Das Cover ist ja schon richtig toll und ich konnte einfach nicht dran vorbei. Ich bin allerdings nicht mit zu hohen Erwartungen in das Buch rein, denn das enttäuscht meist. Was dann passierte, damit konnte ja keiner rechnen.
Vorab sei gesagt, dass die Einstufung als Jugendbuch doch etwas fragwürdig ist, denn es ist stellenweise ziemlich brutal, voller fieser Intrigen, Verschwörungen und einer Komplexität. Das ist zwar mega mäßig, aber ich bin mir unsicher, ob das in einem Jugendbuch so angebracht ist.
Sally Green hat die Story in fünf verschiedene Handlungsstränge und somit auch Sichtweisen unterteilt. Sie schreibt dabei unglaublich spannend und fesselnd. Zumindest zum Großteil, es gab einen Strang, der mir nicht wirklich gefallen hat.
Jeder Strang an sich bringt Spannung mit, sogar stellenweise der von March, und führt zu einem Großen und Ganzen. Die Handlungen finden an verschiedenen Orten statt und sollen ja eigentlich etwas verraten. Allerdings tänzeln wir um den eigentlichen Punkt drum herum. Zumindest ist nicht so wirklich greifbar, auf was es denn nun eigentlich abgesehen wurde.
Die fünf Sichtweisen sind für die Handlung extrem wichtig, denn die Stränge finden nach und nach zueinander, aber wie sie zusammen gehören, bleibt lange verborgen. Aber wenn begleiten wir eigentlich so?
- Prinzessin Catherine. Sie ist die Tochter des Königs von Brigant und trägt ein schweres Los mit ihrer Familie. Ich mochte sie wahnsinnig gern, denn sie hat in all der Grausamkeit Menschlichkeit bewahrt. Sie ist ein toller Charakter, der einmal in Fahrt, mir schwer aufgehalten werden kann.
- Ambrose. Gardist der Leibgarde um Catherine. Sein Loyalität gilt bis zum Tod und ich gebe zu, dass ich ihn zwar mochte, er mir aber zu schnulzig war.
- Tash ist eine Dämonenjägerin und ihre große Klappe hat sofort mein Herz erobert. Sie und Gravell sind ein Mordsteam, das mich oft zum Lachen gebracht hat.
- March, der Charakter, dem ich am wenigsten mit abgewinnen konnte. Er dient dem König von Calidor und will Rache für die Ausrottung seines Volkes. Den Abask.
- Als letztes stößt noch Edyon dazu. Ein naiver Händlersohn, der mehr ist, als er zu sein scheint. Bei ihm hab ich zwiespältige Gefühle.
Gerade Catherine und Tash sind zwei starke Charaktere, die es mit echr angetab haben. Bei Ambrose fand ich dieses schmalzige und stellenweise übertrieben loyale einfach zu viel. Das nervt teilweise. Auch Edyon ist so ein Nervcharakter in gewisser Weise. Edyon glaubt an das gute im Menschen und manchmal vielleicht auch zu sehr. Match ist, wie gesagt, der Charajzer, mit dem ich so gar nicht warm geworden bin. Mal schauen, ob hier noch was spannendes bei rum kommt.
Dieses Buch wartet aber noch mit jeder Menge anderen Charakteren auf. Welche die man einfach nur abgrundtief hassen und verachten kann. Und dann gibt es die, die man auf Anhieb sympathisch findet.
Fazit
Ich habe ein weiteres Highlight für mich in diesem Jahr gefunden. Sally Green hat es geschafft mich absolut im Dunkeln tappen zu lassen. Kingdoms of Smoke ist ein Meisterwerk an Spannung und Undurchschaubarkeit, das ab der ersten Seite fesseln kann. Wer nach guter Unterhaltung mit gelungenen Charakteren, Intrigen und Spannung ist, ist mit diesem Buch richtig gut beraten. Ich freue mich richtig derb auf die Fortsetzung und hoffe, dass diese nicht allzu lange auf sich warten lässt. Ohne Frage eine absolute Leseempfehlung.