Ruhig und zugleich lebhaft
Der Einstieg in das Buch war etwas wirr. Im Grunde waren die ersten 50 Seiten ein Schnelldurchlauf der letzten Jahren aus Sydneys Leben. Aber danach waren wir im Jetzt. In Sydneys Hier und Jetzt. In ihrem ...
Der Einstieg in das Buch war etwas wirr. Im Grunde waren die ersten 50 Seiten ein Schnelldurchlauf der letzten Jahren aus Sydneys Leben. Aber danach waren wir im Jetzt. In Sydneys Hier und Jetzt. In ihrem Leben.
Es ist eines dieser Bücher, die aus dem Leben gegriffen sind.
Eine Geschichte, die fiktiv ist und dennoch real.
Menschen die unterschiedlich und doch gleich sind.
Es geht um Familie, Freundschaft, Schuld und Zusammenhalt.
Sydney trägt eine Schuld, die nicht ihre ist. Sie hat das Gefühl, dass einer sie tragen muss und ihre Eltern tun es nicht. Auf ihrer Schule ist sie immer die Schwester von demjenigen, der im Gefängnis sitzt, weil er jemanden betrunken angefahren hat. Sydney wagt sich an einen Neuanfang an einer neuen Schule und lernt Layla, Mac und ihre Freunde und Familie kennen, mit denen es so leicht ist.
Sydney meidet Kontakt zu ihrem Bruder. Keine Telefonate. Keine Briefe. Keine Besuche. Im Laufe der Geschichte kommen sie sich näher und die Geschwisterentwicklung gefiel mir total gut. Es war schön zu lesen, wie sie nach und nach immer mal wieder sprechen.
Es passiert nicht viel. Es ist ein ruhiges Buch. Wir begleiten Sydneys Leben und lernen es kennen.
Man hofft, dass es in ihrer Familie endlich bergauf geht. Ihre Mom war unfair. Häufig. Es ging in Sydneys Familie immer nur um Peyton, ihrem Bruder. Selbst dann noch, als er nicht einmal mehr anwesend war.
Sydney fühlte sich unsichtbar. Nicht wahrgenommen. Es störte sie nicht, es war okay.
Doch als sie Mac, Layla und ihre Familie kennenlernt wird alles anders. Bei ihnen fühlt sie sich auf Anhieb wohl. Die Familie ist lebhaft, laut, offen. Ganz anders als Sydney es kennt.
Layla ist so cool. Ich mochte sie total gerne. Ihre Familie hat auch Päckchen zu tragen, aber dort tun sie es gemeinsam - nicht jeder für sich.
Mac ist klasse. Die Liebesgeschichte ist sanft, schlicht, einfach. Keine Dramatik. Einfach nur zwei verliebte Teenager, die es vielleicht nicht leicht haben, aber sich Wege suchen, zusammen.
Der Schreibstil von Sarah Dessen ist einfach und leicht und besonders. Es gab einige Textstellen, die ich mir notieren musste. Manches Mal dachte ich, man hätte es in weniger Seiten packen können. Kann man auch bestimmt, aber muss man nicht. Es passt sehr gut, so wie es ist.
Das Cover zeigt ein Mädchen mit nachdenklichem Blick. Ich finde es ganz schön und passend.
FAZIT
Anything for Love ist ein sanftes, schönes Buch, welches ich sehr gerne gelesen hab. Es ist nicht spannend oder packend, aber es ist schön und macht Spaß.
Das Buch war nicht langatmig, sondern einfach ziemlich ruhig.
Aber diese Ruhe ist es, was Anything for love ausmacht.