Beeindruckende Lebenswege
Das jüdische Mädchen Gudrun Samuel genießt ihre Kindheit in Mainz in vollen Zügen. Sie hat alles was man sich nur wünschen kann, ihre Eltern sind recht wohlhabend und sie zeichnet sich durch ihren außergewöhnlichen ...
Das jüdische Mädchen Gudrun Samuel genießt ihre Kindheit in Mainz in vollen Zügen. Sie hat alles was man sich nur wünschen kann, ihre Eltern sind recht wohlhabend und sie zeichnet sich durch ihren außergewöhnlichen Mut aus. So kann es schon mal vorkommen, dass sie den Schiffen, die auf dem Rhein unterwegs sind, hinterher schwimmt. Allerdings ist sie recht frühreif, schon mit 14 Jahren raucht sie und auch ihr erster Freund lässt nicht lange auf sich warten. Mit Martin verbindet sie eine ganz besondere Beziehung. Doch schon bald schweben dunkle Wolken über dem jungen Glück, da Martin aus einer arischen Familie stammt und somit eine Verbindung unmöglich geworden ist. Für Gudrun bleibt nur noch die Flucht mit der transsibirischen Eisenbahn. Schweren Herzens verabschiedet sie sich von ihrer Familie, die zurückbleiben muss. Eine abenteuerliche Reise beginnt und führt sie bis nach Shanghai. Doch auch hier ist sie keineswegs sicher und so beginnt der Kampf ums Überleben aufs Neue.
In Das Mädchen im Strom erfährt der Leser die andere Seite des 2. Weltkriegs. Man weiß zwar schon in etwa, dass es auch in China Übergriffe an Juden gab und sie in Ghettos interniert waren, aber das Ausmaß wird selten erwähnt. Sabine Bode erzählt in diesem Roman die beeindruckende Geschichte der Jüdin Gudrun, die trotz Gefängnisaufenthalt und ständigen Rückschlägen nie den Mut verlor und immer wieder ihren Weg ging. Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings hatte ich etwas Probleme mit dem Schreibstil und der manchmal zu sachlichen Art die Dinge zu beschreiben. Manche Ereignisse wurden, obwohl es den Leser interessiert hätte, gar nicht mehr oder nur noch am Rande erwähnt. Deshalb kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.