Cover-Bild Im Versteck
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 13.09.2021
  • ISBN: 9783641258740
Sabine Thiesler

Im Versteck

Thriller
Der gut situierte Fotograf Paul Böger kauft sich in den toskanischen Bergen ein Haus. Es liegt am Ende eines kaum befahrbaren Weges und ist völlig verwahrlost. Paul kündigt seinen Job und zieht sofort in die eigentlich unbewohnbare Hütte ein. Von nun an vermeidet er jeden menschlichen Kontakt und versteckt sich in der Einsamkeit. Denn er ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor sich selbst und seinem unbezwingbaren Trieb, Schlimmes zu tun. Und dann verschwindet ein kleines Mädchen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2022

Gleichzeitig sympathisch und hasserfüllt

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Paul Böger kauft sich ein Verwittertes Haus in der Toskana, möchte sein Leben in Deutschland hinter sich lassen. Er flüchtet vor sich selbst und seinen Taten, hat regelrecht Angst vor sich. Und wieder ...

Paul Böger kauft sich ein Verwittertes Haus in der Toskana, möchte sein Leben in Deutschland hinter sich lassen. Er flüchtet vor sich selbst und seinen Taten, hat regelrecht Angst vor sich. Und wieder verschwindet ein Mädchen, während er in der Nähe ist.

Noch nie habe ich es erlebt, dass ich einen Charakter interessant, sympathisch und abstoßend zugleich fand. Mit Paul Böger werden diese Emotionen zur Wirklichkeit. Einerseits entwickelt man für ihn ein großes Verständnis, andererseits empfindet man ihm gegenüber Hass und Unverständnis.
Der Thriller ist von Seite eins an spannend und der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Man hat viele Protagonisten und deshalb auch viele Ansichten und Vorgehensweise. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Das Innenleben eines Getriebenen

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Dies war das erste Buch, das ich von Sabine Thiesler gelesen habe. Und es hat mich so sehr gepackt, dass ich mitunter eine Pause beim Lesen einlegen musste. Denn dieser Thriller ist absolut harter Tobak! ...



Dies war das erste Buch, das ich von Sabine Thiesler gelesen habe. Und es hat mich so sehr gepackt, dass ich mitunter eine Pause beim Lesen einlegen musste. Denn dieser Thriller ist absolut harter Tobak! Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das den Leser so sehr zwingt, völlig einzutauchen in die verstörende Vorstellungs- und Gedankenwelt eines Serienmörders, in das schier unentrinnbare Ausgeliefertsein eines Pädophilen an die Macht des eigenen Triebes und der damit verbundenen unendlichen Verzweiflung des Täters an sich selbst.

Der anerkannte Fotograf Paul Böger kündigt seinen Job in Hamburg und kauft ein völlig heruntergekommenes Haus in den toskanischen Bergen, weitab jeglicher Zivilisation. Hier erhofft sich der attraktive, aber bindungsunfähige Mann Ruhe und Frieden, Ruhe vor den Menschen, aber auch vor sich selbst. Doch dann verschwindet ein kleines Mädchen aus der Nähe …

Die Autorin erzählt geradlinig, ohne verwirrende Zeit- oder Personenperspektivwechsel. Lediglich kurze Rückblicke aus der Kindheit von Paul Böger, aus der Zeit also, als seine Seele zerstört wurde, offenbaren Einblicke in die möglichen Gründe einer unumkehrbaren Fehlentwicklung. Ansonsten bleibt die Erzählweise linear und folgerichtig. Sabine Thiesler beschreibt gekonnt farbig und lebendig italienisches Leben. Die Dialoge wirken so, als würde man mitten dazwischen stehen, wenn rings um einen herum mit Händen und Füßen palavert wird. Die eingestreuten italienischen Sprachbrocken lassen die Gespräche besonders authentisch wirken. Genauso intensiv tief wie in die italienische Lebensart taucht Sabine Thiesler ein in die Seele des Täters. Ich bin fasziniert von der immensen Kraft des Schreibstils, der von der Autorin ausgeht in diesen Szenen. Der Thriller rückt den Täter dem Leser in einer fast körperlich spürbaren Weise unerträglich nahe. So eindringlich und entsetzlich, dass mir beim Lesen oftmals die Luft wegblieb. Hier liegt die grauenvolle Stärke des Thrillers. Auch wenn das Spannungsniveau nicht immer gleichbleibend hoch ist, auch wenn das Ende etwas glatt geraten ist – für mich war dieser Thriller ein atemberaubendes Leseerlebnis, erschütternd und entsetzlich.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Starke Nerven Voraussetzung

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Der Fotograf Paul Bögner ist getrieben von eigenen inneren Dämonen, die inzwischen nicht nur innerlich in ihm toben, sondern auch äußerlich anderen Schaden. Um vor sich selbst zu fliehen, kauft er ein ...

Der Fotograf Paul Bögner ist getrieben von eigenen inneren Dämonen, die inzwischen nicht nur innerlich in ihm toben, sondern auch äußerlich anderen Schaden. Um vor sich selbst zu fliehen, kauft er ein total herabgekommenes Haus in den toskanischen Bergen, vernab von jeglicher Gesellschaft. Er kündigt seinen Job und beschließt in diese Ruine einzuziehen, bevor das Haus überhaupt bewohnbar ist.


Trotz seiner Bemühungen und die Flucht vor seinen inneren Dämonen und seinen Trieben, bleibt er erfolglos. Es verschwinden Mädchen und es bleibt nicht mit ihrem Verschwinden. Paul Bögner ist gefährlich, er selbst hat eine schlimme Kindheit die im Buch immer wieder zu Tage kommt.


Der Schreibstil des Buches gefällt mir unglaublich gut, es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Gefühle die mir während des Lesens hochkamen sind von Grauen, bis Wut, Traurigkeit und eine Art Ohnmacht. Das Buch trifft Wunden und ist gar nicht so einfach zu lesen. Trotzdem konnte ich es nicht aus der Hand legen.


Ich fragte ich immer wieder, werden Täter zu Tätern, weil ihre Kindheit durch großes grausames Leiden dominiert war, wird jeder zum Täter der solch eine Kindheit hatte. Nein natürlich nicht, weiß ich aus eigenen Erfahrungen, aber manche Menschen neigen zu grausamen Taten, ihre Dämonen und Triebe, die sie als  natürlich erachten, weil sie es nicht anders vorgelebt bekamen dominieren sie. Was im Buch fiktiv ist, gibt es leider in anderen Dimensionen im realen Leben.


Ich empfehle das Buch dessen Cover mich so mysteriös anzog nur Menschen die starke Nerven haben und evtl. keine Erfahrung mit Misshandlung in ihrer Kindheit erleben mussten. Die Gefühle kann man richtig nachempfinden und auch die Ereignisse fühlt man regelrecht mit.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Rasanter Thriller über menschliche Abgründe mit einem heiklen Thema

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Der aus Hamburg stammende Fotograf Paul Böger entdeckt ein altes Haus in der Toskana, hoch in den Bergen oberhalb der kleinen Stadt Ambra. Der Vorbesitzer verstarb und seitdem verwahrlost das Haus. Aber ...

Der aus Hamburg stammende Fotograf Paul Böger entdeckt ein altes Haus in der Toskana, hoch in den Bergen oberhalb der kleinen Stadt Ambra. Der Vorbesitzer verstarb und seitdem verwahrlost das Haus. Aber es ist genau das, was Paul sucht. Das Haus liegt sehr einsam, nur eine schlechte Straße führt dort hinauf und der Blick von dort oben ist wunderbar.
Paul beschließt das Haus zu kaufen, seine Zelte in Hamburg abzubrechen und dort zu leben. Denn Paul sucht die Abgeschiedenheit und Einsamkeit, um sich selbst und andere vor seinem grausamen, unbezwingbaren Trieb zu schützen. Doch dann verschwindet in Ambra ein kleines Mädchen …

Sabine Thieslers neuer Thriller ist so ganz anders, als die vorherigen. Er spielt zwar erneut an dem aus früheren Büchern schon bekannten Ort Ambra aber hier sind der Täter und sein Motiv von Anfang an bekannt.
Auch der schon bekannte Ortspolizist Donato Neri und seine Familie sind wieder mit dabei und Neri hat im Fall des verschwundenen Mädchens auch zu ermitteln. Schnell gerät natürlich Paul Böger als „Fremder“, der dazu noch wie ein Einsiedler lebt, in Verdacht.
Als Leser hat man einen gewaltigen Wissensvorsprung, der aber die Spannung überhaupt nicht beeinträchtigt.

Zunächst aber lernen wir Paul Böger näher kennen und erleben, wie er das Haus entdeckt und schließlich kauft. Zum Leidwesen seines Freundes und Mitbewohners Donnie beschließt er, alles in Hamburg zurück zu lassen und ganz in die Toskana zu ziehen.
Rückblicke auf Taten in Deutschland und in die Kindheit von Paul Böger zeichnen ein gründliches Bild von ihm und verdeutlichen, warum er möglicherweise so geworden ist und worin sein Trieb begründet liegt. Aber wir erleben ihn auch als Freund, Arbeitskollegen und talentierten Fotografen in einem ganz „normalen“ Leben.
Die Charakterisierung von Paul ist der Autorin sehr gut gelungen. Ich konnte seine Zerrissenheit spüren und habe ihn eigentlich als Täter und Opfer seiner selbst empfunden, denn er hat erkannt, dass er Schreckliches tut und dagegen ankämpfen muss.
Die früheren Taten sind zwar relativ nüchtern, fast in Polizeisprache beschrieben, aber dennoch sind sie mir unter die Haut gegangen, denn es handelt sich um Kindesmissbrauch. Das ist natürliches ein schlimmes Thema und nichts für zart besaitete Leser.

Das Buch gliedert sich in 5 Teile mit insgesamt 142 kurzen Kapiteln. Die Sichtweise wechselt sehr oft zwischen Paul, den Ermittlungen in Italien und in Deutschland, einigen Nebenfiguren und auch den Rückblicken in Pauls Leben. Durch die kurzen Kapitel werden das Tempo und auch die Spannung ständig hoch gehalten, denn ich habe immer erwartet, dass wieder etwas passiert und war gespannt, zu welchem Ende die Autorin die Handlung führen wird.

Das Setting in der Toskana ist wieder einmal schön beschrieben. Gerade diese wunderschöne Landschaft und der eigentlich friedliche kleine Ort Ambra bilden eine tolle Kulisse für die Geschichte.

In diesem rasanten Thriller steht einmal nicht die Tätersuche im Mittelpunkt, denn als Leser weiß man von Anfang an, woran man ist. Hier geht es vielmehr um die psychologische Komponente, die ziemlich komplex ist. Mit einem toll gezeichneten Protagonisten, wunderbar passenden Nebenfiguren, detailreichen Kleinigkeiten am Rande und einer durchgängig prickelnden Spannung konnte mich Sabine Thiesler sehr fesseln und auf ganzer Linie überzeugen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Atmosphärisch dicht

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Ich liebe die Bücher von Sabine Thiesler. Man fühlt sich schon richtig heimisch in Ambra in der Toskana.
Auch dieser Kriminalroman ist wieder sehr vielschichtig, konzentriert sich nicht nur auf den Mörder ...

Ich liebe die Bücher von Sabine Thiesler. Man fühlt sich schon richtig heimisch in Ambra in der Toskana.
Auch dieser Kriminalroman ist wieder sehr vielschichtig, konzentriert sich nicht nur auf den Mörder als Hauptperson, sondern gibt auch allen Nebenfiguren viel Raum. Ich mag es, wenn die Figuren ausführlich und lebensnah beschrieben werden.
Allerdings fiel es mir schwer, den sehr widersprüchlichen Charakter von Paul einzuordnen. Ich mag ihn nicht. Mir ist ein Rätsel was Donnie an ihm fand. Dazu geht die Geschichte wahrscheinlich nicht weit genug ins Detail, was aber den Rahmen dann auch gesprengt hätte.
Kommissar Neri ist nicht mehr so unbedarft und blind, wie am Anfang. Mir gefällt diese positive Entwicklung, auch wenn er am Ende wieder in sein altes Schema zu verfallen droht.

Fazit: Ein atmosphärisch dichter Krimi. Gerne mehr davon!

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