Cover-Bild Die Stadt der tausend Treppen
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 16.02.2017
  • ISBN: 9783404208616
Robert Jackson Bennett

Die Stadt der tausend Treppen

Roman
Eva Bauche-Eppers (Übersetzer)

Manchmal ist der Abgrund nur einen Schritt entfernt



Einst besaß die Stadt Bulikov die Gunst der Götter. Bis diese getötet wurden. Mit ihnen verschwanden ihre göttlichen Wunder und Schreine. Bulikov blieb als zerbrochene Stadt zurück. Tausende Treppen führen heute ins Nichts, ein quälendes Mahnmal vergangener Größe und Überlegenheit.

Als ihr einstiger Mentor ermordet wird, reist Shara Thivani nach Bulikov. Offiziell ist die junge Frau nur eine weitere Nachwuchsdiplomatin, doch hinter der Fassade verbirgt sich eine Meisterspionin. Sie will unbedingt den Mord an ihrem Mentor aufklären, der in Bulikov war, um über dessen göttliche Geschichte zu forschen - etwas, das den Einwohnern von Bulikov unter Todesstarfe verboten ist. Bald gerät Shara in ein Netz aus Intrigen und auf die Spur eines lange verschütteten Geheimnisses.



»Robert Jackson Bennett verdient eine große Leserschaft — dieses Buch wird sie ihm verschaffen.« — Brent Weeks


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2019

Anspruchsvoll anders

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Das Buch hat mich vollkommen überrascht, denn die meisten High Fantasy Romane siedeln sich ja in einer eher mittelalterlichen Welt an - und obwohl es schon einen leichten Flair dieser Atmosphäre hat, spielt ...

Das Buch hat mich vollkommen überrascht, denn die meisten High Fantasy Romane siedeln sich ja in einer eher mittelalterlichen Welt an - und obwohl es schon einen leichten Flair dieser Atmosphäre hat, spielt es in einer Stadt, in der es durchaus fortschrittliche Techniken wie Elektrizität, Telefone, Züge und Autos gibt.
Der Schauplatz ist die Stadt Bulikov, die noch immer sehr unter der saypurischen Invasion zu leiden hat. Den Bewohnern wurde durch die Eroberer jegliche Götteranbetung untersagt, sämtliche Vergangenheit und Zugriff auf geschichtliche Überlieferungen verwehrt. Das führt natürlich zu unterschwelligen aber auch öffentlichen Rebellionen und das Zusammenwachsen der Bevölkerung gestaltet sich als so gut wie unmöglich.

"Nationen haben keine Moral", zitiert Shara ihre Tante, "nur Interessen." S. 187

So kommt es anscheinend auch zu dem Mord an dem berühmten Historiker, der die Botschafterin Shara Thivani auf den Plan ruft. Als Kulturattachée unterwegs hat sie aber einen ganz anderen Hintergrund, der vorerst allerdings noch geheim bleiben soll. Mit ihr zusammen reist ein grober Hüne aus den Nordlanden, Sigrud, der sie vor allem durch seine schlagkräftige Seite unterstützt.
Ich mochte beide Figuren sehr, denn sie sind ungewöhnlich, denn die Klischees die sie bedienen, sind doch eher untypisch in ihrer Umsetzung und ergänzen sich perfekt.

Der Autor schreibt hier im Präsens, woran ich mich erst ein bisschen gewöhnen musste, obwohl das ja in Büchern nicht selten vorkommt. Vor allem aber ist es anspruchsvoll geschrieben und es sind viele Namen und Bezeichnungen von Figuren, Städten und Titel, die man sich verinnerlichen muss. Überhaupt geht es viel um politische Interessen und Gruppierungen, die sehr gut aktuelle Themen widerspiegeln.
Das muss man mögen, aber ich fand es fesselnd geschrieben vor allem auch durch den Mix aus der Ermittlung in dem Mordfall, der Aufdeckung über die Hintergründe des Landes über die alten Götter und ihrer Magie und auch der Charaktere, deren Geheimnisse nur nach und nach ans Licht kommen.

Der Titel mit den tausend Treppen hat mich etwas irritiert, denn ich hatte mir das anders vorgestellt und mir eher viele Verfolgungsjagden oder auch Entdeckungen vorgestellt, die damit zusammenhängen. Es gibt zwar einen Zusammenhang, aber eben anders, als man denkt. Was ja auch durchaus positiv zu sehen ist.

Auch die Magie, die eher eine zurückhaltende Rolle spielt, hat mich fasziniert. Sie ist gekoppelt an die vielen Gottheiten, die früher in einer Art Symbiose mit den Menschen auf dem Kontinent und somit auch in Bulikov existiert haben, doch ihre Vernichtung durch den Kaj vor 75 Jahren hat das Land in tiefe Zerrissenheit gestürzt - wortwörtlich. Die Erklärungen hier sind verblüffend und eindrucksvoll und mit vielen interessanten Ideen gespickt.
Diese beziehen sich auch auf den Glauben und die damit verbundene Lebensweise in der Gesellschaft. Hier findet man viele Paralleln zu uns und Momente, die zum Nachdenken anregen.

"Das kann man nicht vergleichen. Wir entstammen unterschiedlichen Ländern."
"Ich habe noch nie ein Land gesehen. Immer nur den Erdboden unter meinen Füßen." S. 237

Mich hat es jedenfalls sehr begeistert, auch wenn ich anfangs öfters mal etwas angestrengt lesen musste, weil der Autor einen sehr herausfordernden Stil an den Tag legt und man sich in diese Welt erst einfinden muss. Trotzdem war ich immer gepackt und neugierig wie es weitergeht, denn es gibt eine Menge Entwicklungen und Fragen, denen man auf den Grund gehen will.

Ich freu mich jetzt jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung :)

Veröffentlicht am 24.05.2019

Highfantasy der etwas anderen Art

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Schreibstil:
Am Anfang ein paar Worte zum Schreibstil, der meinen Lesefluss doch sehr beeinflusst hat. Ich hatte anfangs ein wenig Mühe, richtig in die Handlung reinzufinden, was zum einen daran lag, dass ...

Schreibstil:
Am Anfang ein paar Worte zum Schreibstil, der meinen Lesefluss doch sehr beeinflusst hat. Ich hatte anfangs ein wenig Mühe, richtig in die Handlung reinzufinden, was zum einen daran lag, dass die Geschichte im Präsens geschrieben war. Ist nichts ungewöhnliches, hat mich hier aber ein bisschen irretiert. Zum anderen ist der Stil gepickt mit Fachwörtern und Begriffen, die man sich erstmal merken muss, bevor man wirklich richtig einsteigen kann. Mit jeder Seite wurde dies aber besser, es las sich flüssiger und die Begriffe machten mir weniger aus.
Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht von Shara erzählt, zwischendurch kommen auch aber auch mal vereinzelt andere Charaktere zu Wort. Hat mir wirklich gut gefallen.

Story:
Mit dem Anfang habe ich mich ein wenig schwer getan - lag zum einen am Stil, aber auch ein bisschen an der Welt an sich. Sie ist ziemlich komplex und ich wusste am Anfang ehrlich gesagt nicht, worauf ich mich da einlasse. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich da durchgesehen habe. Ich fand das Konstrukt wahnsinnig spannend. Nach und nach deckt man mehr über die Welt auf und ich kann sagen, dass ich sowas auch noch nicht gelesen habe. Die Idee mit den Göttern und der Magie an sich ist nicht neu, aber die Kombination hier hat mich schon fasziniert.
Am Anfang ist die Handlung relativ undurchsichtig, ich wusste gar nicht, worauf ich mich da einlasse und wo das ganze hinführen soll. Mit jeder Seite kam aber mehr Licht ins Dunkel und ich hab die Geschichte mit Begeisterung gelesen. Mit jeder weiteren Seite wurde es spannender und fesselnder. Bei vielen Szenen wusste ich nicht, wie ich sie in den Gesamtzusammenhang einordnen sollte, aber vieles hat sich auch erst der Geschichte heraus ergeben. Viele Wendungen konnten mich überraschen und ich wollte immer wissen, wie das Ganze ausgehen wird.
Das Ende hat dann definitiv nochmal eine Schippe drauf gepackt. Ich konnte mit lesen nicht mehr aufhören und auch hier baut der Autor noch die ein oder andere Überraschung ein. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es nach den Ereignissen weitergehen wird und was in den beiden Folgebänden passieren wird.

Charaktere:
Protagonistin des Buches ist Shara. Am Anfang konnte ich sie gar nicht einschätzen, aber man bekommt schnell einen Eindruck von ihr und auch ihrer Bürde. Ihre Vergangenheit fand ich sehr spannend und auch, was sich daraus noch ergeben hat. Ein wirklich interessanter Charakter.
Aber auch die Nebencharaktere fand ich sehr spannend. Am Anfang wirken viele etwas unnahbar und mysteriös, aber man bekommt auch bei ihnen einen Einblick in die Hintergründe. Da zwei von ihnen in den nächsten Bänden Protagonisten sind, bin ich gespannt, was sich da noch ergeben wird.

Mein Fazit
High Fantasy der etwas anderen Art - aber richtig gut
Auch wenn ich anfangs ein wenig Mühe mit dem Stil und den vielen Fachwörten und Begriffen hatte, hat mich das Weltenkontrukt von der ersten Seite an begeistert. Es war etwas anderes und der Autor verpackt eine spannende Geschichte mit sehr interessanten Charakteren darin. Ich bin gespannt, was die anderen Bände bieten können.