»Für manche ist das Glück bloß umständehalber spärlicher gesät.«
»Für manche ist das Glück bloß umständehalber spärlicher gesät.«
Wie soll man den Inhalt dieses mehr als vielfältigen Buchs zusammenfassen ohne zu viel zu verraten und den Inhalt regelrecht zu offenbaren? ...
»Für manche ist das Glück bloß umständehalber spärlicher gesät.«
Wie soll man den Inhalt dieses mehr als vielfältigen Buchs zusammenfassen ohne zu viel zu verraten und den Inhalt regelrecht zu offenbaren? Es ist schwierig – fast unmöglich –, schließlich lässt dieser nicht eben wenig Spielraum und gibt nur das Konstrukt vor. Zudem blicken Lesende in vollkommen anders verlaufende Lebensläufe in verschiedensten Situationen.
Versuchen wir es mal so:
Der übergeordnete Handlungsstrang erzählt von vier Jugendlichen, die überlegen, wie es wäre, wenn man seine Zukunft für zehn Minuten „anprobieren“ und falls diese vielversprechend wirkt, sich in diese „einloggen“ könnte. Dabei begegnen uns im weiteren Verlauf unterschiedlichste Momentaufnahmen, die in zukünftiger Hinsicht wegweisend für die erwähnten Figuren sind oder deren eigene Vergangenheit reflektieren.
Stanišićs neues Buch, bestehend aus mehreren einzelnen Erzählungen, die einzeln stehen und sich zugleich zu einem Gesamtkunstwerk verweben, ist ein Spiel mit dem Zufall, Schicksal und vorgegeben Lebensläufen.
Würde man sein Leben ändern, wenn man bereits wüsste, was passieren könnte? Oder sogar Geld investieren, damit es eben diese, gewollte Richtung einschlägt und ein erfüllendes, glückliches Leben mit sich bringt?
Manche Abzweigungen im Leben scheinen irrelevant, andere alternativlos und einige markieren Weggabelungen, die erst im Nachhinein deutlicher sichtbar sind.
Meisterhaft beherrscht Stanišić das Spiel mit der Sprache, irritiert und bricht konventionelle Regeln, schlichtweg um es auszutesten – und es gelingt ihm! Seiner grandiosen Fabulierkunst ist es zu verdanken, dass mich dieses Buch auf amüsante Weise unterhalten und gleichermaßen nachdenklich gestimmt hat.
Nach der Lektüre stehen die lesenden vor der Wahl selbst zu beurteilen, ob diese Geschichten belangloser Natur sind oder schlichtweg großartige Literatur.