Clever durchdacht und spannende Wendungen
Nachdem Megan auf dem Handy ihres Mannes Chris ein Foto in Unterwäsche ihrer Zwillingsschwester Leah entdeckt, möchte sie sie nach jahrelanger Funkstille konfrontieren. Doch das Treffen endet anders als ...
Nachdem Megan auf dem Handy ihres Mannes Chris ein Foto in Unterwäsche ihrer Zwillingsschwester Leah entdeckt, möchte sie sie nach jahrelanger Funkstille konfrontieren. Doch das Treffen endet anders als erwartet: Megan tötet Leah. In Panik beschließt Megan, ab sofort ein Doppelleben zu führen: sie taucht ein in Leahs luxuriöses Leben und versucht gleichzeitig als die bodenständige Megan weiterzuleben. Zusätzlich sieht sie die Chance, ihrer toxischen Ehe zu entfliehen. Doch die Schlinge um ihren Hals zieht sich immer weiter zu und auch Chris scheint mehr zu wissen als Megan denkt.
Sarah Bonner hat mit ihrem Debütthriller „Die gute Schwester“ einen zum größten Teil spannenden Thriller voller Twists geschrieben. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, die teilweise etwas komplexeren Zusammenhänge werden ausführlich und verständlich beschrieben. Allerdings begann die Spannung für mich erst zu Beginn der zweiten Hälfte, was ich persönlich etwas schade finde. Die zweite Hälfte sprudelt jedoch förmlich vor Spannung, Hass und Intrigen über. Interessant finde ich, dass die Leser*innen immer wieder verwirrt werden und man selbst irgendwann nicht mehr weiß, was der Wahrheit entspricht.
Die Charaktere finde ich alle gut durchdacht und dargestellt. Die Autorin schafft es, dass mit einer Mörderin sympathisiert wird. Chris und Leah hingegen sind einfach nur unsympathisch und haben mich regelmäßig zur Weißglut gebracht.
Insgesamt ein spannender Thriller, der etwas Anlauf benötigt, aber mit den cleveren und vielseitigen Twists überzeugt.