Wunderbar illustriert
"Der Schrank" von Simon Sailer ist der letzte Teil der Essiggassen-Trilogie, die ich alle in der Reihenfolge des Erscheinens gelesen habe. Das ist aber nicht nötig, da die Novellen abgeschlossen sind und ...
"Der Schrank" von Simon Sailer ist der letzte Teil der Essiggassen-Trilogie, die ich alle in der Reihenfolge des Erscheinens gelesen habe. Das ist aber nicht nötig, da die Novellen abgeschlossen sind und nicht zusammenhängen.
Das Buch ist genauso wunderbar gestaltet wie die anderen beiden, ein kleines Hardcover mit Lesebändchen und wirklich wunderschönen Illustrationen von Jorghi Poll. Von den drei Büchern habe ich mich inhaltlich mit diesem am schwersten getan, vielleicht weil ich schon mit diesem fantastischen Aspekt gerechnet habe.
Im Mittelpunkt steht hier die Möbelpackerin Lena, die gemeinsam mit ihren beiden Kollegen einen großen und schweren Schrank abholen und transportieren soll. Beschrieben werden hier auch ihre sehr problematischen Arbeits- und Lebensbedingungen. So hat sie mit ihrem Mann täglich nur eine ganz kurze gemeinsame Zeit und Aufträge müssen erfüllt werden, auch wenn sich Bedingungen sehr verschlechtern.
Lena wird einem schnell sympathisch, sie ist offen, hat einen guten Draht zu den Kollegen und kann zupacken. Dann kommt der wunderschöne, alte, handgearbeitete Schrank ins Spiel und einige Dinge werden surreal. Nach und nach sind beide Kollegen verschwunden, die Gegend mit Tieren bevölkert und Lena teilt uns ihre Gedanken mit.
Die Geschichte hatte mich schnell in ihren Bann gezogen, aber total bezaubert haben mich hier wirklich die Illustrationen, diese haben den Text nicht nur gestützt, sondern ihn sogar weitergeführt. Wie bei den anderen beiden Büchern wird auch hier sehr viel der Erklärungen der Fantasie des Lesers überlassen, mir gefällt das aber gut.