Hass, Liebe und Selbstmitleid!
Selten hat mich ein Hörbuch so aufgeregt und nervös gemacht. Mit Ruth Jones betrachten wie drei Beziehungsdramen über fast drei Jahrzehnte.
Die Studentin Kate trifft bei ihrem Nebenjob als Bedienung ...
Selten hat mich ein Hörbuch so aufgeregt und nervös gemacht. Mit Ruth Jones betrachten wie drei Beziehungsdramen über fast drei Jahrzehnte.
Die Studentin Kate trifft bei ihrem Nebenjob als Bedienung auf Callum. Der fast zwanzig Jahre ältere Callum weiß nur, dass Kate, die wunderschöne und blutjunge Blondine nur Ärger bedeutet und lässt sich dennoch auf eine Affäre mit ihr ein.
Während er mit einem unsäglich schlechten Gewissen weiterhin seine Ausrutscher vor seiner Ehefrau Belinda und den Kindern verbirgt, steht eines Abends Kate in ihrer Küche. Die Bombe platzt und Callum trifft es hart. Nach kurzer Zeit herrscht Vergebung und Kate scheint Vergangenheit.
Kate hingegen ist mittlerweile eine erfolgreiche Schauspielerin, Mutter und Ehefrau. Ihr Ehemann Matt und die Tochter Talula können der dominanten Kate jedoch nichts wirklich recht machen. Per Zufall trifft sie fast nach zehn Jahren erneut auf Callum und das altbekannte Spiel beginnt erneut. Doch dieses Mal rechnet sie nicht mit Matt.
Ruth Jones führt uns als Hörer aufs Glatteis. Wir lieben die Schwachen. Hoffen und Bangen mit Belinda und Matt. Gerne würden wir Matts Freundin Hattie endlich wachrütteln und Kate und Adam am liebsten ausradieren. Die Emotionen kochen hoch, kopfschüttelnd begleiten wir Matt bei seinem Überlebenskampf und der Suche nach der wahren Liebe.
Mit Kate schafft Jones einen Charakter, den man ausgiebig hassen kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Man leidet großzügig mit den Zurückgebliebenen und denen, für die Liebe stets in weiter Ferne lag.
Julia Nachtmann erzählt die Geschichte dieser drei so unterschiedlichen Pärchen so real, dass man sich diese sechs Menschen ohne große Mühe auch als Freunde oder unmittelbare Bekannte vorstellen kann. Kates Leben erhält durch Nachtmanns Stimme aber auch, zumindest am Schluss, ein wenig Mitleid. Man ist sich im Klaren darüber, was in dieser so harmlos wirkenden jungen Frau steckt und mit wieviel Berechnung sie ihr Leben und ganz besonders das der Anderen führt.