Cover-Bild Ein Mann der Tat
Band 2 der Reihe "North-Bath-Trilogie"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 686
  • Ersterscheinung: 18.06.2018
  • ISBN: 9783832164492
Richard Russo

Ein Mann der Tat

Roman
Monika Köpfer (Übersetzer)

Eigentlich sollte das Memorial-Day-Wochenende für alle Bewohner von North Bath eine Zeit der Ruhe und Besinnung sein. Aber in diesem Jahr ist es, als hätte jemand ungebeten die Büchse der Pandora geöffnet. Chief Raymer, der Leiter der Polizeidirektion, kollabiert auf einer Beerdigung, fällt ins offene Grab und verliert dabei das einzige Beweisstück dafür, dass seine Frau ihn betrogen hat. Die Wand eines Gebäudes, das der impotente Bauunternehmer Carl errichtet hat, stürzt ein. Und zu allem Übel ist auch noch eine illegal gehaltene Giftschlange entwischt und irgendwo unterwegs in den Straßen der Kleinstadt an der Ostküste.
Chief Raymer schreitet zur Tat, um wieder Ordnung in das verheerende Chaos zu bringen. Und um dem Mann auf die Schliche zu kommen, der ihn gehörnt hat. Aber auch die anderen Bewohner der Stadt müssen an diesem Wochenende Farbe bekennen ...

›Ein Mann der Tat‹ zieht uns hinein in die Leben der Menschen von North Bath. Dieser bis ins letzte Detail liebevoll ausgestaltete, kluge und unterhaltende Roman unterstreicht ein weiteres Mal, dass Richard Russo zu den großen amerikanischen Erzählern der Gegenwart gehört.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2024

Er ist ein Meister der Erzählkunst!

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EIN MANN DER TAT
Richard Russo

Wie auch im letzten Buch „Ein grundzufriedener Mann“ schickt uns Richard Russo nach North Bath, Upstate New York, wo wir erneut die „etwas speziellen“ Einwohner der Kleinstadt ...

EIN MANN DER TAT
Richard Russo

Wie auch im letzten Buch „Ein grundzufriedener Mann“ schickt uns Richard Russo nach North Bath, Upstate New York, wo wir erneut die „etwas speziellen“ Einwohner der Kleinstadt treffen.

10 Jahre ist es her, dass Sully seine 3er Wette gewonnen hat. Erst dachte er, dass es ein einmaliger warmer Regen sei, doch dann hielt die Glückssträhne an und bescherte weitere Geldregen.

Eine Glückssträhne zu besitzen kann in Bath jedoch nicht jeder von sich behaupten:
Carls Firma ist mittlerweile bankrott, seine Frau ist ihm davongelaufen und gerade hat er eine Prostata Operation hinter sich, die ihm wiederum sein bestes Stück "außer Gefecht“ gesetzt hat.
Derweil beschäftigt sich Chief Raymer mit ganz anderen Dingen: Er trägt stets einen Garagenöffner mit sich herum - immer in der Hoffnung, die dazu passende Garage zu finden, die sich mit diesem öffnen lässt. Erst dann weiß er, mit wem ihn seine Ehefrau betrogen hat.
Janeys gewalttätiger Ex ist aus dem Gefängnis entlassen und will nicht begreifen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will.
Ach, ich könnte euch jetzt noch etwas von Schlangen, Grabschändung, Ehebruch, Blitzeinschlägen, Scheidungen und einem abgerissenen Ohr erzählen, aber liest dieses Buch doch am besten selbst!

Russo ist ein Meister der Erzählkunst.
Mit leicht sarkastischen Humor und unglaublich detailverliebt beschreibt er das Leben in einer Kleinstadt.
Ich habe mich ein weiteres Mal bestens unterhalten gefühlt und kann es kaum erwarten, bis der neue Russo „Von guten Eltern“ am 15. Mai erscheint, in dem ich hoffentlich Sully und Co in North Bath erneut treffen werde.

Große Leseempfehlung für diejenigen, die große Erzählkunst schätzen.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Unterhaltsam und tiefründig - Russo macht einfach Spaß

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Ich werde es einfach nicht müde, Russo in seine abgehängten Kleinstädte zu folgen und mit allerlei kauzigen Typen und hoffnungslosen Gestalten an irgendeiner Bar zu hocken.
Diesmal nimmt uns Russo für ...

Ich werde es einfach nicht müde, Russo in seine abgehängten Kleinstädte zu folgen und mit allerlei kauzigen Typen und hoffnungslosen Gestalten an irgendeiner Bar zu hocken.
Diesmal nimmt uns Russo für ein Wochenende mit nach North Bath, eine Stadt, die schon bessere Zeiten erlebt hat und sich nun von ihrer Nachbarstadt Schuyler Springs abgehängt fühlt. Welch genialer Schachzug, das Sterben von Bath zu zeigen, indem Russo den Roman auf dem Friedhof beginnen lässt. Dort begegnen wir dem örtlichen Polizeichef Douglas Raymer, den nicht erst seit dem Tod seiner Frau vor 13 Monaten Selbstzweifel plagen. Nun aber um so mehr, denn just an dem Tag, als sie ihn wegen eines anderen verlassen will, stirbt sie bei einem Treppensturz. Neben allerlei Ungewissheit bleibt Raymer nur die Fernbedienung einer Garage, dessen Besitzer er nur allzu gern finden würde. Doch es ist heiß an diesem Memorial-Day-Wochenende, Raymer verliert das Bewusstsein und fällt in das leere Grab von Richter Flatt, den man gerade beerdigen will, den er aber nie ausstehen konnte. Als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist natürlich die Fernbedienung verschwunden. Doch damit der Skurrilitäten nicht genug, es stürzt noch die Wand eines Gebäudes ein, auf der eine gewisse letzte Hoffnung für Bath lag, (wenn auch in den Händen des impotenten, insolventen Bauunternehmers Carl Roebuck) und die Giftschlange eines ominösen Reptilienhändlers entkommt.
Doch Russos Romane ranken sich wie immer weniger um die Handlung, als um seine zahlreichen Charaktere, die er bis ins kleinste Detail zu zeichnen weiß, dass sie uns letztendlich wie altbekannte Freunde oder Feinde erscheinen. Einer davon ist Donald Sullivan, ein ehemaliger Soldat, der beginnt, sein Leben zu hinterfragen, nachdem er von seinem Arzt die Diagnose »Maximal noch zwei Jahre, aber wohl eher nur noch ein Jahr plus« erhalten hat.

Doch Russo ist nicht nur ein großartiger Erzähler, nein ebenso ein feinsinniger Beobachter. Er sieht sie, die Hoffnungen und Ängste der Menschen, zeigt den unverhohlenen Rassismus, die Kriminalität und Aussichtslosigkeit, der manche nur mit Glück, andere mit unlauteren Mitteln oder Einfallsreichtum entkommen.
»Everybody’s Fool«, so der m.E. passendere Originaltitel, erschien bereits 2017 und ist der zweite Roman, der in North Bath spielt. Nicht nur Raymer macht sich zu jedermanns Narr. Es scheint fast so, als vermasseln alle alles, hadern mit sich und der Welt und haben nicht die Kraft oder den Verstand, um dem Schicksal in seinen Allerwertesten zu treten.
Russo versteht es, die gesamte Klaviatur der Emotionen zu spielen, ich habe laut gelacht über den schwarzen Humor und mir an anderer Stelle eine Träne verdrückt. In den Kapiteln aus der Sicht des Kriminellen Roy Purdy wird Russo ungewöhnlich heftig und beschönigt nichts.

Ich kann nur sagen, lest Russo, er ist unterhaltend und tiefsinnig zugleich. Auch wenn ich anfangs vor der Seitenzahl (hier sind es 686) immer kurz zurückschrecke, so hat er mich, kaum habe ich zwei Seiten gelesen, voll in sein Russo-Universum eingesogen und lässt mich nicht mehr vom Haken.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Wiedersehen in North Bath

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In der Kleinstadt North Bath passiert nicht viel, ihre Einwohner stolpern mehr oder weniger durchs Leben, am Abend trifft man sich in einer der Kneipen auf einen Absacker oder auch zwei. An diesem Memorial-Day-Wochenende ...

In der Kleinstadt North Bath passiert nicht viel, ihre Einwohner stolpern mehr oder weniger durchs Leben, am Abend trifft man sich in einer der Kneipen auf einen Absacker oder auch zwei. An diesem Memorial-Day-Wochenende ist aber allerhand los: nicht nur stürzt Chief Raymer ohnmächtig in das Grab von Richter Flatt, es stürzt auch noch ein Gebäude ein und eine Giftschlange entwischt. Man könnte sagen, es ist der ganz normale Wahnsinn in einer nicht ganz so normalen Stadt.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Teil der North Bath-Trilogie und ich würde empfehlen, mit dem ersten Band anzufangen. Im zweiten Teil werden zwar viele Dinge wiederholt und erklärt, für den Gesamtzusammenhang reicht dies meiner persönlichen Meinung nach aber nicht. Dazu kommt, dass der Trilogie-Auftakt mit dem Titel „Ein grundzufriedener Mann“ einfach phänomenal war, sodass man sich um ein tolles Lesevergnügen bringen würde, läse man ihn nicht.

Ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen mit der Kleinstadt North Bath und ihren Einwohnern gefreut. Zehn Jahre sind zwischenzeitlich vergangen, einige lieb gewonnene Charaktere waren nicht mehr da, andere kamen und gingen, aber mein absoluter Favorit Sully war zum Glück noch munter, wenn auch gesundheitlich etwas angeschlagen. Leider nahm er nicht ganz so viel Raum ein, wie ich es mir gewünscht hätte, und auch sonst ist ein bisschen von der Faszination verschwunden, weil Russo sich für meine Begriffe zu oft in unwichtigen Situationen verheddert hat. Manche Gedankengänge der ein oder anderen Person waren etwas konfus, andere Ereignisse so unbedeutend, dass ich mich fragte, wo der Sinn dafür war, diese in die Geschichte einzubauen. An manchen Stellen zog es mich gar nicht zum Buch, was ich schade fand, denn den Vorgänger konnte ich seinerzeit kaum aus der Hand legen, weil er so unfassbar spannend gewesen ist.

Das letzte Drittel entwickelte sich zu meiner Zufriedenheit, denn plötzlich kam Leben in die Bude, stellenweise wurde es fast ein Thriller, weil es so kriminell war. Aufregend und turbulent ging es zu, Böses geschah, Menschen wurden verletzt, andere wuchsen über sich hinaus und ich war froh, dass gewisse Dinge nicht endgültig waren. So wurde es zwar kein Highlight, aber doch noch ein Buch, dass zwar langsam in die Gänge kam, aber letztendlich wirklich lesenswert war.

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