Wave of Lies - Konnte mich nicht packen.
Das Buch ist teilweise großartig geschrieben, zeigt aber auch viele Seiten, bei denen ich das Gefühl nicht loswerden konnte, dass die Worte nur Füllmaterial waren. Die psychologische Finesse ist da, daran ...
Das Buch ist teilweise großartig geschrieben, zeigt aber auch viele Seiten, bei denen ich das Gefühl nicht loswerden konnte, dass die Worte nur Füllmaterial waren. Die psychologische Finesse ist da, daran besteht kein Zweifel. Aber ich konnte keine Verbindung zu den Figuren herstellen. Nicht einmal zu Chloe oder Mason, obwohl mir die Autorin, deren wahres Leben hinter der schönen und friedlichen Fassade auf eindrucksvolle Weise zeigt.
Der Schreibstil von Sarah Epstein ist sanft und fast schon langweilig. Zumindest in einigen Kapiteln und Szenen. Die eigentliche Action beginnt auf den letzten Seiten und das war für meinen Geschmack etwas zu spät. Ja, die Autorin zeigt eine auf den ersten Blick wunderschöne und idyllische Landschaft und eine wunderschöne Kleinstadt. Doch das perfekte Bild bekommt schon bald Risse durch kleine Hinweise hier und da. Ein sarkastisches Wort, ein starrer Blick und zwei Männer, die alles andere als Freunde sind. Und neben den aktuellen Figuren in diesem Thriller zeigt eine weitere ihre Macht jede Sekunde, die sie dazu Gelegenheit bekommt.
Eine Gruppe junger Teenager, die zusammen aufgewachsen sind, eine kleine Stadt und genug Probleme, um den ganzen Planeten zu füllen. Für mich sind zwei Figuren aufgefallen. Chloe und Mason. Chloe, weil sie alles wissen muss und alles und jeden wieder „heil“ machen will. Etwas, das sie mehr als einmal in Schwierigkeiten bringt. Sie schlussfolgert Dinge, die nicht der Realität entsprechen und erschwert damit anderen das Leben.
Mason zeigt dem Leser eine Stärke und einen Willen, aus seiner familiären Situation herauszukommen, der mich sehr beeindruckt hat. Zumal er von allen vollkommen verkannt wird. Er fürchtet mehr als alles andere auf der Welt, dass er so schlecht ist wie seine süchtige Mutter. Der Gedanke, dass er so enden könnte wie sie, macht ihn verrückt. Er will ein besseres Leben für sich und etwas finden, worin er gut ist. Einfach eine Chance im Leben.
Dieser Thriller hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die Geschichte hat mich nicht gepackt. Ich konnte mich nicht mit den Figuren anfreunden und das teilweise sehr langsame Lesetempo konnte mich auch nicht begeistern. Schade, den die psychologische Finesse ist sehr gut kreiert.