Unfassbar gut geschrieben und gruselig realistisch
Anne und ihr Mann Harald erleben den Albtraum aller Eltern: Während eines Toscana-Urlaubs verschwindet ihr Kind beim Spielen spurlos. Die Suche der Polizei verläuft ergebnislos, und sie müssen ohne ihren ...
Anne und ihr Mann Harald erleben den Albtraum aller Eltern: Während eines Toscana-Urlaubs verschwindet ihr Kind beim Spielen spurlos. Die Suche der Polizei verläuft ergebnislos, und sie müssen ohne ihren Sohn nach Hause fahren. Zehn Jahre später kehrt Anne an den Ort des Geschehens zurück, um herauszufinden, was damals passiert ist. Sie ahnt nicht, wie nah sie dem Täter kommt – und er ihr.
Als ich dieses Buch in den Händen hielt, konnte ich es nicht mehr ablegen und habe es daher sehr schnell durchgelesen. Die Autorin hält den Erzählstil sehr hoch und beginnt mit der Geschichte von dem kleinen Benjamin, der mit seinen Eltern in Berlin lebt. Als ihm am helllichten Tag das Schlimmste zustößt, was sich Eltern ausmalen können, beginnt die Verzahnung von mehreren Geschichten. Eine fleißige Kommissarin übernimmt Benjamins Fall, ohne den Täter finden zu können. Gleichzeitig tauchen wir in die Welt von Alfred ein, der kein einfaches und sehr geheimes Leben führt.
Gerade, wenn man das Gefühl hat, sich gut in der Geschichte zurechtzufinden und eine Ahnung für die Richtung entwickelt, entführt einen die Autorin in die wunderschöne Welt der Toscana und eine Zusammenführung der Geschichten um Benjamin, Anne, Alfred und der Kommissarin beginnt.
Dieses Buch ist so realistisch, was das Geschehene noch unfassbarer macht. Vor allem, wenn man selbst Kinder hat, hinterfragt man schnell, was man sie im Alltag alles selbst machen lässt und ob man überhaupt gute Eltern sein kann, die immer da sind.
Perfekt recherchiert und wunderbar angenehm geschrieben, unterhält uns dieses Buch und zeigt uns die Abgründe des menschlichen Seins in seiner gruseligen Alltäglichkeit.
Absolute Leseempfehlung, sehr gut geeignet für sommerliche Tage oder den Urlaub. Das Buch regt zum Nachdenken an.