Ein echtes Wohlfühlbuch
Greta hat sich selbst das Versprechen gegeben, dass sie nie, nie wieder einen Fuß auf ihre Heimatinsel Amrum setzten wird. Zu schwer wiegen die Erinnerungen an das, was damals geschehen ist. Doch zur Hochzeit ...
Greta hat sich selbst das Versprechen gegeben, dass sie nie, nie wieder einen Fuß auf ihre Heimatinsel Amrum setzten wird. Zu schwer wiegen die Erinnerungen an das, was damals geschehen ist. Doch zur Hochzeit ihrer besten Freundin bricht Greta mit ihren Prinzipien und kehrt zurück. Sie ahnt nicht, dass sich mit dem ersten Schritt auf der Insel ihr ganzes Leben verändern wird….
„Träumen am Meer“ von Rosita Hoppe ist ein wunderschöner Liebesroman, der mit ganz viel Wellenglitzern, Schmetterlingen im Bauch und Dünenzauber den Leser begeistert und für ordentlich Meerweh sorgt.
Die Autorin hat mit der Figur Greta eine Protagonistin zum Leben erweckt, die vom Schicksal schwer gebeutelt und daran fast zerbrochen ist. Ihre selbst auferlegten Prinzipien, errichteten Mauern und Ausflüchte halten sie davon ab, den Schmerz zuzulassen, der eigentlich notwendig wäre, um all das zu verarbeiten, was geschehen ist.
Zurück auf Amrum, lernt Greta, dass es für alles eine Zeit des Lassens gibt – eine Zeit des Loslassens und des Zulassens. Mit jeder Böe der salzigen Meeresluft kann sie alle Gedanken förmlich in den Wind schreiben und sich auf das Leben einlassen.
Die erste Begegnung mit Peter ist zwar noch chaotisch, aber immer wieder laufen sich die beiden über den Weg und merken, dass da mehr ist als nur freundschaftliches Interesse. Rosita Hoppe lässt den Leser spüren, dass sich Peter und Greta gut tun – sie sind einander Medizin, geben sich gegenseitig Halt und ihre Wunden aus der Vergangenheit fangen langsam an zu heilen. Es ist, als würde sich ihre Liebe wie ein Pflaster auf die geschundenen Seelen legen.
Die Entwicklung der Geschichte und ihrer Darsteller ist zu jederzeit nachvollziehbar und man merkt, wie sich die Personen immer mehr öffnen, Vertrauen fassen und Gefühle zu lassen. Die Zeit heilt eben doch alle Wunden.
Eine Prise Erotik würzt die Geschichte mit genau der richtigen Dosis prickelnder Momente und sorgt für ordentlich Kopfkino. Es fügt sich alles sehr harmonisch in die Romanze ein und wirkt nicht aufdringlich oder gewollt.
Es gibt ein Wiedersehen mit Jule und Ben aus dem Roman „Glück am Meer“ und es schön, dass die Autorin hier auch ihre Lebensgeschichte immer wieder mitaufnimmt, eine Verbindung zu Greta und Peter herstellt und somit eine Brücke zwischen dem aktuellen Buch und der bereits veröffentlichten Geschichte baut. So hat man das Gefühl, zu Gast bei guten Freunden zu sein und erlebt das Chaos der Herzen mit, lacht, lebt, hofft und bangt mit ihnen und wird somit ein Teil der Erlebnisse auf Amrum.
Der Roman ist abwechslungsreich und mit manch aufregender Szene gestaltet; lässt zu, dass die Figuren die Kraft und den Mut haben, Schwäche zu zeigen und zuzulassen und er zeigt auf, dass man dem Schicksal doch noch in die Suppe spucken kann, auch wenn eine Situation ausweglos erscheint.
Es gibt einige Taschentuchmomente im Buch, die mir sehr ans Herz gegangen sind, aber die Schreibende weiß genau, wie man diese Szenen gut dosiert und schafft somit den Spagat zwischen Leichtigkeit und Tiefe. Dazu die Schönheiten der Natur, die hier mit all ihren Facetten die Erzählung bereichern und für ordentlich Nordseeflair sorgen.
Ein echtes Wohlfühlbuch 😊