In Vom Umtausch ausgeschlossen geht es wie üblich turbulent zu im Leben der chaotischen, aber liebenswürdigen Schnäppchenjägerin Rebecca Brandon, ehemals Bloomwood. Wie schon die Vorgänger ist der vierte Teil natürlich ebenfalls wieder ausgesprochen amüsant und bringt einen häufig zum Schmunzeln. Becky ist eben wie sie ist, wofür man sie entweder liebt oder hasst, und schafft es stets sich in Schwierigkeiten zu bringen. Jeder hat so seine Leidenschaft und ihre ist eben das Einkaufen, nur dass sie dabei oftmals die Kontrolle verliert. Es gibt allerdings durchaus Anlass zur Hoffnung, dass sie in Zukunft nicht mehr jedes Schnäppchen mitnimmt, sondern nur noch Sachen kauft, die sie wirklich braucht oder unbedingt haben will. Sie lernt nämlich, dass sie sich ändern und dabei trotzdem sie selbst bleiben kann.
Man leidet mit ihr als sie von ihrer Hochzeitsreise zurückkehrt und es den Anschein hat als ob Sue inzwischen eine neue beste Freundin gefunden hat. Beim Thema Kinder und Erziehung kann Becky (noch) nicht wirklich mitreden und sie vermisst die vertrauten Gespräche mit Sue, woraufhin sie sich sehr einsam fühlt.
Umso mehr hofft sie in ihrer neu gefundenen Halbschwester Jessica eine gute Freundin zu finden, was sich jedoch bald als nahezu aussichtslos herausstellt, denn Jess und Becks könnten kaum unterschiedlicher sein. Jess ist extrem sparsam, gibt also nie unnötig Geld aus, und interessiert sich nicht im Geringsten für Kleidung oder Kosmetika. Sie haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam und verstehen sich daher leider überhaupt nicht gut.
Jess ist kratzbürstig, kann mitunter wirklich ein ziemliches Biest sein und ist anfangs absolut unsympathisch. Becky gibt sich wirklich Mühe sie kennen zu lernen, was von ihr kein bisschen honoriert wird. Und als sie von den Schulden ihrer Schwester erfährt, ist sie entsetzt und will mit ihr nichts mehr zu tun haben. Klar, Becky ist nicht perfekt, aber wer ist das schon? Jess jedenfalls nicht und ihr Leben ist ebenso nicht gerade eines, um das sie jeder beneiden würden. Dennoch sind sie Schwestern und als sie schließlich doch noch eine Gemeinsamkeit finden, nähern sie sich endlich ein wenig an.
In Luke hat Rebecca darüber hinaus den perfekten Mann für sich gefunden, der ihr klar macht, dass ein Streit, egal wie heftig er gewesen sein mag, nicht gleich das Ende ihrer Ehe ankündigt. Er möchte, dass sie mehr darauf achtet, was sie an Geld ausgibt, will allerdings nicht, dass sie ein völlig anderer Mensch wird. Er liebt sie auch mit ihrer Shoppingsucht.
Schließlich rührt es einen wahrlich zu Tränen wie ihre Freunde alle zusammen nach ihr suchen als Becky auf einmal unerreichbar ist. Sie sorgen sich natürlich sehr um sie, weil sie vorher niemandem gesagt hat, dass sie wegfährt oder wohin. Sue hat Becky außerdem ebenso sehr vermisst wie umgekehrt, was sie bei einer klärenden Aussprache zugibt. Jess mag Beckys genetische Halbschwester sein, ihre wahre Seelenschwester ist und bleibt jedoch Sue.
Das Buch endet mit einer überraschenden Information, die einen gelungenen Übergang zum fünften Band darstellt und deren Konsequenzen das Leben von Becky und Luke sicherlich ziemlich auf den Kopf stellen werden. Lustig wird es also garantiert, weshalb man sich umso mehr auf den fünften Band freut!
Schade ist nur, dass es die Hörbücher zur Serie ausschließlich in gekürzter Fassung gibt und Vom Umtausch ausgeschlossen nicht wie die anderen Teile der Reihe von Maria Koschny, sondern von Irina von Bentheim gelesen wurde. Letztere macht ihre Sache an sich natürlich sehr gut, weil sie eine tolle Stimme hat und es versteht den Zuhörer zu fesseln, es ist aber eben leider ziemlich ungewohnt.
FAZIT
Vom Umtausch ausgeschlossen ist ein wunderbarer, humorvoller Roman, der die Reihe um Becky Brandon gekonnt fortsetzt und einem ein paar schöne, entspannte Stunden beschert. Den nächsten Teil wird man hiernach also definitiv schon freudig erwarten!