Eine gute, leidenschaftliche Geschichte, aber mit weniger Tiefgang als gedacht!
„Was von uns bleibt“ ist der Auftaktband von „The Brooklyn Years“ und ist sozusagen ein Spin-Off oder Weiterführung der „The Ivy Years Reihe“ der Autorin Sarina Bowen. Für mich war es also klar, dass ich ...
„Was von uns bleibt“ ist der Auftaktband von „The Brooklyn Years“ und ist sozusagen ein Spin-Off oder Weiterführung der „The Ivy Years Reihe“ der Autorin Sarina Bowen. Für mich war es also klar, dass ich weiterlesen muss, keine Frage. Das Cover gefällt mir sehr gut, die Farben sind echt entzückend und harmonisieren wunderbar zusammen. Mir gefällt das Cover als Taschenbuch besser, wo der Kerl nicht mit drauf ist, trotzdem passen beide. Der Schreibstil war wieder sehr gut zu lesen, diesmal aus der Sie Perspektive, etwas anders als sonst. Hat dadurch leider ein wenig an Emotionen verloren, aber sonst wieder gut geschrieben.
In diesem Buch geht es um den Eishockey Spieler Leo Trevi, welchen wir schon in „The Ivy Years“ kennenlernten, als auch Georgia, von der wir gehört haben. Es ist nun endlich der ernst des Lebens eingetreten: man muss erwachsen werden. Leo will nun nach dem College ein erfolgreicher NHL-Spieler werden, und über seine große Liebe Georgia hinwegkommen. Doch beides wird nicht so einfach wie geplant. Denn schon am ersten Tag hat er für beides Probleme. Georgia ist seine neue Pressesprecherin, und ihr Dad, welcher ihn zu diesem Zeitpunkt hasst, ist sein neuer Coach. Na wunderbar! Er möchte alles unter einen Hut bekommen, ihren Dad beschwichtigen, und Georgia hat sein Herz noch immer fest in der Hand und Leo möchte den Gefühlen nachgehen und schauen was passiert…
Gleich zu Anfang des Buches gibt es eine Triggerwarnung. Wer „The Ivy Years“ gelesen hat, weiß worum es geht, und hier wird nochmals darauf hingewiesen. Eine gute Sache. Trotzdem hat mir in diesem Sinne etwas gefehlt, denn Sarina Bowen ist für mich viel zu wenig darauf eingegangen. Es wurde immer wieder erwähnt, ihr Leben hat sich danach schlagartig verändert und hatte mit den Folgen zu leben, doch so richtig erfährt man nicht, was denn eigentlich los war. Ich konnte mit ihr da wirklich keine Tränen vergießen, wie es sonst normalerweise der Fall war. Es berührte mich einfach nicht so sehr. Was ich echt schade fand. Sarina Bowen hat sich da doch sehr zurückgehalten, was mich wunderte. Leider.
Gleich zu Georgia. Sie musste etwas Schreckliches durchmachen, wie schon erwähnt, und ihr weiteres Leben wurde dadurch geprägt. Sie hat mit Leo Schluss gemacht, was sie zutiefst bereut, aber auch nichts dagegen unternommen hat. Sie ist eine gute Pressesprecherin, wirkt dabei aber unnahbar und kalt, da sie keine Beziehungen zu den Spielern aufbauen möchte. Ansonsten ist sie ein lieber Mensch, der noch mit Dinge zu hadern hat, sie stößt Leo immer wieder weg, obwohl sie ihn noch liebt.
Leo ist einfach ein Traum von einem Mann. Er ist liebevoll, herzlich, immer für einen da, ruhig und absolut ehrlich. Das findet man nicht oft. Er hat mir ja immer gut gefallen und hier war er mir auch gleich super sympathisch. Er ist jemand der nicht gleich aufgibt, aber auch die Grenzen der anderen kennt. Er hat mit dem Vorfall auch noch nicht abschließen können, was erst hier wieder deutlich wurde. Für mich leider auch ein wenig zu schnell abgekanzelt.
Die Liebesgeschichte der beiden fand ich echt süß, romantisch und auch sehr leidenschaftlich, wenn auch etwas zu undramatisch und zu oberflächlich für mich. Da hätte ruhig mehr sein können, mehr Tiefe, mehr Spannung.
Wir lernen neue Personen kennen. Wie Georgias beste Freundin Becca, welche ein echt cooler Mensch ist, und immer für Georgia da ist. DJ, ist Leos Bruder und auch ein sehr guter Freund von Georgia, welcher ihr immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Er ist manchmal ein kleines Schlitzohr. Dann noch Silas, bei dem Leo einzieht. Dieser ist ein echt toller Mensch und lustig, hat mir sehr gefallen. Schade, dass wir vermutlich nicht mehr von ihm sehen werden. Dann ist jemand noch besonders interessant, nämlich der Kapitän O´Doul, der ein wenig mysteriös und verschwiegen ist. Er ist der Protagonist des zweiten Bandes.
Der Besitzer des Eishockey Teams ist Nate, ein Selfmade Milliardär und ein wirklich seltsamer Zeitgenosse. Auf jedenfall weiß er immer sehr viel mehr, als andere denken und ist sehr mysteriös. Ich dachte ja, dass sich zwischen Becca und ihm etwas abspielen könnte. Aber mal sehen, kommt ja vielleicht noch. Mit wem ich nicht so klar kam, war Georgias Vater Karl, bei dem man bis zum Ende hin nicht wusste, wieso er Leo so sehr hasst, und der Grund war einfach ein Missverständnis, welches dann umso rascher aufgeklärt wird.
Die Geschichte war schön und gut, hat mir gefallen, doch es war mir doch zu oberflächlich. Gerne hätte ich mehr über diesen Vorfall mit Georgia gelesen, wäre gerne mit ihr wieder aus diesem Loch gekrochen und hätte ihr zugesehen, wie sie dies nun endlich hinter sich lässt, hätte gerne mit ihr geweint. Doch es hat da nur an der Oberfläche gekratzt, was für mich zu wenig war. Es war zwar ein toller Roman, welcher aber doch ein wenig spannender hätte sein können. Er war leidenschaftlich, zwischendurch auch humorvoll, die Eishockey Spiele wurden gut miteingebracht, auch Georgias Arbeit wurde immer wieder miteingebaut, doch es hat mir einfach der letzte Funken gefehlt, dass es zu etwas Besonderem hätte machen können. Da habe ich dann doch ein wenig mehr erwartet.
Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.