Drama und nichts als Drama
Zoey und ihre Familien hat es nicht leicht. Sie haben kaum Geld und nun taucht auf der Vergangenheit ein neues Problem auf, dass sie zur Flucht zwingt. Aber es gibt auch hilfsbereite Menschen wie Tristan, ...
Zoey und ihre Familien hat es nicht leicht. Sie haben kaum Geld und nun taucht auf der Vergangenheit ein neues Problem auf, dass sie zur Flucht zwingt. Aber es gibt auch hilfsbereite Menschen wie Tristan, die ihnen nicht nur unter die Arme greift, sondern auch Zoey Hoffnung schenkt. Bei ihm kann sie zur Ruhe kommen, aber sie bringt auch ihn in Gefahr.
Meine Meinung:
"Everything We Feel" von Sara Alderson war mein zweiter Versuch von der Autorin und ist genauso gescheitert wie der erste. Mir wurde dieses Buch oft von Bekannten und auf verschiedenen Plattformen empfohlen und so wollte ich es noch einmal versuchen, zumal auch der Klappentext und das Cover mich sehr reizten. Es klang wirklich sehr spannend und interessant und ich bin auch ohne große Erwartungen an das Buch gegangen, welche noch unterboten wurden.
Aber eines gefiel mir auch alle Fälle. Das Cover passt für mich zwar nicht unbedingt, aber ich finde es sehr schön. Die Kombination aus weiß und blau ist sehr stimmig und ich mag die Übergänge. Und obwohl der Titel ebenfalls blau ist, geht er nicht unter, sondern wird gerade deswegen hervorgehoben. Ich finde es auch erfrischend, dass mal keine Personen das Cover zieren und auf viele Details verzichtet wurde.
Der Inhalt dagegen konnte mich leider kaum begeistern. An sich hätte die Story echt funktionieren können, da sie viele emotionale Konflikte, packende Momente und Twists bot, die die Autorin leider kaum nutzte. Statt einer spannenden Geschichte, die einem auch emotional unter die Haut geht, reihte sich unnötiges Drama an das nächste und die Charaktere taten oft Dinge, die ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, bzw. es wirkte einfach zu gewollt und nicht passend.
Anfangs gefiel es mir sogar noch ganz gut und vor allem Tristans schlecht Witze fand ich zu herrlich. Die Chemie zwischen ihm und Zoey stimmte durchaus, auch wenn es mir zu sprunghaft war. Zwar stand es lange Zeit auf der Stelle und dann wurde ein riesen Satz gemacht, der mir nicht unbedingt zusagte, aber es war in Ordnung. Nur ab einem Punkt kippte es dann und leider überwogen die erotischen Szenen.
Der Plot war eigentlich recht spannend, aber ab ungefähr der Hälfte löste sich Drama mit Erotik ab, die auch an Stellen eingesetzt wurde, wo ich mir dachte, dass vor allem Zoey jetzt keinen Geschlechtsverkehr, sondern eine Umarmung gebraucht hätte, auch wenn sie es wohl anders sah. Dadurch ging nicht nur viel Potenzial verloren, es wurde auch sehr langweilig, weil sich diese Szenen sehr häuften.
Am enttäuschenden fand ich aber immer noch den Handlungsstrang mit ihrem Dad, die teils absurd und überdramatisiert präsentiert wurde und deren Auflösung mich mehr als irritierte. Ich meine, die wurde das ganze Buch so aufgebauscht und hochgezogen und dann war es so einfach ? Mir wurde das ganze einfach zu schnell, zu einfach aufgelöst und ich war enttäuscht, weil gerade diese Storyline doch viel Potenzial für ein Finale bot, aber danach gab es einfach nur die üblichen Dramen und ein zuckersüßes Happy End.
Und auch die Charaktere sprachen mich nicht an. Zwar konnte ich ihr Handeln und Denken in ein paar Situationen verstehen, aber ansonsten irritierten sie mich. Vor allem Zoeys Geschwister, die definitiv ein Benehmen vorwiesen, bei dem ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Es war einfach zu übertrieben und überdramatisiert. Da wurde nur geschrien, beleidigt und Gewalt angedroht, was ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, trotz der besonderen Situation.
Zoey und Tristan fand ich anfangs noch ganz in Ordnung, aber vor allem Zoey wirkte später auf mich recht naiv, um es mal so auszudrücken. Man merkte ihr auf jeden Fall an, dass sie überfordert war und selber Hilfe gebraucht hätte. Zwar fand ich es gut, wie sehr sie um ihre Familie kämpfte, aber mir war sie zu anstrengend. Tristan dagegen war mir sehr unsympathisch und ein paar seiner Aktionen waren echt daneben, aber hey, er war ja auch nur ein Kerl.
Der Schreibstil von Alderson war leider nur bedingt meins. Zwar gab es ein paar Situationen, die schön beschrieben waren, aber ansonsten fand ich den Stil sehr überdramtisiert, mitunter kitschig und es wurden viel zu viele Erotikszenen eingebaut. Es war einfach nicht stimmig und leider wurde viel Potenzial verschenkt.
Fazit:
Mein zweiter und letzter Versuch. Aber zumindest hat mir dieses Buch gezeigt, warum diese Autorin nichts für mich ist. Die Rahmenhandlung war durchaus interessant und bot viel Potenzial, was aber leider reihte sich Drama an Drama oder wurde durch eine der vielen Erotikszenen unterbrochen. Die Charaktere handelten teil komisch und vor allem die Kinder konnte ich nicht recht nachvollziehen. Das war leider nichts.