Cover-Bild Die Kinderhexe
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 382
  • Ersterscheinung: 01.12.2011
  • ISBN: 9783499257100
Roman Rausch

Die Kinderhexe

Hexen müssen brennen – und wenn es Kinder sind.



Würzburg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges: Grausam wütet der Hexenwahn, die Scheiterhaufen lodern höher als je zuvor. Als auch die alte Hebamme Babette sterben muss, schwört ihr Pflegekind Kathi Rache. Zusammen mit einer Freundin gibt sie an, auf einem Hexensabbat Bürger der Stadt gesehen zu haben. Die Nachricht vom Hexenflug der Mädchen verbreitet sich wie ein Lauffeuer, und bald kann niemand mehr seiner Haut sicher sein. Immer mehr Männer und Frauen fallen den tödlichen Bezichtigungen zum Opfer. Und am Ende sehen sich auch die Kinder selbst vom Feuertod bedroht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2017

Unbedingt lesen

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Würzburg während des 30jährigen Krieges. Die 10jährige Kathi wurde von einer Amme groß gezogen und liebt diese mehr als ihre Mutter, die allein ist, da der Vater verschwunden ist. Sie sieht nur eine Chance ...

Würzburg während des 30jährigen Krieges. Die 10jährige Kathi wurde von einer Amme groß gezogen und liebt diese mehr als ihre Mutter, die allein ist, da der Vater verschwunden ist. Sie sieht nur eine Chance für sich und Kathi: Sie muß eine Ausbildung zur Apothekerin machen. Doch Kathi lernt im Haus des Apothekers Dinge kennen, die ein Kind nicht kennen sollte. Angefangen von Prügel über Strafe, Spott und Neid. Dies alles steckt Kathi weg. Doch dann wird ihre Amme der Hexerei bezichtigt und muß vor Kathis Augen qualvoll sterben. Kathi schwört Rache an allen Schuldigen. Doch die Sache entgleist ihr...

Im Gegensatz zu anderen Romanen mit Thema "Hexenjagd" ist dieser Roman aus kindlicher Sicht dargestellt. Dies ist mal eine ganz andere Perspektive und rührt den Leser umso mehr! Der Schreibstil ist herrlich verständlich zu lesen. Die Handlungen sind so bildlich beschrieben, daß man alles richtig vor Augen sieht. Dazu ist das Buch von Anfang bis Ende spannend. Das Leben und vor allem die Brutalität, die hinter der Hexenverfolgung steht, ist sehr anschaulich beschrieben. Der Leser fühlt sich so mit den Figuren bekannt, daß die Foltermethoden fast unerträglich sind.

Ein empfehlenswertes Buch!

Veröffentlicht am 05.05.2018

Auge um Auge, Zahn um Zahn

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Wir befinden uns im 17. Jahrhundert in Würzburg, den Jahren der Hexenverbrennungen. Hier nun wird die Geschichte der zehnjährigen Kathi und ihrer Freunde erzählt. Sie sind eigentlich noch Kinder, müssen ...

Wir befinden uns im 17. Jahrhundert in Würzburg, den Jahren der Hexenverbrennungen. Hier nun wird die Geschichte der zehnjährigen Kathi und ihrer Freunde erzählt. Sie sind eigentlich noch Kinder, müssen aber neben der Schule, schon arbeiten. Leider haben sie es hier nicht leicht. Kathi, die beim Apotheker Grein in die Lehre geht, muss viel Prügel und Häme ertragen. Immer, wenn irgendetwas passiert ist, was dem Apotheker oder seinen Zwillingstöchtern gegen den Strich geht, wird sie geschlagen. Dabei muss sie dann immer das Vater unser in Latein herunter beten und bei jedem Absatz kommt ein neuer Hieb mit der Rute dazu. Am Ende kriegt sie dann nicht mal das ihr zustehende Mal, denn Grein schickt sie zur Beichte ins Neumünster. Hier ist der Vikar Ludwig zuständig und auch er meint es nicht gut mit den ihn anvertrauten Kindern. Auch hier beziehen sie häufig Schläge. Kathi versucht, es allen Recht zu machen. So sagt sie ihrer Mutter nicht, dass sie nie richtig Essen bekommt bei ihrem Lehrherrn, obwohl diese dafür bezahlt hat. Auch die Prügel des Apothekers und des Vikars verschweigt sie ihr. Eigentlich hat sie auch nicht wirklich viel Kontakt zu ihrer Mutter. Ihr Herz schlägt für ihre Amme Babette, die sie und andere Kinder liebevoll betreute. Dort gab es immer reichlich zu essen und auch das Spielen stand im Vordergrund.

Als nun aber die Amme Babette der Hexerei beschuldigt wird, ändert sich Kathis Verhalten drastisch. Sie schwört Allen Rache, die an der Verurteilung ihrer geliebten Amme Schuld tragen. So erzählt sie nun, sie wäre auf einem Hexensabbat gewesen und hätte zahlreiche ihr bekannte Bürger dort gesehen. Die Hexenjagd beginnt. Als ihr nun Glauben geschenkt wird, kommen immer mehr Kinder und behaupten, mit der Hexe Babette auf den Hexensabbat gewesen zu sein und die Beschuldigungen nehmen keine Ende.
Kathi wächst die Situation nun so langsam über den Kopf und ihre Mutter sagt ihr immer wieder, sie soll ihre Lügen zurücknehmen. Nun fängt Kathi zu Zweifeln an….

Fazit:

Roman Rausch schreibt in seinem historischen Roman über Hexenverbrennungen. Hier nun geht es um die Kinderhexen. Er beschreibt die Kinder sehr genau, so dass man sie direkt vor Augen hat. Sie hungern, werden geschlagen und irgendwann fangen sie an, Rache zu verspüren. All dies wird sehr genau erzählt und bildlich beschrieben. Der Schreibstil ist gut und leicht zu lesen. Auch die historischen Begebenheiten sind gut recherchiert. Man ist von Anfang an in dem Buch gefangen. Allerdings ist es wirklich nichts für Zartbesaitete, denn es wird schon so manches Mal ins Detail gegangen. Kathi, die Hauptprotagonistin hat schon ein wirklich schweres Leben und man kann gut nachvollziehen was in ihr vorgeht. Auch über die anderen Kinder erfahren wir viel.

Alles in Allem ein gutes Buch, allerdings war das Ende dann doch sehr abrupt, da hätte ich mir mehr Aufklärung gewünscht. Vielleicht ist dann das doch offene Ende ein Hinweis auf eine Fortsetzung. Ich weiß es nicht. Daher ziehe ich auch einen Stern ab, weil mir das ein wenig zu schnell ging, auf einmal ist alles nur noch schön, das passte nicht wirklich zu der Vorgeschichte.

Von mir kommen hier 4 Sterne und eine Leseempfehlung.