Cover-Bild Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 26.01.2017
  • ISBN: 9783596031849
Sabine Weigand

Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche

Historischer Roman

Sie ist die Königin des Mittelalters: Eleonore von Aquitanien, bewundert, verleumdet, legendenumwoben.

1137 heiratet Eleonore, die schönste Frau ihrer Zeit, den König von Frankreich. Doch die Ehe scheitert. Eleonore tut das Unerhörte: sie lässt sich scheiden. Während ihr Name überall in den Schmutz gezogen wird, heiratet sie erneut: Henry Plantagenet, den König von England. Mit ihm regiert sie, steht im Zenit ihrer Macht. Doch wie soll sie handeln, als Henry sie betrügt? Wird sie aus Rache ihre Söhne zur Rebellion anstacheln und alles aufs Spiel setzen – auch ihr eigenes Leben?

Erfolgsautorin Sabine Weigand lässt Eleonore selbst ihr Leben erzählen, das größer ist als jeder Roman.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2017

Starke Frau zwischen zwei Kronen

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Mit knapp 80 Jahren macht sich Alienor, ehemals Königin von Frankreich und England auf nach Kastilien. Sie will eine ihrer Enkelinnen aussuchen, um sie mit dem König von Frankreich zu verheiraten; so soll ...

Mit knapp 80 Jahren macht sich Alienor, ehemals Königin von Frankreich und England auf nach Kastilien. Sie will eine ihrer Enkelinnen aussuchen, um sie mit dem König von Frankreich zu verheiraten; so soll das fragile Verhältnis zwischen den beiden großen Nationen gefestigt werden. Die lange Rückreise verkürzt Alienor ihrer Enkelin Blanche mit Erzählungen aus ihrem turbulenten Leben.

Sabine Weigand hat das Leben einer der schillerndsten Persönlichkeiten des 12ten Jahrhunderts in einem tollen historischen Roman verarbeitet. Einen Großteil der Handlung machen die Berichte von Alienor selbst aus, sodass man jederzeit das Gefühl hat hautnah dabei zu sein. Und erlebt hat sie einiges, gilt nicht umsonst als eine der spannendsten Personen ihrer Epoche. Ihre erste Ehe mit Ludwig, König von Frankreich, war schon bald zum Scheitern verurteilt, doch anstatt sich klaglos in ihr Schicksal zu fügen, erwirkt Alienor kurzerhand die Auflösung dieser Verbindung. Ein Skandal in der damaligen Zeit. Auch ihre zweite Ehe war mehr als turbulent und da Alienor nun wirklich nicht dem Bild des fügsamen, schamhaften Frauchens entsprach, eckte sie mit ihren Ideen und Taten immer wieder an. Die Autorin schafft es sehr gut dem Leser zu vermitteln, welche Kraft es die Königin gekostet haben muss. Ich mochte sowohl die junge, als auch die alte Alienor, Weigand lässt ihre Figur glaubhaft älter und weiser werden; ihren bissigen Humor hat sie jedoch nie verloren, was immer wieder für Erheiterung sorgt. Immer wieder finden sich echte Briefe, Zeitzeugenberichte, Tagebucheinträge o.ä. in die Handlung eingebettet; mich hat es mal wieder fasziniert wie ein und dasselbe Ereignis oft ganz unterschiedlich wahrgenommen wurde. Gerade bei so einer skandalumwitterten Persönlichkeit wie Alienor fragt man sich dann immer, wie sehr man der Geschichtsschreibung trauen kann. Die Autorin hat jedoch sehr genau recherchiert, um ein möglichst authentisches Bild ihrer Hauptfigur wiederzugeben. Hervorragend gelungen, würde ich sagen. Ein ausführliches Nachwort, Stammbaum und Karten runden das Bild ab.
Ich hatte vor diesem Buch noch nichts von der Autorin gelesen, bin aber von ihrer Art Geschichte lebendig werden zu lassen, jetzt absolut überzeugt. Ein toller historischer Roman über eine starke Persönlichkeit. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.01.2021

Portrait einer interessanten historischen Persönlichkeit

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Bei Eleonore von Aquitanien (bzw Alienor wie ihr Name auf Okzitanisch ausgesprochen wurde) handelt es sich um eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Kein Wunder also, dass sie immer ...

Bei Eleonore von Aquitanien (bzw Alienor wie ihr Name auf Okzitanisch ausgesprochen wurde) handelt es sich um eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Kein Wunder also, dass sie immer wieder als Haupt- oder auch Nebenfigur in historischen Romanen auftaucht. So hat auch Sabine Weigand ihr hier ein Buch gewidmet:
Die inzwischen fast 80-jährigeAlienor unternimmt mit ihrer Enkelin Blanche die Reise von Kastilien nach Frankreich wo Blanche den französischen Thronfolger heiraten soll.
Unterwegs haben die beiden viel Zeit, sich zu unterhalten, und so erzählt Alienor ihre ganze Lebensgeschichte – von ihrer glücklichen Jugend in Aquitanien, ihren wechselhaften Beziehungen zu ihren Ehemännern und all den Dramen und Schicksalsschlägen, die ihren Lebensweg zeichneten.
Dazwischen werden immer wieder Rückblicke eingeflochten und gelegentlich kommen auch andere Personen zu Wort.

Sicher gab es für die Autorin einigen Interpretationsspielraum bezüglich Alienors „wahrer“ Persönlichkeit und der Motivationen für ihre Handlungen. Es ist ihr aber jedenfalls gut gelungen, ein nachvollziehbares Bild der Vergangenheit zu zeichnen und ich konnte mich in die Protagonistin wie auch ihre Zeitgenossen meist gut hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Sie wirken andererseits aber auch nicht zu „modern“.
Hinsichtlich der historischen Fakten, beispielsweise mancher Jahreszahlen, haben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen. Alles in allem dürfte der Inhalt dennoch gut und gründlich recherchiert sein. Dies zeigt auch das ausführliche Nachwort, aus welchem hervorgeht, dass ein relativ großer Teil der Handlung auf realen Überlieferungen beruht, und das auch weiterführende Literaturhinweise enthält.
Natürlich ist für Leser, die bereits andere Romane etc aus der betreffenden Zeit kennen, der Ablauf der Geschehnisse als solches vorhersehbar. Alienors persönliche Anmerkungen oder auch die Gespräche mit ihrer Enkelin machen die Lektüre aber doch unterhaltsam.
Der Erzählstil lässt mittelalterliches Flair aufkommen und die häufigen Wechsel von Schauplätzen und Zeitebenen sowie die eingestreuten Zitate aus historischen Quellen sorgen für Abwechslung.
Nur gegen Ende ging mir manches zu schnell.

Alles in allem ein lesenswertes Portrait einer interessanten historischen Persönlichkeit.

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Veröffentlicht am 24.04.2019

Mein Stern

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Auch im Jahr 1200 mit über 70 zieht Eleonore noch politische Fäden. Sie will eine ihrer Enkelinnen mit dem französischen Thronfolger verheiraten. Zu diesem Zweck reist sie nach Kastilien, um das junge ...

Auch im Jahr 1200 mit über 70 zieht Eleonore noch politische Fäden. Sie will eine ihrer Enkelinnen mit dem französischen Thronfolger verheiraten. Zu diesem Zweck reist sie nach Kastilien, um das junge Mädchen abzuholen. Zwar ist Blanche noch jemand anderem versprochen, das jedoch ficht die alte Königin nicht an. Gemeinsam mit ihrer Enkelin reist sie Richtung Frankreich ab. Eleonore, dereinst verheiratet mit Ludwig VII. von Frankreich und später mit Henry II. von England, Königin zweier Reiche, Ränkeschmiedin, Geliebte, Gefangene. Ihrer Enkelin erzählt sie von ihrem reichen Leben, das viele Höhen aber auch Tiefen bereitgehalten hat.

Als Erbin von Aquitanien musste die junge Eleanor heiraten, da sie als Frau im Mittelalter ihr Erbe nicht alleine antreten konnte. Wer mag heute noch an so etwas denken. Doch damals kam es gerade recht, das Reich des französischen Königs umfasste nicht viele Ländereien. Und genau das hatte Eleonore zu bieten. Doch Ludwig tat sich schwer in seiner Ehe, ihm als zweiten Sohn war eigentlich eine kirchliche Laufbahn zugedacht gewesen. Nur durch den unerwarteten Tod seines Bruders kam er in diese Position. Die Jungverheirateten verstanden sich erst gut, doch bald empfand Eleonore ihren Mann als schwach und mit der Behauptung, sie seien zu eng verwandt, wurde die Annullierung der Ehe erwirkt. Eleonore heiratete dann Henry Plantagenet, König von England.

Während der Kutschfahrt erzählt Eleonore ihrer Enkelin von ihrem Leben, ihrer Jugend, ihren Ehen, ihren Kindern. Mit wachsendem Interesse verfolgt man den Lebensweg der für ihre Zeit äußerst ungewöhnlichen und selbstständigen Frau, die über zwei Königreiche mitherrschte, die viele ihrer Kinder überleben musste. Wie die Autorin schreibt, ist das Leben Eleonores aus geschichtlichen Quellen, allerdings meist klerikalen und männlichen, gut belegt. Sie habe kaum etwas erfinden müssen. Durch den der Enkelin erzählenden Aufbau leicht und doch fesselnd zu lesenden Stil ist dieser historische Roman beeindruckendes Zeugnis einer herausragenden Persönlichkeit des Mittelalters. Wie war das noch mit England und Frankreich, Kapetingern und Plantagenets? Wenn man sich ein wenig für Geschichte interessiert, hat man ihr eine sehr lebendige Darstellung der damaligen Herrschergeschlechter in England und Frankreich, ihrer Leben, Lieben und Streitigkeiten. Das hat die Autorin auf wunderbare Art und Weise nicht erfunden.