Cover-Bild Revolution und Kaviar
Band der Reihe "Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 248
  • Ersterscheinung: 08.04.2020
  • ISBN: 9783839226483
Sebastian Thiel

Revolution und Kaviar

Roman
Wuppertal 1826. An einem Sommertag büxen die Industriellenkinder Marlene und Gotthard Marigold aus, um mit dem sechsjährigen Friedrich Engels die Dampfmaschine in der Textilfabrik seines Vaters zu erkunden. Neben dem lärmenden Ungetüm erblicken die drei auch Kinder bei der schweren Arbeit. Der Anblick verändert etwas in Friedrich. Fortan widmet er sein Leben dem Ende der Ausbeutung. Lene verliebt sich in ihn. In Erwachsenenjahren begleitet sie ihn bis nach Manchester, wo ihm sein Kampf mächtige Feinde einbringt, Feinde, die über Leichen gehen …

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Lesejury-Facts

  • ech68 und Klusi haben dieses Buch in einem Regal.
  • Klusi hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2020

Ein außergewöhnlicher historischer Krimi

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Dieser Roman läuft unter der Kategorie „Krimis“, ist aber für mich nicht ein Kriminalroman im klassischen Sinn, denn der Ablauf ist nicht wie üblich, es gibt kein Mordopfer zu Beginn, und es gibt auch ...

Dieser Roman läuft unter der Kategorie „Krimis“, ist aber für mich nicht ein Kriminalroman im klassischen Sinn, denn der Ablauf ist nicht wie üblich, es gibt kein Mordopfer zu Beginn, und es gibt auch keine Ermittler auf der Suche nach dem Täter.

Ich würde das Buch eher zu den historischen Romanen zählen, denn der Protagonist ist Friedrich Engels, der auch heute noch hauptsächlich als kommunistischer Revolutionär des 19. Jahrhunderts bekannt ist. Zu Beginn des Romans ist Friedrich noch ein sechsjähriges Kind. Er lernt das fiktive Geschwisterpaar Marlene und Gotthard Marigold kennen, und gemeinsam entdecken sie die Dampfmaschine in der Textilfabrik von Friedrichs Vater. Friedrich, Lene und Gotthard werden unzertrennliche Freunde und erleben so manches gemeinsame Abenteuer. Auch stimmen sie anfangs in ihren Ideologien weitgehend überein bzw. bringen gegenseitig viel Verständnis auf.

Lene Marigold verliebt sich in Engels und tut alles, um ihm nahe zu sein. Sie folgt ihm bis nach Manchester, ohne sich wirklich klar zu sein, welche Rolle sie in einem falschen Spiel spielt. Friedrich Engels‘ Ideen sind einigen Industriellen ein Dorn im Auge, und er gerät ernsthaft in Gefahr. Auch Lene und ihr Bruder können sich nicht entziehen und werden unwillentlich zum Spielball der Mächtigen.

Friedrich Engels ist sehr lebendig und auch zwiegespalten dargestellt, denn einerseits setzt er sich für die Armen, Schwachen und Unterdrückten ein, aber er ist auch der Sohn eines Textilfabrikanten und diesem in gewissem Sinn verpflichtet, eine Diskrepanz, die ihm zu schaffen macht. Insofern passt der Titel „Revolution und Kaviar“ sehr gut.

Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, so enthält sie doch sehr viele reale Tatsachen. Man erfährt so einiges über Friedrich Engels‘ Lebensweg und auch über die damalige Gesellschaft. An Lenes Beispiel ist die damalige Rolle der Frau sehr gut dargestellt, denn Frauen waren in ihren Handlungen und Entscheidungen sehr eingeschränkt und mussten sich oft mit ungewollten Tatsachen arrangieren.

Es ist ein sehr authentischer Roman, mit dessen Hilfe man sich richtig gut in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts versetzen kann. Auch Friedrich Engels‘ Kampfgenosse Karl Marx tritt in Erscheinung, was ich besonders interessant fand, denn über Marx habe ich schon einen Roman gelesen, in dem wiederum Friedrich Engels vorkam, und hier konnte ich das Verhältnis und das gemeinsame Wirken der Beiden aus einer etwas anderen Warte betrachten.

Es ist aber viel mehr als ein historischer Roman, denn auch wenn ich das Buch nicht als klassischen Krimi ansehe, so hat die Geschichte doch jede Menge Spannung zu bieten, und kriminelle Entwicklungen gibt es auf jeden Fall, auch wenn diese eher im Verborgenen ablaufen.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und wurde wieder einmal dazu animiert, begleitend zum Roman historische Recherchen auszuführen, wie ich das immer gerne tue. Auf diese Weise habe ich auch wieder einiges dazu gelernt.

Nicht zuletzt könnte man sagen, es ist auch ein biografischer Roman, denn man begleitet Friedrich Engels von seinem sechsten Lebensjahr, als er die Marigold-Geschwister zum ersten Mal trifft, bis zu seinem Tod, wenn auch mit großen Zeitsprüngen in der Handlung. Für mich ist dies ein sehr vielschichtiger, interessanter und fesselnder Roman mit faszinierenden Protagonisten.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Eine Reise in die Vergangenheit

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Der Name Friedrich Engels ist wohl jedem ein Begriff, besonders viel über sein Leben wusste ich bisher jedoch nicht. Dank »Revolution und Kaviar« konnte ich nun einige Wissenslücken so stopfen und musste ...

Der Name Friedrich Engels ist wohl jedem ein Begriff, besonders viel über sein Leben wusste ich bisher jedoch nicht. Dank »Revolution und Kaviar« konnte ich nun einige Wissenslücken so stopfen und musste dabei feststellen, wie fremd mir die damalige Zeit, die Vorgänge innerhalb Deutschlands und die Denkweise der Menschen waren, dabei spielt das Buch vor gerade mal 200 Jahren.

Ich habe das Buch innerhalb eines Wochenendes gelesen, die Geschichte ist spannend erzählt und sehr flüssig geschrieben. Berichtet wird nicht aus der Perspektive von Friedrich Engels, sondern aus der von zwei fiktiven Jugendfreunden, den Geschwistern Lene und Gotthard Marigold. Sehr spannend fand ich hier vor allem die Sichtweise von Lene, die so gerne Reisen, Erleben und in ihren Entscheidungen frei sein würde, das alles als Frau aber nicht darf.

Als Krimi, wie es der Untertitel suggeriert, habe ich das Buch jedoch nicht wahrgenommen. Zu einem Krimi gehören für mich eine Art von Verbrechen und die Ermittlungsarbeiten. Das Buch als "Friedrich Engels Roman" zu bezeichnen fände ich daher treffender. Die fehlenden Krimi-Elemente habe ich allerdings auch nicht vermisst, nur sollte man beim Kauf natürlich wissen, was einen erwartet.

Ein wenig schwer getan habe ich mich mit einigen Begriffen: Pietismus, die "Jungen Deutschlands" oder Bourgeoisie waren für mich absolut neu, hier hätte ich mir ein Glossar gewünscht. Auch ein Personenregister wäre toll gewesen, ich muss einfach immer wissen, welche Charaktere nun wirklich gelebt haben und welche fiktiv sind.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Ein sehr interessantes Buch über Friedrich Engels, ein grundlegendes Interesse für die Thematik sollte allerdings vorhanden sein.

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