff eine anderen Bedeutung - Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Volljährigkeit, ein andere Wirkungsfeld.

Trotzdem spannend zu lesen und empfehlenswert

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Veröffentlicht am 20.12.2020

"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." (Molière)

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1973. Viele Jahre sind inzwischen ins Land gegangen, in der sich Johanna gemeinsam mit Ehemann Eike Deeken um den Nordseehof kümmern und dort die Schäferei betreiben. Ihre Ehe ist geprägt von gegenseitigem ...

1973. Viele Jahre sind inzwischen ins Land gegangen, in der sich Johanna gemeinsam mit Ehemann Eike Deeken um den Nordseehof kümmern und dort die Schäferei betreiben. Ihre Ehe ist geprägt von gegenseitigem Respekt, doch ihre große Liebe Rolf hat Johanna nie vergessen. Ihre 18-jährige Tochter Adda hat mit dem Hof nichts im Sinn und träumt von einem Leben abseits des Hofes, am liebsten als Krankenschwester in Bremen ganz allein auf sich gestellt, aber auch um dem angespannten Verhältnis mit ihrer Mutter zu entfliehen. Doch dann lastet auf einam die gesamte Verantwortung für den Hof auf Johannas Schultern, die sie nur mit Hilfe ihrer Kindern tragen kann, was Addas Pläne erst einmal in die Ferne rücken lässt. Aber aufgeschoben heißt ja nicht, aufgehoben...

Renate Kölpin hat mit „Als wir der Freiheit nahe waren“ den zweiten Teil ihrer historisch angelegten Nordseehof-Trilogie vorgelegt, der in punkto Unterhaltungswert und Spannung erneut hohes Niveau beweist, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Der flüssig-leichte, farbenfrohe und gefühlvolle Schreibstil lässt den Leser sofort wieder auf den ostfriesichen Hof einziehen, wo er den Bewohnern auf Schritt und Tritt folgt, während ihre Gedanken- und Gefühlswelt offen vor ihm liegt. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die Darstellung der unterschiedlichen Generationen sind der Autorin gut gelungen. Während Johanna in eine arrangierte Ehe gedrängt wurde, einen harten Schicksalsschlag verkraften muss und an allen Ecken und Enden für den Hof kämpft, haben ihre Kinder ganz anderes im Sinn. Doch wenn es um die Familie und den finanziell in Schieflage geratenen Hof geht, ziehen alle an einem Strang, auch wenn sie dabei erst einmal zurückstecken müssen. Ebenso spannend ist zu beobachten, wie Adda in Bremen ihre ersten eigenen Erfahrungen macht. Dabei verbindet die Autorin den historischen Hintergrund wunderbar mit ihrer Handlung, lässt sowohl damaliges gesellschaftliches als auch politisches Treiben wieder aufleben. Zudem zeigt sie auf, wie wenig Frauen auch noch in den 70er Jahren als eigenständig und sebstbestimmend gesehen wurden und Gleichberechtigung noch in weiter Ferne lag.

Die Charaktere sind detailliert ausgestaltet und mit Leben gefüllt. Sie besitzen realistische menschliche Ecken und Kanten, so dass der Leser sich in ihrer Gesellschaft wohl fühlt und ihr Schicksal teilt. Johanna ist eine Kämpfernatur, die sich vor harter Arbeit nicht scheut und alles dafür tut, den Hof zu erhalten. Das Verhältnis zu ihrer Tochter ist angespannt, liegt wohl aber mehr daran, dass sich Mutter und Tochter in ihren Wesenszügen so ähnlich sind. Adda hat wie jede junge Frau Träume und Wünsche für ihr eigenes Leben, die sie sich verwirklichen möchte. Doch sie besitzt auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihrer Familie, rennt nicht davon, wenn es schwierig wird. Eike ist ein freundlicher Mann, der ein besonders enges Verhältnis zu seiner Tochter hat. Aber auch Uwe, Manfred Oetjen, Paul, Rolf und Oma Deeken spielen in diesem Buch eine Rolle.

„Als wir der Freiheit nahe waren“ fesselt durchweg mit einer spannenden Familiengeschichte, lässt den Leser an den Seiten kleben und darauf hoffen, dass alle liebgewonnenen Protagonisten ihr Glück finden werden. Der dritte Band wird sehnlichst erwartet. Verdiente Empfehlung für schöne Lesestunden und gute Unterhaltung!