Cover-Bild Dead Silence
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 11.01.2024
  • ISBN: 9783453322936
S. A. Barnes

Dead Silence

Roman
Michael Pfingstl (Übersetzer)

Nur noch wenige Tage, dann wird Claire Kovalik gefeuert. Sie und ihre Crew reparieren Relaisstationen im Sonnensystem, doch eine neue Kommunikationstechnik macht diese bald obsolet. Bei ihrem letzten Einsatz fangen sie ein Notsignal auf, das von weit jenseits der Plutobahn kommt. Was sie dort entdecken, raubt ihnen den Atem: Es ist die Aurora , das größte Luxus-Raumschiff aller Zeiten, das vor über zwanzig Jahren auf seinem Jungfernflug verschwand. Wenn Claire und ihre Crew das Wrack bergen können, haben sie ausgesorgt. Doch im Inneren der Aurora bietet sich ihnen ein Bild des Grauens: verstümmelte Leichen, in Blut geschriebene Botschaften, ein Flüstern im Dunkel. Was immer die Aurora angegriffen hat – es ist noch an Bord …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2024

dicht, düster, spannend

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Eigentlich ist es der letzte Einsatz von Claire Kovalik und ihrem Team auf der Lina. Gemeinsam sind sie für die Wartung von Funkbojen zuständig, doch dies sollen künftig Roboter übernehmen. Als die Crew ...

Eigentlich ist es der letzte Einsatz von Claire Kovalik und ihrem Team auf der Lina. Gemeinsam sind sie für die Wartung von Funkbojen zuständig, doch dies sollen künftig Roboter übernehmen. Als die Crew plötzlich einen Hilferuf erhält und kurz darauf das Luxusschiff Aurora im All treiben sieht, das seit mehr als zwanzig Jahren als verschollen gilt, wähnen sie sich als Finder in Reichtum. Doch mit Betreten der Aurora hält der Wahnsinn Einzug in die Crew. Ein Wahnsinn, der mehr als ein Menschenleben fordert.

Das Cover zeigt den im Nichts treibenden Luxusliner Aurora. Gestrandet im All wirkt sie tot und trostlos. Aber dem Schiff entströmt auch etwas Bösartiges, was ich nicht recht greifen kann. Zusammen mit dem Klapptext war es ausschlaggebend, dass ich mich zu diesem Buch hingezogen fühlte.

S.A. Barnes hat einen packenden, mitreißenden und an den Nerven zerrenden Schreibstil, der mich von der ersten Seite an begeisterte. Die Schilderungen der Unendlichkeit des Weltalls faszinierten mich ebenso, wie die Beschreibung der Charaktere. Was für Menschen sind das, die Monate, ja Jahre lang im Weltall leben und arbeiten können, fernab der Zivilisation, fernab von Menschen, isoliert in einer kleinen Gruppe? Unweigerlich überlegte ich, ob ich mir ein solches Leben vorstellen könnte? Immer mit der Gefahr im Nacken, das der kleinste Fehler nicht nur tödlich ist, sondern in einer Katastrophe enden kann.
Die Autorin schildert die Dunkelheit mal behütende wie eine Decke, mal als Rückzugspunkt für das Unheimlich. Gerade diese Gegensätze nagten an mir und ließen mich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Gemeinsam mit Claires Crew wollte ich unbedingt das Geheimnis der Aurora ergründen.
Beim Betreten des Luxusschiffes vollzieht sich ein Wandel. Doch welcher, wird nicht richtig klar. Wie die Besatzung der Lina, rätselte auch ich, was hier geschehen sein könnte. Warum sind alle Menschen auf der Aurora tot? Mord? Selbstmord? Die Atmosphäre ist mehr als unheimlich! S.A. Barnes spielt mit den Urängsten ihrer Leser und das gekonnt. Mal war für mich klar, dass eindeutig Geister ihr Unwesen treiben! Die Stimmen, und die Erscheinungen waren ein eindeutiges Motiv dafür! Und dann knickte ich wieder ein und war mir zu hundert Prozent sicher, dass sich eine Seuche an Bord befindet, die das Bewusstsein verändert! Ganz klarer Fall! Oder doch ein Angriff von Außerirdischen? Genau wie die Besatzung der Lina zweifelte ich an allem, was ich sah und hörte; was ist real, was nicht? Ich stand gemeinsam mit meinen Protagonisten schier Todesangst aus. Vor allem, weil schon in den ersten Seiten des Buches deutlich wurde, dass nur Claire der Rückweg zur Erde gelungen war. Und doch hörte ich nicht auf zu hoffen!

Ich musste unweigerlich an den Ausspruch von Nietzsche denken: "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Ist es so mit dem Weltall und der schieren Unendlichkeit der Dunkelheit? Zumindest bei Claire scheint es so, die bereits als Kind Tragisches erleben musste und seitdem ein Mal mit sich herumträgt. Menschen machen ihr zu schaffen, sie ist lieber für sich, denn andere Menschen bedeuten unweigerlich Enttäuschung, Verlust und Trauer. Dabei ist Claire nicht unsympathisch; ganz im Gegenteil konnte sie mein Herz als Protagonistin sofort erobern. Auch wenn in meinen Augen mehr Abgrund aus ihr spricht, als Menschlichkeit aus dem Abgrund. Und doch wandelt sich ihre Einstellung im Verlaufe der Geschehnisse merklich und ich beobachtete voller Staunen, wie sich ihr Herz langsam öffnete, auch wenn sie wieder mit Schmerz rechnen musste.
Die Crew an Claires Seite ist ebenso einmalig wie spleenig. Ich glaube, um so lange im Weltall zu sein, in so einem begrenzten Raum, muss man auch diverse Eigenarten haben. Und doch funktionieren alle als Team besonders gut und können ihre Wünsche für das Wohl der Gruppe in den Hintergrund stellen. Jeder einzelne ist mir ans Herz gewachsen und es wird mehr als deutlich, dass die Autorin in jedem der Mitglieder ein Stückchen Herzblut verewigt hat!

Mein Fazit
Ein Thriller der Extraklasse! S.A. Barnes gelingt es, mit den Urängsten ihrer Leser zu spielen und zieht sie in einen Strudel aus purer Panik!

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Ghost Ship in Space

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Auf dieses Buch hatte ich schon gleich, als ich den Klapptext las, richtig Lust es zu lesen, und das, vielleicht aber auch gerade, weil ich schon länger kein Sci-Fi mehr gelesen hatte. Zudem gab mir der ...

Auf dieses Buch hatte ich schon gleich, als ich den Klapptext las, richtig Lust es zu lesen, und das, vielleicht aber auch gerade, weil ich schon länger kein Sci-Fi mehr gelesen hatte. Zudem gab mir der Klapptext gleich Among Us Vibes, da musste ich es haben 😂

Wenn Steve Beck Ghost Ship im All gedreht hätte
Dead Silence habe ich im Buddy Read mit Iris alias buildingmylibrary gelesen, was sehr viel Spaß gemacht hat, weil wir zwischendurch allerhand Theorien ausgetauscht haben. Schon nach dem ersten Leseabschnitt kam die Rede auf Steve Becks Film Ghostship, ein Horrorfilm von 2002 bei dem ein Bergungsteam ein verschollenes Kreuzfahrtschiff findet und dann an Bord allerhand (übernatürlichen) Schrecken durchlebt. Die Parallelen zu Dead Silence: Bergungsteam, Luxusliner, die anfängliche Freunde durch den Fund reich zu werden, die zunehmende Ahnung, dass mit diesem (Raum)Schiff etwas nicht stimmt etc. sind definitiv da. Auch die ersten 200 Seiten lesen sich mit der gleichen Beklemmung, wenn das Team das Raumschiff erkundet und immer mehr Spuren von Gewalt und Grauen findet.
Ich habe diese erste Hälfte des Buches quasi inhaliert. Die Atmosphäre an Board, die nervenaufreibende Frage, was hier passiert ist, das alles ließ mich so schnell und intensiv lesen, wie es schon lange es kein Buch mehr geschafft hat. Hier daher ein großes Chapeau für Atmosphäre und dichtes Erzählen.

Ein klein wenig schade fand ich aber an dieser Stelle auch schon, dass die Geschichte von Beginn an auf zwei Zeitebenen erzählt wurde. Einmal die Gegenwart, in der Protagonistin Claire sich in einer Heilanstalt befindet und dann die Erkundung der Aurora, die in der Vergangenheit liegt und von der Claire berichtet. Dadurch wusste man als LeserIn also schon ob und wer überlebt. Diese Erzählweise auf mehreren Zeitebenen finde ich bei Horrorromanen immer etwas suboptimal, das mag aber auch Ansichtssache sein.

Nicht was ich mir erhofft hatte
Und dann kommt der Punkt, an dem die beiden Zeitebenen ineinander übergehen und die Geschichte komplett in der Gegenwart angekommen ist, und ab da konnte mich das Buch dann leider nicht mehr so völlig mitreißen, wie zuvor. Das hatte zweierlei Gründe. Zum einen gefiel mir einfach die Richtung nicht, in die das Buch sich entwickelte. Man kann nicht wirklich sagen, dass es schlecht ist, es ist eine schlüssige und in sich runde Auflösung, doch es war einfach nicht das, was ich mir gewünscht hätte.

Der zweite Grund ist die Vorhersehbarkeit ab der zweiten Hälfte. Im Austausch mit Iris hatte ich, als die beiden Zeitebenen aufeinandertrafen, eine Theorie aufgestellt, was den Horror an Board verursacht, wie es in etwa geschieht und was die Hintergründe sein könnten und genau so war es dann auch. Das nahm dann natürlich einiges an Intensität aus der restlichen Handlung raus. Nicht soweit, dass ich sagen würde, es sei langweilig geworden, aber ich war “nur” noch interessiert wie es weiter ging, nicht mehr im “Leserausch”. Auch die Liebesstory war jetzt nicht wirklich bereichernd oder überhaupt nötig und das Ende nicht ganz, wie ich es bei einem Horrorroman erwarte, aber ok.

Fazit:


Dead Silence überzeugt in der ersten Hälfte als Liebeskind zwischen klassischem Geisterschiff-Horror und Sci-Fi mit feinstem Gruselspaß, inklusive dichter, atmosphärischer Erzählweise. Leider traf die Auflösung der Geschichte nicht meinen Geschmack, rein handwerklich lässt sich dem Buch aber nur eine zu große Vorhersehbarkeit vorwerfen. Ich lege Sci-Fi und Gruselfans das Buch trotzdem gleichermaßen ans Herz und vielleicht mögt ihr die Auflösung auch lieber.

(Info: 4/6 im eigenen Bewertungssystem)

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Es wurde in meinen Augen viel Potenzial verschenkt

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Claire steht das Ende ihrer Karriere und wahrscheinlich ein Aufenthalt im firmeneigenen Irrenhaus bevor, als sie und ihre Crew ein Notsignal auffangen. Es stammt von der Aurora, dem legendären verschollenen ...

Claire steht das Ende ihrer Karriere und wahrscheinlich ein Aufenthalt im firmeneigenen Irrenhaus bevor, als sie und ihre Crew ein Notsignal auffangen. Es stammt von der Aurora, dem legendären verschollenen Luxus-Raumschiff, das bei seinem Jungfernflug vür über 20 Jahren verschwand. Claire und ihre Crew können es nicht fassen, schließlich hieß es, die Aurora sei zerstört worden und hier ist das Schiff, optisch nahezu unversehrt. Gelingt es ihnen das Schiff zu bergen, haben sie ausgesorgt. Doch im Inneren finden sie jede Menge Leichen und Blut. Scheinbar haben sich die Passagiere gegenseitig angegriffen – aber warum? Oder waren es am Ende gar nicht die Passagiere, die untereinander dieses Blutbad angerichtet haben?


Ich fand die Idee echt toll. Die Aurora wird als Mythos aufgebauscht, gleich der Titanic. Sie war das luxuriöste Raumschiff, das je gebaut wurde. Auf dem Jungfernflug waren die damals reichsten der Welt an Bord. Ähnlich der Titanic. Und ebenso wie das legendäre Schiff, überstand auch die Aurora ihre Jungfernfahrt nicht. Das allein macht einen total neugierig. Auch, wie das Schiff in diesen entlegensten Teil der Galaxie gelangt ist, weit außerhalb dessen, was bekannt ist.

Zunächst wirkt auch alles ganz normal – jedenfalls so normal, wie man es sich eben vorstellen kann, bei einem Schiff voller Leichen. Aber deren Zustand ist definitiv besorgniserregend, ebenso wie die mit Blut geschriebenen Botschaften an den Wänden. Was ist dort nur passiert?

Zeitgleich findet die Handlung auf einer zweiten Ebene in der eigentlichen Gegenwart statt. Claire ist, wie befürchtet, in der firmeneigenen Irrenanstalt gelandet und wird immer wieder zur Aurora und dem Verbleib ihrer Crew befragt. Was ist also mit denen geschehen? Und dann taucht wieder ein Signal von der Aurora auf.

Es geht ziemlich mysteriös zu in diesem Buch, wobei die Lösung relativ simpel aber erschreckend ist.


Fazit: Ich fand die Idee echt total interessant und auch teile der Umsetzung. Wobei ich leider sagen muss, dass das Buch seine Längen hat. Zwischendurch erinnerte es mich eher an einen Horrorfilm mit möglichst viel Blut.

Es steckt deutlich mehr dahinter, als man anfangs denkt und das allein mochte ich schon sehr gern. Der letzte Teil des Buches ist auch deutlich interessanter und spannender für mich gewesen, als der Rest. Es kommt sehr viel heraus, es gibt einiges, das man sich vielleicht auch denken konnte, aber das Ende mochte ich wieder sehr gern.

Leider hat das Buch aber echt seine Längen und ich musste teilweise echt kämpfen, um dranzubleiben. Zum Glück hat mich das Ende dafür entschädigt. Die Auflösung fand ich einerseits gut, andererseits aber auch ein wenig arg an den Haaren herbeigezogen. Ich frage mich einfach, ob das wirklich so funktionieren könnte, was ich nicht so recht glauben konnte.

Von mir bekommt das Buch gaaaanz knappe 2,5 Sterne. Es hat einfach in meinen Augen viel Potenzial verschenkt.

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