Cover-Bild Der Sprung
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.08.2019
  • ISBN: 9783257609837
Simone Lappert

Der Sprung

Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die Polizei riegelt das Gebäude ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der Freund der Frau, ihre Schwester, ein Polizist und sieben andere Menschen, die nah oder entfernt mit ihr zu tun haben, geraten aus dem Tritt. Sie fallen aus den Routinen ihres Alltags, verlieren den Halt – oder stürzen sich in eine nicht mehr für möglich gehaltene Freiheit.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2020

Sprung ins Ungewisse

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In Thalbach beginnt der Tag wie jeder anderen. Bis jemand eine junge Frau auf dem Dach eines Mietshauses stehen sieht. Will sie sich umbringen? Einen Tag und eine Nacht beeinflusst das Ereignis die Bewohner ...

In Thalbach beginnt der Tag wie jeder anderen. Bis jemand eine junge Frau auf dem Dach eines Mietshauses stehen sieht. Will sie sich umbringen? Einen Tag und eine Nacht beeinflusst das Ereignis die Bewohner der Stadt. Ob in Kleinigkeiten oder grossem Umschwung, die Auswikungen kommen schnell, klein und leise, aber auch gross und donnernd. Und immer steht die Frage im Raum: Wird die junge Frau springen?

Ich finde den Erzählstil von der Autorin meisterhaft. Sie schafft es alle Protagonisten wie in einem feinem Spinnennetz miteinander zu verknüpfen. Man bekommt sofort das Gefühl alle schon zu kennen und ein Teil der Gemeinschaft zu sein. Auch wenn die Geschichte von vielen Figuren erzählt wird, macht es Spass Mäuschen in deren Leben zu spielen. Die eine oder andere Lebensgeschichte drohte zwar etwas auszuufernd bzw. drohte die Geschichte in die Länge zu ziehen, aber kurz vorher gelang es der Autorin noch die Kurve zu bekommen.

Die Feinheiten und Verwebung der Geschichte sind super toll. Von mir gibt es deshalb 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.01.2020

Ein Sprung ins Ungewisse ...

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Eine junge Frau steht auf dem Dach eines Wohnhauses. Sie ist außer sich und wirft Ziegelsteine nach der gaffenden Menschenmenge, die sich auf dem Platz davon versammelt hat. Warum steht Manu da oben? Möchte ...

Eine junge Frau steht auf dem Dach eines Wohnhauses. Sie ist außer sich und wirft Ziegelsteine nach der gaffenden Menschenmenge, die sich auf dem Platz davon versammelt hat. Warum steht Manu da oben? Möchte sie ihrem Leben ein Ende setzen? Dabei war sie doch noch am morgen so glücklich mit Finn, ihrem Freund und Fahrradkurier?



Nur dreht sich die Geschichte von Simone Lappert nicht nur um Manu. 10 weitere Personen sind Dreh- und Angelpunkt im Buch.

Da wäre zum einen Finn, Fahrradkurier und eigentlich nur auf der Durchreise.

Felix, Polizist von Beruf, der am Einsatzort zur Stelle ist, obwohl zu Hause seine schwangere Freundin Monique auf mehr Liebe und Aufmerksamkeit wartet.

Maren, Ende 30 und von Beruf Damenschneiderin, die sich von ihrem Mann nicht mehr geliebt fühlt, da dieser nach seinem 40.Geburtstag zum Sportfanatiker mutiert ist.

Oder Egon, der Vegetarier, der jetzt in einer Schlachterei arbeiten muss, obwohl er eigentlich gelernter Hutmacher ist, nur leider sein Geschäft aufgeben musste aus finanziellen Gründen.

Henry, der seit 5 Jahren auf der Straße lebt und das bisschen Geld durch Fragen, die er Passanten verkauft, verdient.

Die liebe Winnie, die in ihrer Comic-Fantasie-Welt lebt und von ihren Mitschülern aufgrund ihres leichten Übergewichts gehänselt wird.

Oder Theres und Werner, die einen kleinen Lebensmittelladen betreiben, der kurz vor der Insolvenz steht.

Roswitha, die gute Seele des Platzes und Betreiberin eines Cafés.



Alle Personen haben in gewisser Weise etwas miteinander zu tun - und aufgrund "eines Sprunges" treffen sie alle aufeinander.


Die Geschichte hat mich zutiefst berührt und ich muss sagen, für mich ist "Der Sprung" von Simone Lappert eines meiner Lesehighlights 2019.

Wie sie es schafft, mit einfachen feinfühligen Worten jede Person näher an den Leser anzubringen - einfach großartig.

Zunächst war ich etwas irritiert, als in jedem neuen Kapitel von einer anderen Person die Rede war, bzw. ihr Schicksal beschrieben wird - ich dachte eigentlich, die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Manu. Aber falsch gedacht, es gibt nicht nur eine Hauptfigur - eher würde ich sagen, es gibt einen Hauptschauplatz und alle Zuschauer drumherum spielen ihre eigene Rolle.

Von mir eine absolute Leseempfehlung und vielen Dank an Vorablesen und den Diogenes Verlag, dass ich dieses tolle Buch lesen durfte!

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Veröffentlicht am 16.10.2019

What a difference a day makes

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Das Buch beginnt mit dem Sprung. Es ist offenbar eine Frau, die hier springt – doch wer ist sie?
Tags vor dem „Sprung“ erleben wir Momenteinblicke an einer Ecke irgendwo im Nirgendwo: da ist Felix, der ...

Das Buch beginnt mit dem Sprung. Es ist offenbar eine Frau, die hier springt – doch wer ist sie?
Tags vor dem „Sprung“ erleben wir Momenteinblicke an einer Ecke irgendwo im Nirgendwo: da ist Felix, der Polizist, den ein düsteres Geheimnis zur Unrast zwingt und der seine Freundin Monika, von ihm schwanger, damit im höchsten Grad verunsichert. Roswitha, die Kaffeehausbesitzerin mit ihrem Kaffee am Platz, wo alle irgendwie zusammenkommen. Egon, ein ehemaliger Hutmacher, in dessen Geschäft nun ein Smartphoneladen eingezogen ist und der jetzt im Schlachthaus arbeitet. Finn, der Fahrradkurier, der, seit er die geheimnisvolle Pflanzenversteherin Manu kennt, nicht mehr sicher ist, ob er wirklich mit dem Fahrrad auf Welttour gehen will – oder eher bei Manu bleiben sollte. Maren, die Schneiderin, die damit zu kämpfen hat, dass ihr vormals gemütlicher, genussorientierter Hannes seit seinem 40. Geburtstag nur mehr an Sport und seinen Körper denkt. Und Theres und Hannes mit ihrem Tante-Emma-Laden, den keiner mehr braucht.
Doch als Manu plötzlich am Dach eines Hauses steht, eine aufmerksame Passantin darin einen Suizidversucht sieht und sofort Polizei und Feuerwehr einschaltet, finden diese ganzen losen Geschichten zusammen, es entsteht ein Gesellschaftsbild, Schicksale werden offenbart, Freundschaften geschmiedet und zerstört, lange zurückliegende Traumata kommen ans Tageslicht, ein Leben geht zu Ende.
Was ein Tag, eine unbewusste Geste, ein falscher Blick, ein richtiges Wort, alles zu ändern vermag. Mitten aus dem Leben schreibt Simone Lappert mitreißend über ganz normale Menschen wie Du und ich. Beeindruckend.

Veröffentlicht am 21.05.2020

Sehr verwirrend

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Eine Selbstmordgeschichte, bei der die suizidale Person gar nicht die Hauptprotagonist ist?

Das klingt wirklich unfassbar gut und Simone Lappert hat dies auch meisterhaft gelöst mit allen Personen, die ...

Eine Selbstmordgeschichte, bei der die suizidale Person gar nicht die Hauptprotagonist ist?

Das klingt wirklich unfassbar gut und Simone Lappert hat dies auch meisterhaft gelöst mit allen Personen, die in Kontakt zu der Person stehen.

Selbst wenn es nur eine zufällige Begegnung auf der Straße ist.

Was mich leider komplett aus dem Lesefluss gebracht hat ist, dass es leider zuviele Personen waren. Nachdem 5 andere Personen ihre Geschichte erzählt hatten, konnte ich mich nicht mehr an die Konstellation erinnern und wusste mit einer widerkehrenden Person meist nichts mehr anzufangen.

Sehr geniale Idee eines Buches, leider eher mangelhaft umgesetzt.

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