Was geschah in Idlewild Hall
Vermont im Jahre 1950, auf dem Internat Idlewild Hall wohnen Mädchen, die im allgemeinen als schwer erziehbar gelten oder aus anderen Gründen vor der Öffentlickeit versteckt werden sollen. Die drei fünfzehnjährigen ...
Vermont im Jahre 1950, auf dem Internat Idlewild Hall wohnen Mädchen, die im allgemeinen als schwer erziehbar gelten oder aus anderen Gründen vor der Öffentlickeit versteckt werden sollen. Die drei fünfzehnjährigen Mädchen Katie, CeCe, Roberta und Sonia teilen sich hier ein Zimmer und so nach und nach werden aus den Mädchen Verbündete. Doch dann verschwindet Sonia spurlos nach einem Besuch bei ihrer Familie. Welchen Grund mag es für ihr Verschwinden geben? Hat es eventuell einen Zusammenhang mit der mysteriösen Geschichte rund um Mary Hand, die einst auf dem Gelände der Schule gelebt hat und dort gestorben ist?
64 Jahre später – Idlewild Hall ist seit vielen Jahren geschlossen, doch nun soll es wieder renoviert und neu eröffnet werden. Das macht die Reporterin Fiona neugierig, denn nicht nur die Geschichte des Internats interessiert sie sehr, sondern ist sie auch persönlich involviert.
Meine Meinung
Das Cover wirkt geheimnisvoll und genauso mysteriös und geheimnisvoll klingt auch der Klappentext. Zwar musste ich hier zunächst ein wenig an die bekannte Gruselgeschichte rund um Bloody Mary denken, doch merkte ich schnell, dass es da keinen Zusammenhang gibt. Trotzdem hat diese Geschichte eine ganz eigene, leicht gruselige, mysteriöse Atmosphäre, die mich sehr schnell in ihren Bann ziehen konnte. Es geht hier um Geheimnisse aus der Vergangenheit des Internats Idlewild Hall, aber auch rund um einen Mord an einer damals zwanzigjährigen. Dabei wechselt die Autorin Simone St. James kapitelweise die Perspektive und erzählt mal von den vier Mädchen, die 1950 im Internat leben und der Reporterin Fiona im Jahr 2014. Stückchenweise werden die Geheimnisse aus beiden Zeiten aufgedeckt und dabei kommt es zu manch einer Überraschung. Gerade die Geschichte der jungen Sonia aus dem Jahr 1950 konnte mich sehr berühren. Im Allgemeinen gingen mir die Geschichten der Internatsmädchen sehr nahe und konnten mich berühren.
Simone St. James erzählt mit einem sehr flüssigen und für mich absolut fesselndem Stil. Sie bringt die Emotionen der Charaktere sehr gut zum Ausdruck und ich konnte hier immer wieder miträtseln, mitfiebern und mich auch ab und an gruseln. Diese Geschichte konnte mich mit ihrer Atmosphäre absolut einfangen und ich habe das Buch erst nach dem Ende zur Seite legen können.
Schon der Prolog ist sehr spannend und auch ein wenig unheimlich und auch wenn es danach erst einmal zu einem Zeitsprung kommt, wurde ich doch schnell sehr neugierig. Stück für Stück werden hier Puzzlestücke der Ereignisse aufgedeckt und man hat sehr viel Spielraum, sich eigene Gedanken der vergangenen Ereignisse zu machen. Ich mag solche Geschichten mit längst vergessen geglaubten Geheimnissen eh sehr gerne und diese Umsetzung hier fand ich absolut gelungen.
Fiona, die Reporterin und Protagonistin der Gegenwart, war mir sehr schnell sympathisch. Ich war regelrecht mit ihr gemeinsam auf Spurensuche und fühlte mich nicht nur mit ihr verbunden, sondern konnte mich auch gut in sie hineinversetzen.
Aber auch die einzelnen Charaktere aus dem Zeitstrang des Jahres 1950 waren besondere Persönlichkeiten, deren Schicksal mir nahe gingen. Jede von ihnen hat eine Geschichte zu erzählen und diese lassen den Leser nicht kalt. Letzten Endes gibt es dann noch Mary Hand, eine legendäre Person, ein ruheloser Geist, deren Geschichte sich hier nahtlos in den gesamten Rahmen mit einbaut.
Mein Fazit
Eine Geschichte voller Atmosphäre, bei der man sich gemeinsam mit den Charakteren, vor allem mit Protagonistin Fiona auf Spurensuche begeben kann. Einzelne Schicksale haben mich berührt, denn die Autorin hat es hier ganz besonders gut verstanden, den Leser emotional mit einzubinden. Geheimnisvoll, spannend, ein wenig unheimlich und absolut fesselnd ist dieses Buch ein absoluter Lesetipp für alle, die gerne Geschichten rund um Geheimnisse aus vergangenen Tagen mögen.