Der Nr.1-Bestseller aus Dänemark – vom Macher der Erfolgsserie THE KILLING (Kommissarin Lund).
Es ist ein stürmischer Tag in Kopenhagen, als die Polizei an einen grauenvollen Tatort gerufen wird. Auf einem Spielplatz liegt die entstellte Leiche einer jungen Frau. Und der Täter hat eine unheimliche Botschaft hinterlassen: Über dem leblosen Körper schwingt eine kleine Puppe aus Kastanien im Wind. Kommissarin Naia Thulin und ihr Partner Mark Hess stehen vor einem Rätsel. Denn die Figur trägt den Fingerabdruck eines Mädchens, das ein Jahr zuvor ermordet wurde – die Tochter der Politikerin Rosa Hartung. Und dann taucht ein zweites Kastanienmännchen auf …
Angeregt durch die vielen guten Rezensionen habe ich mir dieses Buch gekauft und bin froh es endlich durchgelesen zu haben. Ich habe mich schwer getan mit dem Lesen dieses Buches. Ich fand es für jemanden ...
Angeregt durch die vielen guten Rezensionen habe ich mir dieses Buch gekauft und bin froh es endlich durchgelesen zu haben. Ich habe mich schwer getan mit dem Lesen dieses Buches. Ich fand es für jemanden der nur sekundär an Malerei interessiert ist sehr zä, vor allem die erste Hälfte dieses Buches ist mir sehr schwer gefallen. Immer wieder war ich kurz davor aufzugeben. Die zweite Hälfte hat mich dann etwas versöhnt, dass ich begeistert war, kann ich aber auch nicht behaupten.
Die Geschichte einer Frau, die sich für ihre Leidenschaft das Malen freischwimmt, sogar ihre Ehe beendet und versucht alleine durchs Leben zu kommen und das in einer Zeit(zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts), in der Frauen, die sich der Kunst widmeten noch belächelt wurden und auf das Malen " schöner Landschaftsbilder " reduziert wurden, hörte sich für mich sehr spannend an. Spannung habe ich leider vergebens gesucht, vor allem in der ersten Hälfte des Buches.
Die zweite Hälfte, in der sie Einar kennenlernt und historische Ereignisse dazukamen war dann besser zu lesen. Ich habe leider keine Beziehung zu Signe aufbauen können und die wenigen Dinge , die man über Edward Munch erfährt, haben es auch nicht rausgerisen.
An einem stürmischen Herbsttag wird die entstellte Leiche einer Mutter gefunden. Am Tatort wird ein Kastanienmännchen entdeckt, das dort vorher nicht wahr. Die Figur ...
Spoilerfreie Rezension!
Inhalt
An einem stürmischen Herbsttag wird die entstellte Leiche einer Mutter gefunden. Am Tatort wird ein Kastanienmännchen entdeckt, das dort vorher nicht wahr. Die Figur gerät zunehmend in den Fokus der Ermittlungen, als auf dem Kastanienkopf der Figur der Fingerabdruck der Tochter der Sozialministerin gefunden wird. Doch das kann eigentlich gar nicht sein, weil diese vor einem Jahr entführt und ermordet wurde – auch wenn die Leiche nie gefunden wurde. Der Fall schien gelöst, der Täter hat gestanden und sitzt in der forensischen Psychiatrie ein. Gemeinsam mit ihrem bei Europol in Ungnade gefallenen neuen Kollegen Mark Hess versucht Naia Thulin, das Rätsel zu lösen…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Figuraler Erzähler, Präteritum und Präsens
Perspektive: männliche Perspektive und weibliche Perspektive
Kapitellänge: kurz bis sehr kurz
Tiere im Buch: - Für TierliebhaberInnen ist dieser Thriller nicht immer leicht zu verdauen: Ratten, ein Huhn, ein Schwein und ein Hund werden getötet (teilweise auf grausame Weise), ein geschlachtetes Schwein wird zerstückelt und Fleisch wird gegessen. Zudem würde ich mir wünschen, dass AutorInnen sich informieren, bevor sie ein Tier in ihre Bücher schreiben. Dann würden wenigstens falsche Informationen und grobe Haltungsfehler wie die Einzelhaltung eines Wellensittichs (die an Tierquälerei grenzt!) nicht weiterverbreitet. Wellensittiche sind alleine sehr unglücklich, daher bitte immer mindestens zwei davon halten!
Warum dieses Buch?
Über dieses Buch hatte ich vor der Lektüre nur Gutes gehört, zudem erinnerte mich der Titel an den „Kreidemann“ von C. J. Tudor, den ich großartig fand. Der Klappentext klang ebenfalls sehr spannend!
Meine Meinung
Einstieg (4 Sterne)
Es dauerte nur wenige Kapitel – in denen ich aufgrund der Figuren noch etwas skeptisch war – bis ich ganz in die Geschichte eingetaucht war. Danach entwickelte das Buch einen unglaublichen Sog!
Schreibstil (5 Lilien ♥)
Der angemessen komplexe Schreibstil ist perfekt für einen Thriller geeignet: Ich habe ihn als sehr angenehm und flüssig wahrgenommen. Man merkt, dass Søren Sveistrup eigentlich Drehbuchautor ist. Er schreibt sehr bildlich, atmosphärisch und spannend, aber auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Das Buch würde sich perfekt für eine Verfilmung eignen – ich würde sie mir definitiv ansehen! Zahlreiche Dialoge machen die Geschichte noch lebendiger. Auch wenn es blutig und brutal wird, schaut der Autor nicht weg, weswegen es manchmal detaillierte Beschreibungen gibt, die für sensible Seelen nicht leicht zu ertragen sind.
Inhalt, Themen & Ende (5 Lilien ♥)
„‘Kastanienmann, komm herein, Kastanienmann, komm herein. Hast du welche für mich dabei? Danke schön…‘“ E-Book, Position 1618
Mit „Der Kastanienmann“ ist dem dänischen Autor Søren Sveistrup, der unter anderem auch Drehbücher für die Serie „The Killing“ verfasst hat, ein rundum gelungener, wendungsreicher und sehr atmosphärischer Thriller geglückt, der diesen Namen auch verdient. Der Fall ist komplex und interessant, sodass es sehr viel Spaß macht, zu rätseln, wie es weitergeht und wer der Mörder oder die Mörderin sein könnte. Begeistern konnten mich (als große Liebhaberin von Beschreibungen der Polizeiarbeit) auch die detaillierten Schilderungen der Ermittlungen. Das Buch enthält zahlreiche Perspektivwechsel, denn auch Nebenfiguren kommen in entscheidenden Momenten kurz zu Wort. Obwohl ich eigentlich kein Fan von häufigen Perspektivwechseln bin, hat es mich hier nicht gestört, weil die verschiedenen Kapitel für die Geschichte notwendig waren. Zudem wird die Geschichte nicht immer linear erzählt: Das Buch enthält einige Rückblenden, die neue Informationen offenbaren.
Thematisch steht jedoch nicht nur der Fall im Vordergrund, an dessen Aufklärung Hess und Thulin mit Hochdruck arbeiten, sondern auch gesellschaftliche Missstände und Probleme, mit denen die Figuren zu kämpfen haben. Es geht um Trauer und ihre Auswirkungen auf eine Familie, um Einsamkeit, Alkoholismus, Missbrauch, Vernachlässigung und Gewalt gegen Frauen und Kinder. Søren Sveistrup kratzt hier nicht nur an der Oberfläche, sondern geht durchaus auch in die Tiefe, sodass einen die Geschichte emotional nicht kaltlässt.
Die Auflösung fand ich sehr überzeugend und auch das runde Ende, das fast offenen Fragen beantwortet, hat mir gefallen – auch wenn da noch ein kleines bisschen Luft nach oben ist. Mit einem Knall endet „Der Kastanienmann“ nämlich nicht. Lediglich die Beziehung zwischen zwei Figuren wurde nicht ganz geklärt, was mich etwas unzufrieden zurücklässt, aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau! Sollte es irgendwann eine Fortsetzung geben, werde ich sie auf jeden Fall lesen!
Sehr gut gelungen sind meiner Meinung nach die liebevoll ausgearbeiteten und authentischen ProtagonistInnen mit ihren glaubwürdigen Stärken und Schwächen. Ich habe die starke, mutige Thulin wirklich gerne begleitet, aber noch mehr in mein Herz geschlichen hat sich der sensible, scharfsinnige, etwas verloren wirkende Hess, der in der Vergangenheit einiges durchgemacht hat. Es ist schon länger her, dass ich mich beim Lesen um das Wohl der Figuren gesorgt habe und Angst um sie hatte. Beim „Kastanienmann“ ist das jedoch einige Male passiert. Das finde ich schön, denn es zeigt, dass mich die Charaktere nicht kaltgelassen haben.
Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut gelungen, auch wenn es vereinzelt Personen gab, die etwas blass waren und noch etwas mehr Farbe vertragen hätten. Insgesamt bin ich aber auch hier sehr zufrieden.
Spannung & Atmosphäre (5 Lilien ♥)
„Aus den krummen Bäumen und den entlaubten Büschen im dunklen Garten kommt die Angst gekrochen und greift nach ihren nackten Beinen.“ E-Book, Position 3596
Die größte Stärke dieses Thrillers ist mit Sicherheit seine dichte Atmosphäre. Überall buntes Laub und kleine Kastanienmännchen, es ist windig, nass und kalt – man fühlt sich sofort in den Herbst versetzt und wundert sich nach stundenlangem Lesen (in Corona-Quarantäne im März) beim Blick aus dem Fenster, dass draußen die ersten Krokusse blühen. „Der Kastanienmann“ ist unvorhersehbar, wendungsreich, enthält einige unheimliche Gänsehautmomente und lässt einen regelmäßig erschaudern. Auch die Schauplätze sind teilweise echt gruselig – oder würdet ihr gerne in einem ehemaligen Schlachthof wohnen?
Durch die kurzen Kapitel (mit gelegentlichen Cliffhangern) wird das Buch zu einem temporeichen Pageturner. Auch was den Spannungsbogen betrifft, macht der Autor alles richtig, denn die vereinzelten kleineren Spannungseinbrüche in der zweiten Hälfte des Buches sind kaum der Rede wert. Ich konnte das Buch jedenfalls kaum aus der Hand legen! Eines kann ich euch jedenfalls versprechen: Nach der Lektüre werdet ihr Kastanien und besonders Kastanienmännchen für immer mit anderen Augen sehen!
Feministischer Blickwinkel (5 Lilien ♥)
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Luder, Schickse, Tusse
Es gibt nur eine Sache, die mir hier negativ aufgefallen ist: Die Szene am Beginn zwischen Naia und Sebastian grenzt für mich an Vergewaltigung – allerdings scheint es für ihn okay zu sein und da ich nicht weiß, was zwischen den beiden abgesprochen ist, möchte ich dazu nicht mehr sagen. Es gibt aber auch viele positive Aspekt, die erwähnenswert sind: Einerseits hat es mir sehr gut gefallen, dass es viele starke, mutige, gut gebildete Frauen und Frauen in Führungspositionen gibt (z. B. Sozialministerin, Anwältin, Professorin für Botanik, Thulin ist die Chefin von Hess) und dass großteils auf Rollenklischees verzichtet wird, andererseits finde ich es auch wunderbar, dass so viele Männer beim Kochen, bei der Hausarbeit und bei der Kindererziehung gezeigt werden. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass Dänemark uns (Österreich) tatsächlich sehr weit voraus ist beim Thema Gleichberechtigung und Elterndasein: Auf das Sinken der Geburtenrate wurde mit einem Ausbau der Kinderbetreuung reagiert, zudem fühlen sich Männer stärker als in hierzulande verantwortlich für Kinder und Haushalt. Dieses Buch hat in mir den starken Wunsch geweckt, nach Dänemark auszuwandern!
Den einen oder anderen Sexisten mit unangenehmen männlichen Fantasien, der Frauen objektifiziert, gibt es im Thriller leider trotzdem, doch das verzeihe ich, da es sich ausnahmslos um unsympathische Figuren und Bösewichte handelt. Großartig fand ich hingegen, dass viele der Frauen ein aktives, lebendiges Liebesleben haben, dafür aber zu keinem Zeitpunkt kritisiert werden, es gibt also kein Slutshaming (juhu!). Zudem werden auch Sexismus, sexuelle Belästigung und Gewalt an Frauen thematisiert und kritisiert, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Auch den Bechdel-Test besteht das Buch problemlos und die eher milden gegenderten Beleidigungen (Luder, Schickse, Tusse) kann ich auch problemlos verzeihen. Hätte der Autor nun noch gegendert, wäre das Buch (was diesen Aspekt betrifft) perfekt gewesen!
Ein Satz über Naia, den ich liebe:
„Sieht aus wie ein Hänfling, der von einem Windstoß umgeblasen werden kann, doch wenn man ihr in die Augen sieht, ist nicht mehr sicher, wie es mit den Kräfteverhältnissen aussieht.“ E-Book, Position 3215
Mein Fazit
Mit „Der Kastanienmann“ ist Søren Sveistrup ein rundum gelungener, wendungsreicher und sehr atmosphärischer Thriller geglückt, der diesen Namen auch verdient. Der Fall ist komplex und interessant (das Miträtseln macht unheimlich viel Spaß!), der Schreibstil sehr angenehm und bildlich (aber auch die Gefühle kommen nicht zu kurz!) und die detaillierten Schilderungen der Ermittlungen haben mich fasziniert. Thematisch stehen gesellschaftliche Missstände und persönliche Probleme wie Trauer, Missbrauch und häusliche Gewalt im Mittelpunkt. Søren Sveistrup kratzt hier nicht nur an der Oberfläche, sondern geht durchaus auch in die Tiefe, sodass einen die Geschichte auch emotional nicht kaltlässt. Auch die liebevoll ausgearbeiteten ProtagonistInnen überzeugen auf ganzer Linie – ich hatte teilweise echt Angst um sie! Besonders in mein Herz geschlichen hat sich der sensible, scharfsinnige, etwas verloren wirkende Hess, der in der Vergangenheit einiges durchgemacht hat. Positiv sind mir auch die starken, mutigen, gut gebildeten weiblichen Figuren in Führungspositionen und die im Haushalt und der Kindererziehung engagierten Männer aufgefallen – hier werden kaum Geschlechterstereotype reproduziert, was ich wunderbar finde. Die größte Stärke dieses Thrillers ist aber mit Sicherheit seine dichte Atmosphäre. Überall buntes Laub und kleine Kastanienmännchen, es ist windig, nass und kalt – man fühlt sich sofort in den Herbst versetzt und wundert sich (nach stundenlangem Lesen in Corona-Quarantäne im März) beim Blick aus dem Fenster, dass draußen die ersten Krokusse blühen. „Der Kastanienmann“ ist unvorhersehbar, enthält einige unheimliche Gänsehautmomente und lässt einen regelmäßig erschaudern. Durch die kurzen Kapitel (mit gelegentlichen Cliffhangern) wird das Buch wird zu einem temporeichen, spannenden Pageturner. Ich konnte es kaum aus der Hand legen! Ich kann euch die Geschichte nur wärmstens empfehlen – aber seid euch einer Sache bewusst, bevor ihr zu diesem Thriller greift: Nach der Lektüre werdet ihr Kastanien(männchen) für immer mit anderen Augen sehen!
Braucht Ihr 8 Stunden Schlaf? Wenn ja, beginnt mit diesem Thriller am Wochenende.
Meine Meinung
Naia Thulin ist mit ihrem Job nicht zufrieden. Sie möchte zum NC 3. Ihr Vorgesetzter Nylander schaut, ...
Braucht Ihr 8 Stunden Schlaf? Wenn ja, beginnt mit diesem Thriller am Wochenende.
Meine Meinung
Naia Thulin ist mit ihrem Job nicht zufrieden. Sie möchte zum NC 3. Ihr Vorgesetzter Nylander schaut, was er für sie machen kann. Anfangs ist sie nicht begeistert, als man ihr den sonderbaren Mark Hess zur Seite stellt. Der wortkarge Polizist scheint über keinerlei Ehrgeiz zu verfügen. Ein brutaler Mörder quält Frauen und hinterlässt Kastanienmännchen. Rosa Hartung und ihr Mann Steen hatten vor einem Jahr ihre Tochter verloren. Sie wurde nie gefunden. Der Fall ad Acta gelegt. Nun wird wieder eine Frauenleiche gefunden. Mark Hess sieht Zusammenhänge, mit der Tochter von der Politikerin Rosa Hartung. Keiner nimmt Hess Vermutungen ernst. Naia Thulin ist die Einzige, die mit Hess am gleichen Strang zieht.
Anfangs fragt man sich, was mit Hess eigentlich los ist. Im Lauf der Geschichte erfährt man einiges und kann ihn besser verstehen. Naia Thulin hat eine kleine Tochter. Sie pflegt eine lockere Beziehung zu einem Mann. Sie ist ehrgeizig. Sie ist hartnäckig. Die Morde haben mir Gänsehaut beschert. Stellenweise musste ich das Buch zur Seite legen. Was hier Frauen aushalten müssen, ist Horror pur! Hess fand ich einfach gut. Ich konnte seine Vermutungen nachvollziehen. Er ist kein Mensch, der seinen Vorgesetzten um den Bart redet. Wenn er von etwas überzeugt ist, geht er stur seinen Weg. Notfalls auch alleine. Naia ist nicht so gefühllos, wie sie Anfangs rüber kommt. Immerhin erkennt sie den unschätzbaren Wert von Hess. Das Geschehen erleben wir überwiegend aus der Sicht der Beiden.
Die Charaktere sind gut gezeichnet. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Der Autor beschreibt alles sehr genau. Ich hatte Vermutungen. Ich lag ein bisschen daneben ....Die Trauer von Rosa Hartung und ihr Mann Steen ist sehr gut beschrieben. Man erlebt mit, wie unterschiedlich die Beiden damit umgehen.
Fazit
Ein spannender Thriller hat mir das Gruseln gelehrt. Dunkle Wälder, Kastanienmännchen und ein Mörder, der seit vielen Jahren die Mordkommision Dänemarks zum Narren hält. Das Setting ist gut gewählt. Es reflektiert Kopenhagen. Die Protagonisten haben alle Erkennungswert. Die Trauer um ein Mädchen kommt groß zu tragen. Das Ende ist extrem nervenaufreibend. Kein Thriller für schwache Nerven. Kinder spielen auch eine große Rolle. Für Mütter könnte dieser Thriller eventuell zu belastend sein. Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet.
Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Søren Sveistrup
Lieblingszitat
..... Trauer ist eine heimatlos gewordene Liebe ...
Dieser Thriller spielt in Kopenhagen und sorgt am laufenden Band für Gruselmomente. Ein Serienmörder geht um, der es auf Frauen abgesehen hat, die er vor dem Töten grausam foltert. Die Mordkommission ist ...
Dieser Thriller spielt in Kopenhagen und sorgt am laufenden Band für Gruselmomente. Ein Serienmörder geht um, der es auf Frauen abgesehen hat, die er vor dem Töten grausam foltert. Die Mordkommission ist mal wieder chronisch unterbesetzt und die ermittelnde Kommissarin Naia Thulin ist schon im Absprung zum Kommissariat für Cyberkriminalität. Der Neuzugang Mark Hess soll ihr zur Seite stehen, aber eigentlich bremst er nur die Ermittlungen. Er ist von Europol strafversetzt worden und seine ganze Energien steckt er in eine Rückkehr zu seinem alten Arbeitsplatz. Erst als er selbst eine heiße Spur entdeckt, kommt sein scharfer analytischer Verstand zum tragen und bringt die Lösung des Falls näher.
Bei jeder Leiche findet sich eine Kinderbastelei aus Kastanien, und auf diesen Kastanien befindet sich der Fingerabdruck eines entführten Mädchens, das schon lange für tot gehalten wird. Der Täter hat ein Geständnis abgelegt, nur die Leiche wurde nie gefunden. Durch diese neuen Spuren schöpfen die Eltern wieder Hoffnung und die Printmedien schlachten den Fall mit Begeisterung aus, was den Druck auf die Polizei nochmal steigert.
Der Täter jedenfalls ist mit der Arbeitsweise der Polizei bestens vertraut und ihr immer eine Nasenlänge voraus. Es dauert, bis man die Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern herausfiltern kann und dann ist es fast zu spät, bis man die Zusammenhänge mit dem alten Entführungsfall versteht.
608 Seiten sind schon eine stattliche Anzahl, aber der Autor hält den Leser in atemloser Spannung. Die verschiedenen Protagonisten gewinnen schnell an persönlichem Profil, wobei ich sagen muss, dass mir beide Ermittler sehr, sehr unsympathisch sind. Thulin agiert ziemlich selbstherrlich. Ihre Zeugenbefragungen sind regelrecht unverschämt, so kann man nicht mit Leuten umgehen. Hess ist ein ignoranter Typ, der sehr von sich eingenommen ist, der sich nicht an Regeln halten will und nur sein eigenes Wohl im Sinn hat.
Nein, ich mag solche unsozialen Typen nicht als Helden der Geschichte, aber dennoch führt das hier nicht zum Punkteabzug, denn "Der Kastanienmann" hat mich rundum überzeugt.
Es ist ein stürmischer Tag in Kopenhagen, als die Polizei an einen grauenvollen Tatort gerufen wird. Auf einem Spielplatz liegt die entstellte Leiche einer jungen Frau. Und der Täter ...
Inhalt übernommen:
Es ist ein stürmischer Tag in Kopenhagen, als die Polizei an einen grauenvollen Tatort gerufen wird. Auf einem Spielplatz liegt die entstellte Leiche einer jungen Frau. Und der Täter hat eine unheimliche Botschaft hinterlassen: Über dem leblosen Körper schwingt eine kleine Puppe aus Kastanien im Wind. Kommissarin Naia Thulin und ihr Partner Mark Hess stehen vor einem Rätsel. Denn die Figur trägt den Fingerabdruck eines Mädchens, das ein Jahr zuvor ermordet wurde - die Tochter der Politikerin Rosa Hartung. Und dann taucht ein zweites Kastanienmännchen auf ....
Meine Meinung:
Mit seinem Erstlingswerk ist dem Autor,der bisher schon einige Drehbücher zu bekannten Fernsehserien geschrieben hat, ein großer Wurf gelungen.
Die beiden eigenwilligen Ermittler brauchen einige Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, nicht immer zur Zufriedenheit des Vorgesetzten. Nach und nach nähern sie sich jedoch an und ziehen in den entscheidenden Situationen an einem Strang.
Was haben die Kastanienmännchen, welche an den jeweiligen Tatorten auftauchen, mit den Morden zu tun? Die Antwort auf diese Frage bleibt lange Zeit im Dunklen.
Geschickt werden immer wieder falsche Fährten gelegt und der Leser ständig in die Irre geführt. Obwohl es sich um ein sehr umfangreiches Buch handelt, bleibt die Spannung durchgehend erhalten. Allerdings wäre an einigen Stellen eine Straffung sinnvoll gewesen.
Wie bei einem Puzzle wird die Geschichte Stück für Stück zusammengesetzt, bis zu einem schlüssigen Ende.
Fazit:
Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen und mich über einige Stunden sehr gut unterhalten. Für Thrillerfans eine absolute Leseempfehlung.