Ein Koffer voller Hoffnung
Ella kommt aus New York zurück nach Norwegen, um den Nachlass ihrer Eltern aufzulösen, die bei einem Autounfall gestorben sind Sie hatte schon 4 Jahre keinen Kontakt mehr und ist verwundert, als sie im ...
Ella kommt aus New York zurück nach Norwegen, um den Nachlass ihrer Eltern aufzulösen, die bei einem Autounfall gestorben sind Sie hatte schon 4 Jahre keinen Kontakt mehr und ist verwundert, als sie im Haus ihrer Eltern in einer Wohnung, die eigentlich ursprünglich für sie gedacht war, eine alte Dame trifft, die dort für einige Monate wohnt und die sie mehr und mehr in Beschlag nimmt mit ihren Forderungen. So wird die Zeit in Norwegen ganz anders als gedacht.
Anfangs haben mir die Figuren von Ella und Rakel nicht gefallen. Ella erschien mir sehr spröde und unnahbar, Rakel sehr bestimmend. Erst mit dem Erzählen der Geschichte von Rakel – ihre Flucht als Jüdin von Bratislava nach Norwegen, später weiter nach Schweden, ihr Leben nach dem Krieg in Norwegen und den USA – wird die Figur sympathischer und man versteht mehr und mehr, warum Rakel so geworden ist. Die Geschichte ist gut erzählt, sogar mit einer starken Spannung, obwohl die brutalen Details weggelassen worden. Trotzdem trauert man um die Familie und die Freunde. Rakel erlebt während ihres Lebens viele Verluste Der Autorin ist es aber gut gelungen, diese Verluste nicht allein auf die Juden und den Holocaust zu reduzieren, sondern sie sind auch übertragbar auf jedes Leben. Genauso ist es aber auch möglich, die Hilfe und die Freundschaft zu verallgemeinern, was das Buch für mich ganz stark macht. Man kann die Gefühle und die Entscheidungen von Rakel nachvollziehen, man kann aber auch die Überlegungen und Änderungen von Ella verstehen.
Alles in allem ein sehr gut lesbares Buch über die Stärke von Freundschaft, Hilfe und Familie.