Baumgartner ermittelt ...
Familie Egger feiert die Hochzeit ihres Sohnes Max. Nach der Kirche will das Brautpaar kurz bei der pflegebedürftigen Oma, die das Bett hüten muss, vorbeischauen. Als sie dort ankommen brennt der Bauernhof ...
Familie Egger feiert die Hochzeit ihres Sohnes Max. Nach der Kirche will das Brautpaar kurz bei der pflegebedürftigen Oma, die das Bett hüten muss, vorbeischauen. Als sie dort ankommen brennt der Bauernhof lichterloh und die Großmutter ist in den Flammen verbrannt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um Brandstiftung handeln muss. Gregor Wolf übernimmt die Ermittlungen, da der eigentliche Chef der Mordkommission, Franz Baumgartner, aus unerklärlichen Gründen nicht auffindbar ist. Wolf, der mit seiner rechten Gesinnung bei den Kollegen unbeliebt ist, hofft, dass Baumgartner nicht wieder kommt. Aber plötzlich ist Baumgartner wieder zurück und endlich kommt Leben in die Ermittlungen.
Der Krimi von Reinhard Kleindl, schon der zweite Band um den sympathischen, aber doch etwas eigenwilligen Ermittler Franz Baumgartner, hat genau meinen Nerv getroffen. Ich mag diese Mischung aus viel Spannung, eigenwilligen, oft schon skurillen Charakteren, dem ungewöhnlichen Plot, garniert mit brisanten Themen, wie Rassismus oder Missbrauch von Internetdaten. Das Buch liest sich schnell und flüssig, ich konnte aus vor lauter Spannung gar nicht mehr aus der Hand legen. Die verschiedenen Charaktere gefallen mir sehr gut, sie sind authentisch und mal mehr, mal weniger sympathisch. Die Verknüpfung der verschiedenen Erzählebenen, die sich dann am Ende zu einem schlüssigen Ganzen verweben, ist sehr gut gelungen. Dass am Schluss noch einige Fragen offen geblieben sind, ist wohl beabsichtigt, so bleibt die Spannung auf den dritten Teil erhalten, der bald folgen soll. Ich werde mir diesen und auch den ersten Baumgartner-Krimi noch besorgen, denn das Buch hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Es hebt sich angenehm vom üblichen Krimis ab. Auch die vielen Österreich typischen Redewendungen und der lokale Bezug passen gut zu diesem Ermittler. Baumgartner ist für mich ein typischer Steiermärker, leicht depressiv, mit viel Schmäh und sehr melancholisch. Ich muss hier eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe 5 Sterne.