Ein grandioser Thriller mit mini Schwachpunkten
MEINE MEINUNG
Ich habe schon viel Gutes über Romy Hausmann gehört weswegen ich auch zu "Liebes Kind" gegriffen habe. Zum Glück! Endlich mal wieder ein Buch das den Hype wert ist. Ich hatte viel Freude ...
MEINE MEINUNG
Ich habe schon viel Gutes über Romy Hausmann gehört weswegen ich auch zu "Liebes Kind" gegriffen habe. Zum Glück! Endlich mal wieder ein Buch das den Hype wert ist. Ich hatte viel Freude mit dem Buch auch wenn es ein paar kleine Kritikpunkte gibt. Hier erfährst du mehr.
Schreibstil
Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Wir lesen aus verschiedene Sichten (Lena, Hannah, Matthias und Jasmin) was die Geschichte für mich sehr interessant und spannend gemacht hat weil ich so immer wieder neue Einblicke in eine bestimmte Situation erhalten habe. Der Sichtwechsel dient hier als Abgrenzung der Kapitel. Eine Nummerierung oder ähnliches gibt es hier nicht, das entsprach nicht so ganz meinem Geschmack. Was ich wiederum cool fand waren die Zeitungsartikel die immer wieder auftauchen.
Handlung
Lena verschwindet eines Nachts auf dem Weg nach Hause spurlos. 13 Jahre sind seitdem vergangen. Wo sie ist? Gefangen in einer Hütte versteckt im Wald. Eingesperrt mit ihrem Entführer und den gemeinsamen zwei Kindern. Sie alle müssen "Papa" gehorchen, seine perfiden Regeln befolgen ansonsten wartet eine deftige Strafe. Lena muss die perfekte Frau und Mutter spielen, plant insgeheim aber ihre Flucht. Sie will endlich raus! Und endlich nach so vielen qualvollen Jahren schafft sie es aus dieser verteufelten Hütte raus. Doch was dadurch alles ans Tageslicht kommt ist grauenhaft.
Die Handlung hat mir wirklich sehr gut gefallen! Mir war zu keinem Zeitpunkt langweilig. Es gab viele Wendungen und irreführende Wegweiser. Nie wäre ich auf die Identität des Entführers gekommen, obwohl durch die Aufklärung das Motiv glasklar war. Ich hätte mir gewünscht mehr aus der Zeit in der Hütte zu lesen. Die meiste Zeit befanden wir uns nicht aktiv sondern durch Erinnerungen dort.
Charaktere
Wir trafen viele interessante Figuren von denen nicht alle gleichviel Aufmerksamkeit bekamen. Eine davon war zum Beispiel Jonathan, der Sohn von Lena und ihrem Peiniger. Bei den wenigen Momenten mit Jonathan empfand ich ihn als lieb, sehr kindlich, aufmerksam und verletzlich.
Seine große Schwester Hannah dagegen war oft im Vordergrund. Sie ist sehr schlau, kann dafür nicht gut mit ihren Gefühlen umgehen und steckt Zurückweisung nicht gut weg. Sie verhält sich oft ziemlich merkwürdig bzw. gestört was eindeutig an den Umständen ihres Aufwachsens liegt.
Matthias ist der Vater von Lena. Er hat die Suche nach ihr niemals aufgegeben und ist dementsprechend sehr aus dem Häuschen als sie plötzlich wieder da ist. Seine Beziehung zu seiner Tochter und später auch zur Enkelin empfand ich schon fast als krankhaft besessen.
Die Hauptperson der Geschichte ist natürlich Lena. Sie ist das liebe Mädchen von nebenan. Mustertochter und Einser Studentin. Das perfekte Kind. Oder doch nicht? War sie viel eher eine Partymaus die gerne Alkohol, Drogen und Affären mochte als für ihr ödes Studium zu büffeln? Was und wem kann und soll man glauben?
FAZIT
Mir hat "Liebes Kind" außerordentlich gut gefallen! Das Buch hat mich richtig überrascht. Der Schreibstil und die Handlung waren ultra gut auch wenn mir die klare Kapiteltrennung gefehlt hat. Es gab viele unerwartete Wendungen und auf den "Übeltäter" wäre ich nie gekommen. Schade fand ich, dass so wenig aus der Zeit in der Hütte gelesen wurde. Die Erinnerungen waren gut aber die meiste Zeit befanden wir uns im Hier und Jetzt.