Cover-Bild 1774. Als die jungen Genies die Freiheit suchten
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Südverlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 296
  • Ersterscheinung: 07.03.2022
  • ISBN: 9783878001553
Simone Francesca Schmidt

1774. Als die jungen Genies die Freiheit suchten

Biografie eines aufregenden Jahres

Ein unterhaltsames Panorama des Sturm und Drang, gewürzt mit Klatsch, Skandalen und Affären – und mit überraschend aktuellen Bezügen.

1774 steuert die erste deutsche Jugendrebellion auf ihren Höhepunkt zu. Neun junge Stürmer und Dränger – sie nennen sich „Genies“ – streiten überschwänglich für eine neue Sicht auf die Welt, für eine neue Literatur. Neben der Freiheit sind Leidenschaft und Individualität ihre Schlagworte. Entsprechend revoltieren die „Kraftkerls“ gegen die Vernunft und das Althergebrachte.

Mittendrin: der exzentrische Johann Wolfgang Goethe, ein Tausendsassa, der weder Regeln noch Hemmungen kennt und dem mit dem Roman „Die Leiden des jungen Werther“ der Bestseller des Jahres gelingt. Goethe und seine Freunde, u.a. Jakob Michael Reinhold Lenz, Friedrich Maximilian Klinger, Christian Friedrich Daniel Schubart, mischen selbstbewusst die Gesellschaft auf. Ihre Energie ist dabei so groß, wie ihre Namen lang sind.

Die Schwestern, Ehefrauen, Geliebten der stürmenden Genies sind ihre Musen, werden von ihnen vergöttert oder tragen ihnen schon mal die Pantoffeln nach. Keineswegs herrscht immer eitel Sonnenschein unter Deutschlands klügsten Köpfen, denn es gibt Geldsorgen, verletzte Gefühle, unerfüllte Lieben, enttäuschte Freundschaften. Intrigen werden gesponnen, Scharmützel ausgetragen, Eitelkeiten gepflegt: Stets geht es um alles oder nichts. Man diskutiert über Gott und die Welt und meist über die Freiheit – mit Auswirkungen bis in unsere Gegenwart ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

Unterhaltsame und interessante Lektüre

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Das Buch "1774,
Als die jungen Genies die Freiheit suchten" ist als Biografie erschienen und handelt von Goethe und seinen Mitstreitern während der damaligen Sturm- und Drangzeit.

Sehr spannend und ...

Das Buch "1774,
Als die jungen Genies die Freiheit suchten" ist als Biografie erschienen und handelt von Goethe und seinen Mitstreitern während der damaligen Sturm- und Drangzeit.

Sehr spannend und hochinteressant zu lesen. Man fühlt sich mitgenommen, gerade so als ob man selbst dabei wäre und wird in die damalige Zeit versetzt.

Man erlebt mit wie die Leiden des jungen Werthers zum Besteller wird.

Sehr gut recherchiert und der Schreibstil gefällt mir sehr. Sehr gute Schreibe.

Sehr positiv ist zu erwähnen, dass dem Buch ein Anhang zu entnehmen ist. Sehr gute Aufmachung mit den Illustrationen und Bildern der Genies wie Goethe, Johann Gottfried Herder, Heinrich Leopold Wagner etc.
Das Personenverzeichnis ist ansprechend.
Die Zeittafel rundet den Anhang perfekt ab.

Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet und entführt den Leser in die damalige Zeit. Ausgezeichnete Leseempfehlung für alle, die diese Literaturepoche lieben.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Genies sind auch nur Menschen

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Francesca Schmidt nimmt uns in '1774. Als die Genies die Freiheit suchten‘ mit in das Jahr 1774 rund um den elitären Kreis der Stürmer und Dränger.
Die jeweiligen Kapitel entsprechen einem Monat dieses ...

Francesca Schmidt nimmt uns in '1774. Als die Genies die Freiheit suchten‘ mit in das Jahr 1774 rund um den elitären Kreis der Stürmer und Dränger.
Die jeweiligen Kapitel entsprechen einem Monat dieses gehaltvollen Jahres.
Wir lernen neben Goethe auch Herder, Lenz, Klinger, Schubart, Boie, Lavater, Wagner und Merck näher kennen.
Ich hatte das Gefühl den Männern ein bisschen über die Schulter blicken und an ihrem Leben und Schaffen teilhaben zu können.
Die Autorin pflegt einen sehr angenehmen, lockeren und dabei schönen Schreibstil. Das Lesen und Eintauchen in die Zeit des Sturm und Drang macht großen Spaß. Ich konnte so einige neue Erkenntnisse gewinnen, z.B. dass es üblich war die Werke anonymisiert zu veröffentlichen und noch vieles mehr.
Auch viel Privates wird dem Leser offenbart. Unter anderem, dass Goethe versessen aufs Schlittschuhfahren war.
Neben geschichtlichen Hintergründen, Erklärung wichtiger und noch heute prägender Werke, bekommen wir auch die menschliche Seite der „wilden Kerle“ zu sehen. Diese ist nicht immer so vorzeigewürdig. Da wird gelästert, ordentlich ausgeteilt, aber ganz schlecht eingesteckt. Eben doch sehr menschlich.
Die Sommermonate waren ein bisschen langatmig und verlieren sich in unwichtigeren Details. Aber insgesamt war es für mich eine erfrischende und erhellende Lektüre, die durch einen äußerst informativen Anhang abgerundet wird.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Auf der Bühne des Sturm und Drangs

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1774 – Als die jungen Genies die Freiheit suchten“: Ein Protagonist namens Johann Wolfgang von Goethe, der von acht weiteren Genies umrahmt wird. Fast genau so viele Musen, darunter auch Sophie La Roche. ...

1774 – Als die jungen Genies die Freiheit suchten“: Ein Protagonist namens Johann Wolfgang von Goethe, der von acht weiteren Genies umrahmt wird. Fast genau so viele Musen, darunter auch Sophie La Roche. Der unglücklich liebende Lenz und noch viele weitere, kleine und große Nebendarsteller stehen auf dieser Bühne des „Sturm und Drangs“.

Inhalt/Zusammenfassung „1774 – Als die jungen Genies die Freiheit suchten“
Francesca Schmidt erzählt uns wichtige und weniger wichtige, dafür amüsante Episoden aus diesem Jahr 1774. Jedem Monat des Jahres ist ein Kapitel gewidmet.

Die jungen Genies sind Heinrich Christian Boie, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder, Friedrich Maximilian Klinger, Johann Caspar Lavater, Jakob Michael Reinhold Lenz, Johann Heinrich Merck, Christian Friedrich Daniel Schubart und Heinrich Leopold Wagner.

Es sind große Namen, denen wir begegnen. Johann Gottfried Herder, der mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, den Ruf der erstrebten Professur nicht erhält und im Hintergrund mit einer lauernden Depression belastet ist. Sophie La Roche hat einen literarischen Salon, der gut besucht wird

Die Zeit der Aufklärung ist vollzogen und es beginnt eine neue Ära. Nach seinem erfolgreichen Werk „Götz von Berlichingen“, schreibt Goethe in nur vier Wochen „Die Leiden des jungen Werthers“. Ein Briefroman, mit dem er eine selbst erlebte „Zeit des Unglücklichseins“ verarbeitete. Es ist ein Roman, der polarisiert. Darf sich jemand selbst das Leben nehmen? Viele glaubten, Selbstmord gehöre bestraft.

Da kommt also jetzt ein junger leistungsfähiger und begabter Mann daher, der an den strengen Regeln der Gesellschaft leidet, der seine Gefühle und auch seine Sexualität nicht ausleben darf und daher frei entscheidet, Selbstmord zu begehen, sich über die Regeln der Gesellschaft, der Kirche, der Philosophen hinwegzusetzen. Selbstbewusst besteht Werther schon zu Beginn [….] der Mensch habe „das süße Gefühl von Freiheit, und dass er diesen Kerker verlassen kann, wann er will“.

S. 53.
Die jungen Schriftsteller sind gut vernetzt, man schreibt sich, man trifft sich, liest einander vor und hört einander zu. Es wird über Pädagogik und Klopstocks „Gelehrtenrepublik“, einer Utopie des idealen Staates, diskutiert. Neue Werke werden anonym veröffentlicht. Danach beginnt das allgemeine Erraten des Urhebers.

Lavater bricht zusammen mit dem Kupferstecher Georg Friedrich Schmoll auf zur Kur zu den Emser Quellen und besucht dabei die „Schreiber“. Zu einem Treffen mit Herder kommt es nicht. Schmoll soll von allen Menschen, die Lavater auffallen, einen Stich anfertigen, weil er glaubt, von der Physiognomie auf den Charakter schließen zu können.

Christian Friedrich Daniel Schubart gründet in Augsburg die Zeitschrift „Deutsche Chronik“. Das Neue daran ist der Inhalt: Krieg, Politik im In- und Ausland, Literatur, Musik, Gesellschaftsnachrichten, Klatsch, Religion und alles wird kommentiert.

Das Buch ist unterhaltsam geschrieben. Manche Details empfinde ich als unwichtig, andere Informationen, wie dass in Bayern das Modell Realschule entdeckt wird, das sich bis heute gehalten hat, finde ich spannend. Auch die Berichte über das schwierige Leben der Hofmeister (die ersten Lehrer), die mit der Erziehung der Kinder beauftragt wurden, ist interessant.

1774 - Als die jungen Genies die Freiheit suchten“ Südverlag, Rezension
„1774 – Als die jungen Genies die Freiheit suchten“ , Francesca Schmidt, Südverlag
Sehr gut gelungen ist der Anhang: Abbildungen, Personenverzeichnisse der jungen Genies, deren Mitstreiter, ihrer Musen, aber auch ihrer Gegner, und auch das sonstige Personal wird im Überblick aufgelistet. Dazu kommt eine Zeittafel, welche die Ereignisse des Jahres 1774 noch einmal kurz zusammenfasst. Eine Auswahlbibliografie der recherchierten Werke, einschließlich Sekundärliteratur. Wunderbar für jeden, der sich weitere Details erlesen möchte.

Das Cover zeigt den jungen Goethe auf einer Postkarte, nach der Kopie eines Gemäldes von Georg Oswald May von 1779, Im Hintergrund der Frankfurter Römerberg von Friedrich Wilhelm Dellenkamp. Diese Umschlaggestaltung von Silke Nalbach ist sehr gut gelungen und passt genau zum Inhalt.

Das Buch „1774 –Als die jungen Genies die Freiheit suchten“ hat einen Festen Einband, 296 Seiten und ist am 07.03.2022 im Südverlag erschienen.

Fazit/Kritik „1774 – Als die jungen Genies die Freiheit suchten“
Francesca Schmidt erzählt halb wissenschaftlich, leicht und gut verständlich die Vorkommnisse des Jahres 1774.

Damit gewinnen die LeserInnen einen Überblick zur Thematik und der Zeitgeschichte. Um das Ganze etwas illustrer zu gestalten, wird ein wenig „Klatsch und Tratsch“ mit verschriftet. Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll.

Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn sich dadurch vielleicht mehr Leser
Innen für dieses Thema interessieren. Auf der anderen Seite finde ich es zwischendurch sehr langatmig und für mich fast schon langweilig.

Wobei mir das Buch insgesamt ganz gut gefallen hat. Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin, das Netzwerk rund um Goethe beschreibt. Auch die Erwartungshaltung der jungen Schreiber untereinander ist sehr komplex.

Francesca Schmidt hat gute Recherchearbeit geleistet. Sicherlich ist es bei der Fülle von „jungen Genies“ und Ereignissen schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Der Autorin ist das souverän, gut gelungen, natürlich gibt es Stellen, die Längen haben, aber das liegt wohl auch daran, dass nicht jeden Leser, jeder Gesichtspunkt interessiert, der aber für das Gesamtbild doch eine Rolle spielt.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Einblick ins Jahr 1774

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Ein Jahr im Leben von bekannten Persönlichkeiten, die einander kannten, mochten oder hassten, wird in monatlichen Kapiteln eindrucksvoll geschildert. Für Goethe ist es das Jahr, in dem sein Werther für ...

Ein Jahr im Leben von bekannten Persönlichkeiten, die einander kannten, mochten oder hassten, wird in monatlichen Kapiteln eindrucksvoll geschildert. Für Goethe ist es das Jahr, in dem sein Werther für Furore sorgte. Andere Zeitgenossen neiden ihm den Erfolg, andere feiern ihn für sein Werk. Interessant werden Zusammenhänge zwischen den Protagonisten erzählt, ihr Leben skizziert und die Lebensumstände dargestellt. Es gibt auch viele Informationen und Details zu gesellschaftlichen, kulturellen und örtlichen Begebenheiten. Die Reisebeschreibungen mit all ihren Problemen geben einen interessanten Einblick in die damalige Zeit.

Durch kurzweilige Formulierungen lässt sich auch manchmal trockener Stoff gut lesen. Schade, dass die Autorin zeitweise zu sehr in unwichtige Details verliebt ist, so dass die Lektüre an einigen Stellen leider etwas langatmig ist. Insgesamt hat mir das Buch aber gefallen. Ich mag Biografien und die Idee, verschiedene Persönlichkeiten über ein Jahr zu begleiten, finde ich gelungen.

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