Samantha Young – Fallen Dreams, Endlose Sehnsucht
Skylar war ein Rocksternchen bis sie plötzlich alles hinter sich gelassen hat und in Schottland als Straßenmusikerin ihren Lebensunterhalt verdient. Ein tiefer Schicksalsschlag veranlasste sie dazu, alles aufzugeben.
Killian ist Musikproduzent und „entdeckt“ Skylar, er will ihr eine Karriere aufdrängen und sie wieder groß rausbringen. Wird Skylar ihren Schicksalsschlag verwinden oder wird sie die Chance ungenutzt verstreichen lassen?
Ich kenne einige Bücher von Samantha Young, so auch die Edinburgh Lovestories, die mir super gut gefallen haben. Leider konnte mich schon seinerzeit „Boston Nights - Wahres Verlangen“ von ihr überhaupt nicht begeistern und ich hatte auf einen Ausrutscher gehofft.
Doch auch „Fallen Dreams“ konnte mich einfach nicht überzeugen. Genau wie im Vorgängerbuch war der männliche Protagonist kein bisschen zugängig, gefühlskalt und überheblich, und die Liebesgeschichte habe ich auch hier beiden überhaupt nicht abgenommen.
Der Rest der Handlung, der über Verlust, Bindungsängste, Schicksalsschläge, das Straßenleben oder die Schattenseiten des Ruhms erzählt, sind gut gelungen und waren emotional, konnten mich berühren. Aber die Liebesgeschichte? Die hätte man doch besser weglassen sollen. Sehr sehr schade.
So ist es nicht verwunderlich, dass ich den erotischen Szenen auch nichts abgewinnen konnte, denn die fühlten sich einfach irgendwie „falsch“ an.
Der Erzählstil ist, wie nicht anders von der Autorin zu erwarten, angenehm flüssig und modern. Die Handlung ist bildhaft, detailliert und zu großen Teilen emotional ausgebaut. Die Handlung wirkt oft gedrückt und düster.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, ich fand beide Protagonisten allerdings unsympathisch, Killian sogar noch mehr als Skylar, die zwar immer wieder Ansätze von Entwicklung zeigen kann, aber erst zum Schluss hat man wirklich das Gefühl, dass sie den Weg auch gehen will, auf den Killian sie gedrängt hat.
Ja, ich sage gedrängt, weil er mir teilweise wie der Oberlehrer vor kam, der ein kleines Kind an die Hand nimmt und sie zu vielem überredet.
Für mich stimmte die Chemie zwischen den beiden nicht, was die eigentliche Lovestory unglaubwürdig erscheinen lies.
Einige Nebenfiguren, wie z.B. Micah machten die Geschichte etwas runder, doch auch hier fehlte die Nahbarkeit und Sympathie, hier hätte ich von der Autorin doch etwas „mehr“ erwartet.
Die Twists sind gut angelegt, der Plot hat mir gefallen, aber die beiden Hauptfiguren haben viel von der Emotionalität, von den Gefühlen, von der Erotik genommen und so bin ich von der Geschichte enttäuscht. Vielleicht habe ich zu viel erwartet, denn die Edinburgh Lovestories waren wirklich toll.
Die Geschichte lässt sich trotz allem gut lesen, auch wenn ich das Buch öfter mal zur Seite legen musste, weil mich gerade Killian mit seiner Gefühlskälte genervt hat. Die Geschichte ist, wenn man sich darauf einlässt, gut erzählt und bis auf die Liebesgeschichte kann das Drumherum ja auch überzeugen.
Teils spannend, teils sehr emotional werden wir auf eine Schicksalsreise mitgenommen, die wunderbar erzählt ist und die ohne Lovestory wahrscheinlich 5 Sterne von mir bekommen hätte.
Die Story ist solide und kurzweilig, konnte unterhalten, wenn auch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte.
Das Cover ist ein netter Blickfang. Schlicht, aber mit den goldenen Punkten auch auffällig.
Fazit: Konnte mich leider nicht komplett überzeugen, unsympathischer männlicher Protagonist, wie auch schon in „Boston Nights“. 3 Sterne.