Cover-Bild Leonard und Paul
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 15.07.2024
  • ISBN: 9783755805007
Rónán Hession

Leonard und Paul

Roman | Nominiert für das Lieblingsbuch der Unabhängigen 2023 (Shortlist)
Andrea O'Brien (Übersetzer)

Leonard und Paul sind allerbeste Freunde. Während Leonard als Ghostwriter Kinderenzyklopädien verfasst, arbeitet Paul als Aushilfspostbote. Das Leben der beiden verläuft in ruhigen, wohlgeordneten Bahnen – bis jedem von ihnen etwas widerfährt, das eine ganze Reihe von Veränderungen in Gang setzt.
Dieser hochgelobte Debütroman rückt jene Menschen in den Mittelpunkt der Erzählung, die im Alltag oftmals übersehen werden. Leonard und Paul beteiligen sich nicht am Lärmen der Welt, sondern zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die immer seltener anzutreffen sind: Freundlichkeit, Sanftmut und Bescheidenheit. Eine hinreißend charmante Lektüre voller Humor, die nachdrücklich vor Augen führt, wie bereichernd es sein kann, sich auf den Nebenstraßen des Lebens zu bewegen.
»Wenn Sie in diesem Jahr nur ein einziges Buch lesen, dann bitte dieses. Und wenn Sie fertig sind, dann gehen Sie in Ihre Buchhandlung und kaufen noch ein Exemplar für einen lieben Menschen. Denn jeder sollte einen Leonard oder einen Paul haben – und wenn nur in Buchform.« WDR 5 SCALA

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2024

Zwei liebenswerte Außenseiter

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Nachdem mir von vielen Seiten „Leonard und Paul“ empfohlen wurde, war ich sehr gespannt auf die Geschichte der beiden liebenswerten Außenseiter, aber auch etwas skeptisch: Eine Geschichte über zwei Männer, ...

Nachdem mir von vielen Seiten „Leonard und Paul“ empfohlen wurde, war ich sehr gespannt auf die Geschichte der beiden liebenswerten Außenseiter, aber auch etwas skeptisch: Eine Geschichte über zwei Männer, die beide mit über Dreißig noch bei der Mutter bzw. den Eltern wohnen? Der eine mit einem Aushilfsjob an wenigen Tagen im Monat, der andere mit einem Beruf, bei dem andere regelmäßig die Früchte seiner Arbeit ernten, beide ohne Ambitionen, zufrieden mit gelegentlichen Spieleabenden zu Hause?

Und auch wenn das Setting eher verschrobene Charaktere erwarten lässt, so haben mich Leonard und Paul doch auf ihre ganz eigene Art berührt. Beide setzen der Hektik, dem Blendertum und dem Streben nach Status, Karriere, Geld und Konsum, dem Lärm des Alltags und dem selbstdarstellerischen Geplärr in den sozialen Medien eine Ernsthaftigkeit und Stille entgegen, die gut tut. Sie leben ganz in der Gegenwart und im Augenblick, und auch wenn das zuweilen vor allem bei Paul etwas naiv wirkt und ich die Vorhaltungen seiner Schwester Grace, die sich um Pauls Zukunft und die ihrer Eltern sorgt, verstehen kann, so steckt auch in Pauls Blick auf das Leben viel Wahrheit.

Hession wertet nicht, sondern stellt die Figuren seines Romans gegenüber in ihrer Ambivalenz, mit ihren Sorgen, Ängsten, Träumen und Sichtweisen. Er erzählt wunderbar leicht, mit viel Witz und Sinn für hintergründigen Humor. Besonders deutlich wird das bei Pauls Auftritt auf der IHK-Feier anlässlich der (sehr skurrilen) Grußformel.

Etwas genervt hat mich das ganze Brimborium um die Hochzeit von Pauls Schwester Grace, das mir zu breit thematisiert wurde, und die stark idealisierte Familie von Paul, deren Innigkeit und gegenseitige Zuwendung ohne nennenswerte Konflikte doch sehr realitätsfern und beinahe kitschig wirkte. Das war mit etwas zu viel des Guten. Dafür kam mir Shelley, Leonards Arbeitskollegin, im Buch etwas zu kurz: Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass diese Figur noch viel Potential geboten hätte, das nicht ausgereizt wurde.

Insgesamt ein unterhaltsamer, lesenswerter Roman, der uns augenzwinkernd den Spiegel vorhält.

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Veröffentlicht am 01.01.2025

Ein unaufgeregter Roman der leisen Töne

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"Leonard und Paul" von Rónán Hession erscheint im Diogenes Verlag.

Die Mittdreißiger Leonard und Paul sind beste Freunde und besondere, etwas introvertierte Menschen. Leonard lebt noch bei seiner Mutter, ...

"Leonard und Paul" von Rónán Hession erscheint im Diogenes Verlag.

Die Mittdreißiger Leonard und Paul sind beste Freunde und besondere, etwas introvertierte Menschen. Leonard lebt noch bei seiner Mutter, als sie stirbt leidet er unter dem Verlust. Er arbeitet als Ghostwriter für Kinder-Enzyklopädien und lebt ziemlich zurückgezogen. Sein einziger Kontakt ist sein Freund Paul, der auch noch bei seinen Eltern lebt und als Aushilfsbriefträger finanzielle Unterstützung von seinen Eltern bekommt.
Am Wochenende treffen sich Paul und Leonard und spielen miteinander Gesellschaftsspiele. Viel zu erzählen haben sie sich nicht. Feiern oder Reisen interessiert sie nicht, sie leben so vor sich hin und sind damit zufrieden. Doch dann geschieht etwas, dass sie aus ihrer gewohnten Bahn heraus holt.

In dieser leise erzählten Geschichte geht es um die Freundschaft zweier Männer, die ein wenig aus der Zeit gefallen scheinen. Sie sind liebenswürdig, bescheiden und etwas eigen. Ronan Hession lässt uns seine Charaktere mit all ihren Facetten kennenlernen. Wir erfahren ihre Gedanken, ihre Art anderen Menschen eine Stütze zu sein und wie sehr sie den Familienzusammenhalt und Freundschaft schätzen.

Pauls Schwester Grace will bald heiraten und die Planung zieht sich durch das ganze Buch. Ihre Eltern sind auch noch nach langen Ehejahren glücklich miteinander und freuen sich auf die Hochzeit. Währende man so liest geschehen keine aufregenden Dinge, aber der menschliche und warme Umgang der Personen miteinander liest sich sehr schön und wohltuend. Mich haben die beiden Freunde mit ihrem eigenen Blick auf das Leben immer wieder überrascht und berührt. Sie sind bescheiden, streben nicht nach Erfolg oder Ansehen, sie sind mit sich und der Stille ihres Lebens zufrieden. Als beide Männer eine Frau kennen lernen, wird ihr Leben auf die Probe gestellt.

In der Geschichte passiert nicht viel, einige Szenen verführen zum Schmunzeln, so wie der hintergründige Humor beim Wettbewerb über Grußformeln in Briefen. Es gibt aber auch Szenen, die mir langatmig erschienen und die Geschichte nicht vorantrieben. Auch Graces Hochzeitsvorbereitungen werden sehr ausführlich thematisiert, in gekürzter Variante hätte es mir auch gereicht.

Den Roman habe ich über eine ganze Woche hinweg gelesen, was aber in diesem Fall kein schlechtes Zeichen ist. Ich wollte vielmehr der Entwicklung der Personen Zeit und Raum geben und sehen, wie es mit der Eigenverantwortung von Paul und Leonard voran geht.

Ein unaufgeregter Roman der leisen Töne, der zeigt, das auch eigenwillige Typen ein großes Herz haben können.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Ein Wohlfühlbuch

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LEONARD UND PAUL
Rónán Hession

Leonards Mutter ist vor Kurzem verstorben und der Verlust lastet schwer auf ihm, da sie für ihn sowohl Familie als auch seine engste Freundin war. Bis zu ihrem Tod lebte ...

LEONARD UND PAUL
Rónán Hession

Leonards Mutter ist vor Kurzem verstorben und der Verlust lastet schwer auf ihm, da sie für ihn sowohl Familie als auch seine engste Freundin war. Bis zu ihrem Tod lebte er mit ihr zusammen, und es genügte ihm, die Abende und Wochenenden in ihrer Gesellschaft zu verbringen. Leonard arbeitet tagsüber als Ghostwriter und verfasst Kinder-Enzyklopädien, doch auch bei der Arbeit hat er kaum Kontakt zu seinen Kollegen. Sein einziger Freund ist Paul, der ebenfalls noch bei seinen pensionierten Eltern lebt und von ihnen finanziell unterstützt wird. Paul arbeitet nur zweimal im Monat als Aushilfsbriefträger.

Das große Highlight der beiden Männer besteht darin, sich am Wochenende zu treffen und gemeinsam Gesellschaftsspiele zu spielen. Die langen Gesprächspausen, die dabei entstehen, stören sie nicht. Ausgehen, Partys oder Reisen sind für die beiden Männer unwichtig. Zwar sind sie dem weiblichen Geschlecht gegenüber nicht abgeneigt, doch ein Kuss oder ein intimerer Kontakt hat sich in ihrem Leben noch nie ergeben.

Ihr ruhiges Leben gerät ins Wanken, als Leonard eine Kollegin mit Kind kennenlernt und Pauls Schwester Grace ihrem Bruder kurz vor ihrer eigenen Hochzeit eindringlich ins Gewissen redet, damit er endlich Verantwortung für sein Leben übernimmt.

Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um die Vorbereitung von Graces Hochzeit und ihre liebevollen Eltern, Helen und Peter, die wegen ihres erwachsenen Sohnes Paul auf eigene Aktivitäten wie Reisen und Ausflüge verzichten, da sie ihn nicht allein lassen möchten.

Unsere Protagonisten sind sanftmütige ‚Nerds‘ – freundlich zu jedem und äußerst gut erzogen. Das Wort ‚sanftmütig‘ taucht in der Geschichte selbst auf, und genau so habe ich das Buch auch empfunden: sanftmütig, nett. Dem Sprecher des Hörbuchs, Florenz Schmidt, habe ich gerne zugehört, doch frage ich mich, wie Protagonisten ohne Ecken und Kanten einer Geschichte Spannung oder Pepp verleihen können?
Insgesamt war es für mich ein ruhiges, unaufgeregtes Wohlfühlbuch, das vielleicht für den einen oder anderen noch ein paar Tipps für die möglicherweise anstehende Hochzeit bereithält, denn die Hochzeitsplanung und viele andere Details wurden minutiös ausgearbeitet.

Fazit:

Eine sanftmütige Geschichte. Ein Lesetipp für alle, die mal eine Pause von den vielen toxischen Beziehungsgeschichten und traurigen Büchern brauchen.
3/ 5

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Mir persönlich zu langweilig und oberflächlich

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Der Klappentext von „Leonard und Paul“ klang einfach so vielversprechend und davon habe ich mich verleiten lassen, das Buch zu lesen. Leider hat sich meine Erwartung nicht erfüllt. Ich muss gestehen, dass ...

Der Klappentext von „Leonard und Paul“ klang einfach so vielversprechend und davon habe ich mich verleiten lassen, das Buch zu lesen. Leider hat sich meine Erwartung nicht erfüllt. Ich muss gestehen, dass ich das Buch schon von Anfang an ziemlich langweilig fand, ich habe mich aber trotzdem bis zum Ende durchgearbeitet. Das Buch hat ein paar ganz nette Momente, vor allem gegen Ende, aber insgesamt fand ich es einfach viel zu langweilig und auch größtenteils eher oberflächlich. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden, meinen Geschmack hat das Buch leider nicht getroffen.

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