Cover-Bild Kommando Abstellgleis
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: carl's books
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 20.03.2017
  • ISBN: 9783570585610
Sophie Hénaff

Kommando Abstellgleis

Ein Fall für Kommissarin Capestan - Roman
Katrin Segerer (Übersetzer)

Das Pariser Hauptkommissariat, 36 Quai des Orfèvres hat eine neue Leitung. Ihr Ziel heißt: die Aufklärungsraten und Statistiken polieren und alle lästigen, aufsässigen und arbeitsunwilligen Mitarbeiter loswerden. Deshalb ruft die Führungsriege eine neue Brigade ins Leben, in der alle Alkoholiker, Faulenzer, Schläger, Depressive und Polizisten, die sich für etwas anderes berufen fühlen - wie z.B. Eva Rozière, die Krimis schreibt, anstatt zu ermitteln -, zusammengefasst werden sollen. Die Leitung übergibt sie Anne Capestan, einer einst hoffnungsvollen jungen Polizistin, die wegen eines fatalen Fehlers vom Dienst suspendiert wurde. Was man von ihr erwartet: stillhalten. Anne hasst aber nichts mehr, als einfach zu gehorchen. Deshalb lässt sie nichts unversucht und baut mit ihrer Truppe der verkrachten Existenzen in einem schäbigen Büro bei miserabler technischer Ausstattung, ohne Waffen und Blaulicht ein Kommissariat der unkonventionellen Methoden auf und löst - zum Schrecken der neuen Chefs - auch noch alte Fälle, die die neue Führungsriege in gar keinem schönen Licht erscheinen lassen ... Ein origineller, schwungvoller, intelligenter Krimi - zum Schießen komisch!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gelungener Krimistart

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Kommando Abstellgleis hat viele Charaktere, die einfach nur menscheln und so gar nicht in den Polizeiapparat passen. Neben Anne Capestan (die Chefin, die gern mal eigenmächtig schießt) gibt es die Romanpolizistin, ...

Kommando Abstellgleis hat viele Charaktere, die einfach nur menscheln und so gar nicht in den Polizeiapparat passen. Neben Anne Capestan (die Chefin, die gern mal eigenmächtig schießt) gibt es die Romanpolizistin, die gern Bücher über ihre Kollegen schreibt und etwas dekadent lebt. Und dazu noch einen Hund namens Pilou bei sich führt. Torrez hat seinen ganz eigenen Schatten. Niemand möchte ihm zu nahe kommen, denn bisher hat es den Kollegen nicht gut getan. Merlot kennt sich mit Wein bestens aus und trinkt diesen auch reichlich. Dazu kommen noch Lebreton, ein gutaussehender Mann, der leider der Homophobie des Reviers zum Opfer fiel. Neben diesen wunderbaren Figuren gibt es noch weitere "abgestellte" Polizisten.

Es macht unheimlich Spaß dieses Team kennenzulernen. Sie sind sehr speziell, eigenwillig und unterhaltsam. Die Charaktere wurden teilweise stark überzogen dargestellt und nicht alles, sollte man auf die Goldwaage legen. Die Fälle sind verzwickt, denn eigentlich sollen sie nicht gelöst werden. Das Kommando Abstellgleis soll nur beschäftigt werden, damit es aus dem Sichtfeld rückt. Doch die „Abgeschobenen“ raufen sich zusammen und nachdem sie sich eingerichtet haben, starten sie, sehr zum Entsetzen der großen Chefs, durch.

Es ist kein gewöhnlicher Krimi, sondern eher eine kleine Satire. Die Charaktere sind interessant, bergen einige Überraschungen und sind dabei noch sympathisch. Man freut sich deshalb schon auf den zweiten Fall (den es bereits gibt), um noch weitere Aktionen, witzige Dialoge und menschelnde Polizisten zu erleben.

Veröffentlicht am 26.11.2017

Ruhiger Krimi für gemütliche und amüsante Lesestunden.

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Das Pariser Hauptkommissariat, 36 Quai des Orfèvres hat eine neue Leitung. Ihr Ziel heißt: die Aufklärungsraten und Statistiken polieren und alle lästigen, aufsässigen und arbeitsunwilligen Mitarbeiter ...

Das Pariser Hauptkommissariat, 36 Quai des Orfèvres hat eine neue Leitung. Ihr Ziel heißt: die Aufklärungsraten und Statistiken polieren und alle lästigen, aufsässigen und arbeitsunwilligen Mitarbeiter loswerden. Deshalb ruft die Führungsriege eine neue Brigade ins Leben, in der alle Alkoholiker, Faulenzer, Schläger, Depressive und Polizisten, die sich für etwas anderes berufen fühlen - wie z.B. Eva Rozière, die Krimis schreibt, anstatt zu ermitteln -, zusammengefasst werden sollen. Die Leitung übergibt sie Anne Capestan, einer einst hoffnungsvollen jungen Polizistin, die wegen eines fatalen Fehlers vom Dienst suspendiert wurde. Was man von ihr erwartet: stillhalten. Anne hasst aber nichts mehr, als einfach zu gehorchen. Deshalb lässt sie nichts unversucht und baut mit ihrer Truppe der verkrachten Existenzen in einem schäbigen Büro bei miserabler technischer Ausstattung, ohne Waffen und Blaulicht ein Kommissariat der unkonventionellen Methoden auf und löst - zum Schrecken der neuen Chefs - auch noch alte Fälle, die die neue Führungsriege in gar keinem schönen Licht erscheinen lassen ... Ein origineller, schwungvoller, intelligenter Krimi - zum Schießen komisch!...(Klappentext)

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Mit dieser Lektüre eröffnet sich dem Leser mal ein Krimi der anderen Art - keine perfekten oder hart gesottenen Ermittler, sondern eine Schwammerltruppe sondergleichen. Einzig aus dem Grund von der Obrigkeit des Kommissariats zusammengestellt da diese Ermittler unkündbar sind und man sie so trotzdem weit ab vom Schuß irgendwie beschäftigen kann.
Ihr "Revier" ist eine ausrangierte Altbauwohnung mit ebenso ausrangierten Möbeln und mit Kisten voller ungelöster Mimimi-Fällen, jedoch ohne Waffen und ohne irgendwelche Befugnisse.

Die Leitung erhält Anne Capestan - einst eine Polizistin mit guten Aufstiegschancen, jedoch mit einem sehr locker sitzendem Abzugsfinger, die einmal zu oft abgedrückt hat. Weiters besteht diese Brigade aus:

Torrez - mit ihm will absolut keiner arbeiten, da er scheinbar Unglück bringt. Jeder seiner Partner wurde bei einem Einsatz entweder schwer verletzt oder ist gar tot. Jeder ist davon überzeugt, dass ein Fluch auf ihm liegt.
Eva Rosières - eine Krimiautorin und Diva, welche sich eine Zeit lang vom Polizeidienst beurlauben ließ, um Krimis und Drehbücher zu schreiben. Da ihr nun langsam die Ideen ausgehen, wollte sie wieder in den Dienst, wobei sie natürlich jedem auf die Nase bindet wie reich sie nun ist und es im Grunde gar nicht nötig hat zu arbeiten.
Merlot - der Alki in der Truppe. Immer am Saufen, Reden schwingen und Klugscheißen
Lebreton - einst bei der Dienstaufsichtsbehörde, der selbst vor der Obrigkeit nicht Halt machte und daher auf das Abstellgleis katapultiert wurde.
Evrard - eine unscheinbare Maus mit einem Spielproblem, die immer eine Wette am laufen hat.
Orsini - der verdammt gute Beziehungen zur Presse hat und nicht nur einmal zu oft etwas an diese weitergegeben hat.
Dax & Lewitz - zwei Kumpels, einer davon IT-Spezialist, sofern er sich daran erinnert nach was er suchen muss. Beide sind nicht die hellsten Kerzen auf der Torte

Und zusammen versuchen sie zwei Cold Cases aufzuklären, welche sich zufällig in den Kisten befunden haben. Dabei stechen sie in ein Wespennest mit ungeahnten Ermittlungsergebnissen.

Aufgrund der ständigen Hervorhebung der vorhandenen Komik, hatte ich schon gewisse Befürchtungen, da mir der französische Humor irgendwie so gar nicht liegt. Ich wurde jedoch eines besseren belehrt, da dieser Humor keinesfalls kitschig oder übertrieben wirkt. Eher eine leichte und auch authentische Situationskomik, die diesem Krimi die gewisse Würze verleiht.

Die Fälle sind durchaus interessant und immer wieder unterbrochen von einem Erzählstrang aus dem Jahr 1991 und einem aus der Sicht eines Burschen, die scheinbar nichts damit zu tun haben. Am Ende führen jedoch alle Fäden zusammen und beinhalten auch noch eine überraschende Wendung.

Dieser Krimi lebt weniger von der Spannung, als viel mehr von seinen Protagonisten. Daher verläuft es, auch aufgrund des locker-leichten Schreibstils, eher ruhig und gemütlich. Für meinen Geschmack etwas zu ruhig. Etwas Biss und Spannung hätte dem Krimi durchaus gut getan.

Fazit:
Dieser Krimi ist eine leichte Lektüre für den ein oder anderen entspannten Leseabend. Auch wenn es für mich schon fast zu unspannend war, so fühlte ich mich trotzdem gut unterhalten. Mal etwas anderes zwischen all den Thrillern. Von mir gibt es daher eine gemütliche aber absolute Leseempfehlung.

© Pink Anemone

Veröffentlicht am 07.05.2017

Birds on a Wire

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Keiner kann sie so richtig gebrauchen und so wird einfach eine neue Brigade gegründet. Dorthin werden alle die versetzt, die krank sind oder faul, die quer denken, die unangepasst sind. Angeführt wird ...

Keiner kann sie so richtig gebrauchen und so wird einfach eine neue Brigade gegründet. Dorthin werden alle die versetzt, die krank sind oder faul, die quer denken, die unangepasst sind. Angeführt wird die Einheit von Commisaire Anne Capestan, die nach einer Suspendierung wieder arbeiten darf, aber am besten so, dass sie keinem in den Weg gerät. Sie leitet eine Abteilung, in die nicht nur die Ermittler sondern auch die ungelösten Fälle entsorgt werden. Allerdings kommt es anders als gedacht, denn in dieser Geistereinheit tauchen doch einige Polizisten auf, die bereit und willens sind zu arbeiten, die pfiffig und intelligent, mit Witz und Hartnäckigkeit an die wenigen Fälle herangehen, die in dem ihnen zugewiesenen Ausschuss doch nach Aufklärung rufen.

Das ist schon eine seltsame Abteilung, die Anne Capestan, die eher mit ihrer Entfernung aus dem Dienst gerechnet hat, da anführen soll. Allerdings eine Entfernung aus dem aktiven Dienst ist es schon. Denn Fälle, die irgendjemandem unter den Nägeln brennen gibt es nicht. Und ihr Team, das immerhin aus vierzig Leuten bestehen soll, wird in einer Wohnung untergebracht, die zum einen als Büro nur bedingt geeignet ist und zum anderen für diese Anzahl von Leuten gewiss nicht genug Platz bietet. So befürchtet Anne schon eine Einheit, betreuen zu dürfen, die tatsächlich nur aus Abwesenden besteht. Doch nach und nach trudeln die Kollegen ein.

Eigentlich nicht so gute Voraussetzungen für einen spannenden Kriminalroman bietet die Autorin mit ihrer Truppe von lahmen Enten. Doch was sie daraus macht vermag zu überraschen und zu fesseln. Das langsame Zusammenwachsen der Einheit, zumindest des Teils der Einheit, der gewillt ist zu arbeiten, das Auffinden der wenigen interessanten Ermittlungsansätze, den Eifer, mit dem die Abgehängten zur Sache kommen, das ist sehr erfreulich zu lesen. Mit den sympathischen Ermittlern wird man schnell warm. Behutsam wird berichtet, wieso sie kalt gestellt wurden. Doch gerade ihr Abgehängtsein gibt ihnen auch die Freiheit intensiv zu ermitteln, auch wenn es nur „Cold Cases“ sind. Sie haben zwar keine große Unterstützung, sie haben aber auch keinen Druck. Wie sich aus dieser Grundkonstellation eine brisante und packende Geschichte entwickelt, ist eine Freude zu lesen. Dieser erste Band einer Reihe macht Spaß und fesselt mit einem Fall, der es in sich hat. Den Namen Sophie Hénaff wird man sich gerne merken.