Cover-Bild Wer findet das Opfer
Band der Reihe "Privatdetektiv Lew Archer"
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.06.2024
  • ISBN: 9783257300970
Ross Macdonald

Wer findet das Opfer

Thomas Stegers (Übersetzer)

Auf dem Weg nach Sacramento findet Privatdetektiv Archer am Rand des Highways einen angeschossenen Anhalter, der kurz darauf tot zusammenbricht. Bis der Fall geklärt ist, hängt Archer in Las Cruces fest, wo jeder jeden kennt und niemand alles sagt, was er weiß. Alkohol und Drogenschmuggel, Gangs und Banküberfälle. Die Ereignisse überschlagen sich, und unter der Oberfläche schwelen alte Konflikte: In dieser Kleinstadt ist jeder ein Verdächtiger und jeder ein Opfer.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2024

Einfach nur wow!

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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Auf dem Weg nach Sacramento findet Privatdetektiv Archer am Rand des Highways einen angeschossenen Anhalter, der kurz darauf tot zusammenbricht. Bis der Fall ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Auf dem Weg nach Sacramento findet Privatdetektiv Archer am Rand des Highways einen angeschossenen Anhalter, der kurz darauf tot zusammenbricht. Bis der Fall geklärt ist, hängt Archer in Las Cruces fest, wo jeder jeden kennt und niemand alles sagt, was er weiß. Alkohol und Drogenschmuggel, Gangs und Banküberfälle. Die Ereignisse überschlagen sich, und unter der Oberfläche schwelen alte Konflikte: In dieser Kleinstadt ist jeder ein Verdächtiger und jeder ein Opfer.“



Meine Güte! Was für eine Geschichte! Autor Ross Macdonald hat hier wirklich alle Parts und Pointen und Erzählstränge feinstens verwebt und einen richtige Pageturner der Leserschaft beschert. Die Geschichte bringt bereits nach wenigen Buchseiten einen wahren Lesesog mit sich. Man ist mit Archer irgendwie verbandelt und will natürlich wissen wie es mit ihm weitergeht und was er ermittelt! Schlussendlich wird dennoch ein typisches Krimi-Bild aufgezeigt: Drogen, Alkohol, Gangs etc.. Nichts Neues aber vielleicht macht es genau das aus! Die Geschichte ist ein echter klassischer Krimi der es von der ersten bis zur letzten Seite in sich hat. Die Führung durch die Geschichte ist mehr als gelungen, die Figuren bestens gezeichnet und der Plot sowieso top. Kurzum: die Geschichte war einfach grandios! Ross Macdonald weiß halt wie es geht und das ist auch gut so! 5 verdiente Sterne mit Leseempfehlung hierfür!

Veröffentlicht am 16.07.2024

Die Schattenseite Kaliforniens Lew Archer 5

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Vor ungefähr 10 Jahren bin ich auf einem Bücherflohmarkt über die schönen alten schwarz-gelben Diogenesausgaben von Ross Macdonald gestolpert und hab sie alle verschlungen. Vor allem seine Lew-Archer-Krimis. ...

Vor ungefähr 10 Jahren bin ich auf einem Bücherflohmarkt über die schönen alten schwarz-gelben Diogenesausgaben von Ross Macdonald gestolpert und hab sie alle verschlungen. Vor allem seine Lew-Archer-Krimis. Nun wurden einige bei Diogenes neu übersetzt und wie ich feststellte, hat mir Band fünf tatsächlich gefehlt. Wer Macdonald liest, sollte wissen, dass der Originaltitel »Find a Victim«, (1954) bereits unter »Opfer gesucht« und »Anderer Leute Leichen« erschien.

»Er war der gruseligste Tramper, den ich je mitgenommen habe.«

Eigentlich ist Archer unterwegs nach Sacramento, als er im staubigen Nirgendwo der kalifornischen Wüste einen angeschossenen, blutüberströmten Mann am Straßenrand findet und mitnimmt. Nach ewigen Kilometern stößt er auf ein Motel und dessen feindseligen Besitzer Kerrigan, dem das Opfer kein Unbekannter zu sein scheint. Tony Aquista verstirbt kurz darauf im Krankenhaus und verzögert Archers Weiterreise.
Las Cruces ist ein Ort, wo jeder mit jedem verbandelt ist und eine Menge zu verbergen hat. Archer findet heraus, dass Aquista einen Lastwagen voller Hochprozentigem gefahren hat, doch der Truck ist verschwunden. Seine Suche führt ihn unter anderem zu einem alten Bankraub, ner Menge Korruption, und natürlich zu einer weiteren Leiche.
Es geht hart zu in den 50ern, Frauen werden geschlagen und vergewaltigt und auch Archer muss sich (ausführlich in einer fast filmisch dargestellten 2 Seiten langen Szene) ordentlich prügeln. Doch er folgt seinem Instinkt und lässt sich von niemanden mundtot machen.

Hier fliegen ordentlich die Fäuste und auch ein paar Kugeln. Dass es so gewalttätig zugeht, war mir gar nicht mehr in Erinnerung. Die Männer sind wenig sympathisch, die Frauen schwach und in ihrer Rolle als Gattin gefangen. Im Gegensatz zu manch anderen Büchern aus der Reihe fehlen mir hier die starken und toughen Frauenfiguren, für die Archer nicht nur eine Schwäche hat, sondern für die er auch immer Partei ergreift.

Doch genau das ist es, was Macdonalds Kimis widerspiegeln, die Korruption des gar nicht so sonnigen Kaliforniens, in dem die Männer ihre Überlegenheit oft mit roher Gewalt demonstrieren, dysfunktionale Familien, deren Konflikten Archer auf den Grund geht.
Ich denke, es ist nicht Macdonalds bester Krimi, aber durchaus lesenswert, wenn man die alten Detektivromane mag. Mit Archer hat er eine Figur geschaffen, die Chandlers Philip Marlowe nachempfunden und doch anders ist. Auch wenn wir privat so gut wie nichts über ihn erfahren, beweist er, dass er einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hat und sich dafür einsetzt, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Auch wenn das heißt, ordentlich was einzustecken. Was wiederum typisch für das damalige Krimigenre war. Zum Glück entwickelt sich Archer in den Folgebänden weiter.

Dashiell Hammett, Raymond Chandler und Macdonald werden von den Kritikern gern als „Heiligen Dreifaltigkeit“ des Hardboiled-Krimis bezeichnet. Wer also die beiden anderen mag, sollte sich die Lew Archer Reihe nicht entgehen lassen. Ich für meinen Teil bin nun komplett durch Macdonalds Werk durch.
Unterm Strich war es wieder ein rasantes Leseerlebnis, das mich gut unterhalten hat.

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