Ein etwas anderes Jugendbuch
Meine Meinung:
Für mich war es das erste Buch von Sabine Schoder. Mich haben Cover und der Klappentext direkt angesprochen. Und so viel kann ich schon einmal sagen. Der Klappentext verrät wirklich nur ...
Meine Meinung:
Für mich war es das erste Buch von Sabine Schoder. Mich haben Cover und der Klappentext direkt angesprochen. Und so viel kann ich schon einmal sagen. Der Klappentext verrät wirklich nur ganz wenig darüber was in der Geschichte wirklich passiert. So wird man als Leser wirklich häufig überrascht.
In dieser Geschichte geht es um Nele und Jerome.
Nele ist 17 Jahre alt und überragt mit ihrem 1,90m alle in ihrer Klasse. Das macht sie zum Außenseiter und häufig auch zu einem Ziel für Mobbing.
Ihr fällt es sehr schwer sich mit ihrer Größe anzufreunden, deshalb versucht sie alles um sich möglichst klein zu machen. Das gelingt ihr natürlich nicht wirklich.
Die einzige Person die ihr immer zur Seite steht ist ihr Nachbar und bester Freund Tom.
Jerome ist der Basketball Star der Schule. Alle Mädchen stehen auf ihn. Für die meisten wirkt er geheimnisvoll denn es gibt viele Gerüchte über ihn was an seiner alten Schule angeblich passiert ist. Doch Jerome äußert sich nie dazu.
Nele und Jerome treffen bei einem peinlichen Zwischenfall aufeinander. Und Nele hätte niemals gedacht das Jerome an ihr Interesse hätte. Doch als sie sich auf einer Party wieder begegnen kommen sich die beiden Näher. Aber dann taucht am nächsten Tag ein peinliches Video auf welches Nele fast nackt zeigt. Eigentlich konnte nur Jerome dieses Video gemacht haben. Aber Nele beginnt zu forschen und dieses Rätsel verscht sie im Verlauf des Buches zu lösen.
Trotzdem geht es in diesem Buch um so viel mehr. Mobbing steht natürlich ganz weit vorne. Dem ist Nele sehr häufig ausgesetzt. Es wird sehr eindrucksvoll gezeigt wie schnell sich Gerüchte verbreiten und wie schnell man Ziel von Anfeindungen wird.
Auch wie viel man am Ende im Internet preisgibt und was es für Folgen hat wird hier thematisiert.
Sehr eindrucksvoll geht es hier auch um familiäre Probleme. Es gibt wohl nirgendwo die perfekte Familie. Und gerade in der Pubertät ist man wohl sehr anfällig dafür Dinge manchmal ganz anders wahrzunehmen als sie eigentlich sind.
Nele macht im Verlauf der Geschichte eine große Wandlung durch. Ihre Stärke hat mir sehr gefallen. Sie steht zu ihrer Meinung und zu den Menschen die sie mag. Egal was über sie gesagt wird.
Gerade bei Jerome ist das nicht immer einfach denn er hat so einige Geheimnisse.
Mir hat der Schreibstil von Sabine Schoder wirklich sehr gefallen. Sie schafft es eine gute Mischung aus Humor und tiefgründigen Ereignissen zu schaffen. Dadurch wirkt die Handlung nicht künstlich inszeniert und sehr authentisch.
Die Handlung wird komplett aus der Sicht von Nele erzählt. Dadurch erfahren wir auch nur Häppchenweise was passiert.
Der Anfang hat sich etwas gezogen. Aber nach den ersten 50 Seiten war ich komplett gefesselt von der Handlung und konnte nicht mehr aufhören zu lesen.
Als kleinen Kritikpunkt muss ich jedoch noch anmerken das ich die Art wie hier über das Kiffen geredet wird nicht ganz so gut gelöst finde. Neles bester Freund Tom ist ein Dauerkiffer und es wird meiner Meinung nach ziemlich verharmlost dargestellt. Sicherlich ist es etwas das die Jugendlichen beschäftigt aber hier wird es als normal dargestellt. Da hätte ich mir doch noch irgendwie gewünscht das es anders thematisiert wird.
Trotzdem hat mich die Handlung begeistert und überzeugt. Für mich wird es sicherlich nicht das letzte Buch von Sabine Schoder gewesen sein. Ihr Schreibstil hat mich wirklich überzeugt.
Deshalb bekommt „Liebe ist so scheisskompliziert“ von mir 4 von 5 Lesekatzen.