Ein Sommer am Meer und das Gefühl von Freiheit. Eine Fahndung und eine Flucht. Ganz Europa leidet unter der Hitzewelle. Der siebzehnjährige Sid und seine Freundin Chiara erhalten überraschend eine E-Mail. Absender: Mr. Tory. Die beiden freuen sich über die Einladung nach England. Doch schon bald geraten sie mitten in die Suche nach zwei vermissten Mädchen und einem illegalen Flüchtling. Der Strandurlaub wird zu einem aufregenden und turbulenten Roadtrip von East-Sussex bis nach Cornwall. Eine anfangs unbeschwerte Reise, in die sich nach und nach Verdacht und Zweifel mischen. Und immer wieder stellt sich die Frage nach den Grenzen persönlicher Freiheit.
Leseerlebnis:
Ich fühle mich direkt mit den ersten Zeilen wieder zu Hause. Es ist wie ein Wiedertreffen mit allen Freunden und ich bin einfach glücklich wieder Zeit mit Sid und Chiara verbringen zu können. ...
Leseerlebnis:
Ich fühle mich direkt mit den ersten Zeilen wieder zu Hause. Es ist wie ein Wiedertreffen mit allen Freunden und ich bin einfach glücklich wieder Zeit mit Sid und Chiara verbringen zu können.
Wieder einmal überrascht mich S. Sagenroth mit einer ganz neuen, komplett anderen Reise. Sie bleibt ihrem überaus atmosphärischen und bildhaften Schreibstil treu. Die Beschreibungen der südenglische Kulisse sind so intensiv, dass ich alles vor meinen eigenen Augen sehen kann und es zum Greifen nah scheint.
Dieser dritte Teil ist etwas nachdenklicher und profunder als seine Vorgänger. Was vor allem auch daran liegt, dass zwischen Teil 1 und 3, zwei Jahre liegen. Die Protagonisten sind deutlich reifer, hinterfragen mehr und handeln weniger impulsiv und mehr überlegt.
Fazit :
"A. S. Tory und der letzte Sommer am Meer" ist wieder ein traumhafter Roadtrip-Roman mit den so liebgewonnenen Protagonisten. Abenteuerliches Reisen in Zeilenform.
„...Sofern es Ihre eigenen Ferienpläne ermöglichen, könnten Sie bereits am Wochenende meine Gäste sein. So lange Sie wollen...“
Das ist ein Auszug aus der Mail, mit der A. S. Tory den 17jährigen Sid und ...
„...Sofern es Ihre eigenen Ferienpläne ermöglichen, könnten Sie bereits am Wochenende meine Gäste sein. So lange Sie wollen...“
Das ist ein Auszug aus der Mail, mit der A. S. Tory den 17jährigen Sid und die 21jährige Chiara zu sich nach London einlädt. Die beiden waren schon zwei Mal an Unternehmungen für A. S. Tory beteiligt. Der alte Herr ist nicht mehr gut auf den Beinen und brauchte Hilfe bei wichtigen Nachforschungen. Die neue Einladung verspricht im heißen Sommer ein paar schöne Urlaubstage.
Natürlich kommt manches anders, als die beiden gedacht hatten.
Der Autor hat erneut ein spannendes Roadmovie geschrieben. Die Geschichte wird von Sid erzählt.
Gleich nach der Ankunft gibt es ein paar Informationen zur letzten Recherche.
Am Strand von Camper Sands treffen sie drei deutsche Mädchen. Emily hat den jungen illegalen Flüchtling Laith kennengelernt und trifft sich häufig mit ihm.
Ein paar Tage später geht eine Meldung durch die Presse. Emily und Sarah sind verschwunden und auch Laith wird gesucht.
Mit Chiara und Sid nehme ich die Suche nach den Verschwundenen auf, die mich nach Brighton, Stonehenge und Cornwell führt. Dabei lerne ich einiges über die jeweilige Gegend und ihre Bräuche. Abwechslungsreiche Gespräche beleben das Geschehen. Eine Spur Sarkasmus darf nicht fehlen. So konstatiert Sid in Stonehenge:
„...Also begaben wir uns zur Kasse, zahlten den stattlichen Preis für eine stattliche Wartezeit und ein in der Tat ebenso stattliches Steinmonument...“
Chiara und Sid haben von A. S. Tory eine Aufgabe mit auf den Weg bekommen. Sie sollen sich Gedanken machen, was Freiheit ist. Dieses Thema durchzieht wie ein roter Faden die Geschichte. An einer Stelle muss Chiara eingestehen:
„...Freiheit ist auch dazu da, vielleicht Fehler zu machen...“
Aus der Sicht von Laith, dessen Gedanken und Erfahrungen kursiv wiedergegeben werden, hat Freiheit viele Facetten.
„...Eigentlich bedeutete für uns jedes andere Land die große Freiheit. [..] Zu leben, wie und wo man will, seine Meinung frei zu äußern […] Aber das Entscheidende war, nicht täglich Angst haben zu müssen...“
Laiths Vater allerdings hat sich den Blick für die Realität bewahrt. Er erkennt, dass die neue Freiheit nur eine geliehene Freiheit ist, eine Freiheit auf Zeit. Der Termin der Abschiebung steht schon fest.
Sid und Chiara treffen eine junge Frau, die gut in England integriert ist, ihnen aber klar macht, was ein Leben in Afghanistan wert ist – wenig bis nichts.
Natürlich lässt sich Chiara wieder zu ein paar riskanten Unternehmungen hinreißen. Andererseits bewundere ich ihre Fähigkeit, ohne Probleme und Hemmungen auf fremde Menschen zu zugehen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Chan, der die beiden eine Zeit lang begleitet, hat dagegen eine Menge an Vorurteilen.
Natürlich spielt die Musik eine wichtige Rolle. Die Playlist befindet sich am Ende des Buches.
Zwei besondere Stilmittel integriert der Autor in die Geschichte. Das ist zum einen Emilys Tagebuch, zum anderen mehrere Zeitungsausschnitte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt an einem Einzelschicksal, was die Gründe für Flucht sein können und was eine Rückkehr bedeuten würde. Gleichzeitig zwingt es mich als Leser, - wenn ich bereit bin, mich darauf einzulassen - mich mit dem Begriff der Freiheit immer wieder neu auseinander zu setzen.
Während der Sommer sich in Hitzewellen überschlägt, sind der siebzehnjährige Sid und seine Freundin Chiara von Herrn Tory nach London eingeladen. Bei einer Fahrt ans Meer geraten sie in die Suche nach ...
Während der Sommer sich in Hitzewellen überschlägt, sind der siebzehnjährige Sid und seine Freundin Chiara von Herrn Tory nach London eingeladen. Bei einer Fahrt ans Meer geraten sie in die Suche nach zwei vermissten deutschen Mädchen sowie nach einem illegalen Flüchtling.
Dieses nun schon dritte Abenteuer von Sid und Chiara auf Einladung von Herrn Tory beschäftigt sich eindringlich mit der Frage nach der Freiheit und ihren Grenzen. Die Geschichte des Flüchtlings Laith bringt dazu eine besondere Note hinein, der junge Leser erfährt an seinem Schicksal hautnah, was Freiheit bedeutet und darf sich dabei selbst seine Gedanken zum Thema machen. Etwas gestört hat mich das Sprachengemisch von Deutsch, Englisch und Italienisch, ich empfand es eher als unnötig, das ist aber sicher Geschmackssache.
Die Geschichte dieses Buches hinterlässt viel Raum für eigene Gedanken, es ist nichts, was man einfach so abstreifen kann, um zur Tagesordnung überzugehen. Da der Plot in sich abgeschlossen ist, kann man das Buch gut ohne die Kenntnisse der Vorgänger lesen, doch zum besseren Verständnis über die Entwicklung der Protagonisten empfehle ich, die Reihenfolge der Bände einzuhalten. Ich vergebe sehr gerne alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.