Cover-Bild Und du fliegst durch die Nächte
Band 2 der Reihe "Love is Love-Reihe"
(16)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 09.08.2021
  • ISBN: 9783453425316
Sophie Bichon

Und du fliegst durch die Nächte

Love is Love - Roman
Steh zu dir und deiner Liebe. Für immer.

Nur in der Nacht fühlt Romeo sich frei und lebendig. Da er schon immer anders war und seinen Eltern nie genügen konnte, ist dieses Leben im Untergrund alles, was er will. Doch obwohl er in der Technoszene längst ein gefeierter DJ ist, fühlt Romeo sich außerhalb der Szene leer und verloren – bis er eines Nachts auf Julius trifft. Julius mit den dunklen Locken und eisblauen Augen, Julius mit dem unbeschwerten Grinsen und dem Leben im Hellen. Immer wieder begegnen sie sich und fühlen sich wie magisch angezogen. Doch als Romeo immer tiefer in die Dunkelheit gerät, müssen sich die Frage stellen, ob ihre unterschiedlichen Welten tatsächlich zusammenpassen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2023

Wichtige Themen, deren Umsetzung mich nicht überzeugte

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„Jeder sollte selbst darüber entscheiden dürfen, wann und auf welche Art er sich outet. Und ob er das überhaupt möchte. Wirklich niemand hat das Recht, das zu übernehmen.“, sagte Julius, und Wut blitzte ...

„Jeder sollte selbst darüber entscheiden dürfen, wann und auf welche Art er sich outet. Und ob er das überhaupt möchte. Wirklich niemand hat das Recht, das zu übernehmen.“, sagte Julius, und Wut blitzte in seinen Augen auf.
//S.364//


Klappentext: übernommen
Steh zu dir und deiner Liebe. Für immer.
Nur in der Nacht fühlt Romeo sich frei und lebendig. Da er schon immer anders war und seinen Eltern nie genügen konnte, ist dieses Leben im Untergrund alles, was er will. Doch obwohl er in der Technoszene längst ein gefeierter DJ ist, fühlt Romeo sich außerhalb der Szene leer und verloren – bis er eines Nachts auf Julius trifft. Julius mit den dunklen Locken und eisblauen Augen, Julius mit dem unbeschwerten Grinsen und dem Leben im Hellen. Immer wieder begegnen sie sich und fühlen sich wie magisch angezogen. Doch als Romeo immer tiefer in die Dunkelheit gerät, müssen sich die Frage stellen, ob ihre unterschiedlichen Welten tatsächlich zusammenpassen.

Meine Meinung: !!Es kommen Spoiler vor !!
Vor einiger Zeit las ich den ersten Band der „Love is Love“ Reihe von Sophie Bichon und war eher mäßig begeistert. Der Stil war sehr malerisch und kraftvoll, zog sich aber leider auch sehr oft und bei mir kamen die Emotionen der beiden jungen Frauen kaum an. Aber dennoch hatte es auch etwas an sich, was mich doch neugierig blieben ließ und so landete dann der zweite Band „Und du fliegst durch die Nächte“ auf meinem SuB und blieb es auch lange, bis ich im Rahmen des Pride-Monats wieder darauf aufmerksam wurde und echt Lust hatte, die Autorin ein weiteres Mal zu versuchen.

Anfangs war ich auch richtig begeistert. Es gab zwar gleich zu Beginn sehr, sehr viele Infos zu Julius und Biene, aber es wurde nicht zu viel und dadurch, dass man zunächst beinahe nichts über Romeo erfuhr, glich es sich ein wenig aus und ich fand die Balance super.
Das Kennenlernen der beiden, die zarten Anknüpfungen an eine Freundschaft und die ersten zaghaften Bemühungen um mehr gefielen mir wirklich sehr gut, weil Bichon ihnen nicht nur in romantischer Hinsicht Zeit und Raum zum Entwickeln ließ, sondern auch eine interessante Rahmenhandlung schuf. In meinen Augen gab es keinen richtigen roten Faden, kein Anfang, Mitte oder Ende im klassischen Sinn. Vielmehr las es sich wie eine Erzählung aus einem Teilbereich des Lebens der Charaktere. Dies gefiel mir echt gut, weil sich auch Dramen und dergleichen gut im Rahmen hielten, zunächst.

Zwischen Romeo und Lius war anfangs an so eine super Chemie spürbar und ich fieberte mit den beiden mit, vor allem, da ja von Beginn an einige Hindernisse und Probleme auf die beiden wartete. Romeo stand auch auf Männer, wollte es sich aber selber nicht eingestehen und die Sache mit den Drogen und Exzessen war auch noch da. Die Sache nahm nicht zu viel Raum an….bis es zu kippen begann und mich vor allem das letzte Viertel enttäuschte.

Das Potenzial, was sich hier bot wurde leider kaum genutzt und ab ungefähr der Hälfte drehte sich die Geschichte nur noch im Kreis:
Lius will, dass Ro mit den Drogen aufhört, dieser verspricht es ihm und schafft es sogar eine Zeit lang, bis er wieder auf seine alten Freunde trifft und rückfällig wird. Natürlich ist Lius sauer auf ihn und hält erstmal Abstand, bis sich die beiden wieder groß versöhnen und es von vorne beginnt.

Versteht mich nicht falsch, so kann es natürlich ablaufen und hat es bestimmt auch bei vielen Leuten, aber mein Problem hierbei ist, dass ich mich irgendwann wie Bill Murray in „Täglich grüßt das Murmeltier“ gefühlt habe, weil sich dieses Szenario in Dauerschleife abspulte.

Ich finde es super, dass so viele wichtige Themen wie Drogensucht, unfreiwilliges Coming-Out und die sexuelle Orientierung behandelt wurden, nur bei der Umsetzung wurde auf zu viel zu dick aufgetragenes und nicht immer authentisches Drama, sowie zu viele Emotionen gesetzt. Ich bin wirklich nicht dünnhäutig, aber irgendwann war es mir doch zu viel und ich fand ihre Beziehung nur noch toxisch. Das lag auch daran, dass die beiden nie vernünftig miteinander redeten und nach ein paar kurzen Versprechen alles wieder super war. In der Hinsicht fand ich Lius sehr naiv und es war auch Ro gegenüber unfair, dass er nicht ehrlich war und ihm deutlich zu verstehen gab, dass es absoluter Mist ist, was dieser da abzog. Mir ist schon klar, was die Autorin ausdrücken wollte, nur gelang ihr das nicht gut.

Zum Ende fand ich es dann auch nur noch ermüdend und die ganzen Dramen, der Kitsch und die Klischees taten dem Ganzen auch nicht wirklich gut, eher im Gegenteil und irgendwie ist schon schade, dass es mich dann auch kalt ließ. Ich gönne ihnen absolut ihr Happy End, aber irgendwie fühlte es sich komisch, zu glatt, zu happy ?, an. Aktuell fällt mir kein besseres Wort dafür ein und ich hoffe, man versteht, was ich meine. Ich denke einfach, dass weniger hier mehr gewesen wäre und vor allem weniger Seiten dem ganzen echt gut getan hätte.

Die Charaktere fand ich an sich ganz in Ordnung, auf jeden Fall besser als im Vorgänger. Zwar sagten mir Lius und Ro zum Ende hin nicht mehr so zu, aber vor allem anfangs wirkten sie spannend. Bine, Davin und Co mochte ich tatsächlich echt gerne und vor allem Prija konnte mich immer wieder mal begeistern.

Julius oder auch Lius genannt mochte ich eigentlich echt gerne, nur war er mir manchmal zu blauäugig und hätte echt mehr für sich einstehen müssen. Zwar passiert das dann auch, aber es wirkte komisch, zu sehr auf Drama getrimmt. Er rieb sich zu sehr für andere auf und drehte sich sehr oft selbst im Kreis. Zwar fand ich Ro´s Verhalten auch oft nicht gut, aber ich konnte es trotz seiner Vergangenheit nicht verstehen, warum er so mit sich umspringen ließ. Ich möchte aber positiv erwähnen, dass ich manchmal auch gerne diese positive Grundeinstellung von ihm hätte.

Romeo, oder auch unter seinem DJ Namen Ro bekannt, war mir zu lange ein Mysterium. Eigentlich mochte ich Romeo sehr gerne, nur irgendwie bekam ich ihn nie wirklich zu fassen und auch wenn ich ihn verstehen konnte, konnte ich es auch wieder nicht und irgendwie ließ er mich recht ratlos zurück. Seine Beweggründe, warum er sich betäubte, seine ganze Hintergrundgeschichte und der Druck, der von allen Seiten auf ihm lastete, zogen mich teils runter, weil ich seine Handlungen eben durchaus verstehen und dann auch wieder nicht verstehen konnte. Ich verstehe, dass es bei sowas nicht einfach ist und es auch nicht so fix vergeht, aber dennoch war es mir manchmal zu drastisch. Ich fand es super, dass er es versuchte, nicht gleich abblockte, aber er drehte sich immer nur im Kreis, bis es dann auch einmal alles ganz einfach war. Finde ich aber nicht. Zum Schluss möchte ich aber über ihn noch sagen, dass ich seine ruhige, seine kreative und seine liebevolle Seite sehr gemocht habe und ich es klasse finde, wie greifbar seine Liebe zur Musik war.

Die Nebencharaktere fand ich super, vor allem Prija, die ich sehr mutig und einfach nur so sympathisch fand. Bine nervte mich manchmal, aber ich liebte ihre feinfühlige Art.

Der Schreibstil las sich flüssig und hatte auch eine gewisse Tiefe, wirkte manchmal aber auch etwas oberflächlich und verlor sich. Vor allem zum Ende hin gab es mir zu viele Klischees, Kitsch und Drama und ich war definitiv kein Fan von diesen Besonderheiten. Damit meine ich die Stellen, wo Wörter auseinander oder sehr oft aneinander gereiht wurden, das sprach mich einfach nicht an und erzielte auch nicht die erwünschte Wirkung bei mir.

Fazit:
Mir fiel diese Rezension wirklich sehr schwer und ich hoffe, ich habe keinen verletzt, aber es bringt keinem etwas, wenn ich nicht ehrlich bin. Die erste Hälfte konnte mich wirklich begeistern, während die zweite und vor allem das letzte Viertel mich überhaupt nicht ansprachen. Mehr Seiten, weniger Fokus auf geballtes Drama und es hätte mir vielleicht mehr gefallen. Von mir gibt es:

2,5 von 5 Sterne


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