„Clans of London - Hexentochter“ ist eine urbane Fantasygeschichte die im reizvollen London spielt.
Aufgefallen ist mir das Buch durch das Cover. Im Original schimmerd die Skyline von London und die Schrift golden, was einen hochwertigen, edlen Touch verleiht. Über Gesichter auf dem Cover kann man streiten, mein Geschmack ist es nicht unbedingt, allerdings passt es hier wirklich gut ins Gesamtbild.
Caroline lernt einige Tage vor ihrem 18. Geburtstag auf einer Studentenparty den geheimnisvollen Ash und seinen Freund Henri kennen. Obwohl sie Ash abblitzen lässt, ist er derjenige, der immer wieder ihre Nähe sucht und ihr schließlich offenbart, dass sie eine Hexe ist. Allein diese Tatsache stellt Carolines Leben auf den Kopf, erschwerend kommt hinzu, dass ihr magischen Fähigkeiten bis zu ihren 18. Geburtstag aktiviert werden müssen. Ein Wettlauf gehen die Zeit beginnt, bei dem nicht nur Magier Ash, sondern auch Henri, Caroline zur Seite stehen möchte.
Mir hat das urbane Setting und die Idee von Magie und Hexenclans in der heutigen Zeit gut gefallen. Der Schreibstil ist locker leicht zu lesen und dadurch kommt man zügig voran, auch wenn die Handlung zu Beginn etwas langatmig erscheint. Die Kapitellänge ist für ein Jugendbuch optimal gewählt. Da das Buch aus der Perspektive der Protagonistin Caroline geschreiben ist, erfährt man von ihr am meisten und ihr Charakter ist auch am besten ausgearbeitet. Die anderen Figuren bleiben daneben etwas blass.
Was das Buch aus meiner Sicht für die Handlung überhaupt nicht gebraucht hätte, ist die Dreiecksgeschichte zwischen Caroline, Ash und Henri. Ich habe das als störend empfunden und konnte sowohl Carolines, als auch Henris Handlungsweise in dieser Sache nicht nachempfinden. Auch Carolines Vorgehen bezüglich der Aktivierung ihrer magischen Kräfte, war für mich teilweise nicht zu verstehen, in Anbetracht der kürze der Zeit, die ihr bis zum 18.Geburtstag bleibt, fand ich sie teilweise sehr relaxed. Ich hätte viele Dinge mit mehr Vehemenz verfolgt.
Spannung kam für mich besonders durch die Passagen, in denen Caroline ihre Träume bzw. Visionen hatte, auf. Die geschnörkelte Schriftart war hier zwar etwas anstrengend zu lesen, aber dadurch haben sich die Abschnitte sehr gut abgehoben. Man rätselt automatisch mit, wer Caroline aus dem Weg räumen will und was es mit Merlins Prophezeiung auf sich hat.
Zum Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem atemlosen Finale, dass mit einem wirklich fiesen Cliffhanger endet. Da es einen zweiten Band gibt, werden natürlich nicht alle Fragen geklärt und so bleibt jetzt nur das Warten auf den zweiten Teil, der im Frühjahr 2020 erscheinen wird.
Ein kurzweiliges Jugendbuch, empfehlenswert für Romantasy-Fans!