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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 16.11.2022
  • ISBN: 9783423446150
Sorj Chalandon

Verräterkind

Roman | »Brillant, schmerzhaft und monströs.« Le Journal de Dimanche
Brigitte Große (Übersetzer)

Eine kraftvolle literarische Konfrontation mit der Schuld der Väter
»Dein Vater stand auf der falschen Seite.« – ein Satz, der die Familie zerreißt. Seit seiner Kindheit quält den Erzähler eine Frage: Was hat der Vater während der Besatzungszeit gemacht? Doch er traut sich nie, ihn zu fragen, zu unberechenbar, zu gewalttätig ist dieser Vater. Im Mai 1987, als in Lyon der Prozess gegen den NS-Verbrecher Klaus Barbie eröffnet wird, berichtet der Sohn als Journalist einer großen französischen Tageszeitung. Und erfährt am selben Tag, dass die Gerichtsakte seines Vaters im Archiv schlummert. Und so ist es nicht ein Prozess, der gerade begonnen hat, es sind zwei. Die sprachgewaltige, schmerzhafte Auseinandersetzung Chalandons mit der Wunde seines Lebens und Schreibens, dem Vater als Verräter.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Verräterkind

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Verräterkind – Sorj Chalandon
Der Autor verarbeitet in diesem Roman seine eigene sehr schwierige Beziehung zum Vater, einem notorischen Lügner und Verräter. Eng verzahnt ist diese Geschichte mit dem Prozess ...

Verräterkind – Sorj Chalandon
Der Autor verarbeitet in diesem Roman seine eigene sehr schwierige Beziehung zum Vater, einem notorischen Lügner und Verräter. Eng verzahnt ist diese Geschichte mit dem Prozess gegen den NS-Verbrecher Klaus Barbie, dem er als Journalist beiwohnt.
Es ist wieder mal grandios geschrieben. Raffiniert und kraftvoll werden die beiden Handlungsstränge vorangetrieben und miteinander verwoben. Der Sohn begibt sich auf eine nervenaufreibende Spurensuche in alten Archiven, denn auf die Aussagen des Vaters ist kein Verlass. Wer ist er überhaupt, dieser Vater? Diesen Teil mochte ich sehr gerne.
Grundsätzlich meide ich Geschichten über Kriege, Folterungen, etc. Diesen Roman wollte ich lesen, da ich den Autor sehr schätze. Die Opferaussagen im Prozess Barbies konnte ich allerdings nur querlesen – und das noch mit Bauchschmerzen. Das ist wirklich heftig. Ein schmerzhaftes Buch, auf verschiedenen Ebenen, und ein wichtiges Werk. Meins war es trotz allem aber leider nicht. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Langatmig

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In "Verräterkind" erzählt Sorj Chalandons von seiner Beziehung zu seinem Vater, die geprägt ist von der Frage nach dessen Rolle während der Besatzungszeit. Sein Vater stellt diese durchweg positiv dar ...

In "Verräterkind" erzählt Sorj Chalandons von seiner Beziehung zu seinem Vater, die geprägt ist von der Frage nach dessen Rolle während der Besatzungszeit. Sein Vater stellt diese durchweg positiv dar und erzählt von Heldentaten, all dies entlarvt Sorj als Lügen. Als beide am Prozess gegen Klaus Barbie in Lyon teilnehmen - Sorj als Journalist, um für eine große Tageszeitung darüber zu berichten, sein Vater als Zuschauer - macht Sorj das Ereignis immer mehr auch zu seinem Prozess gegen seinen Vater.

Sorj Chalandon schreibt wortgewaltig und detailliert über die Greueltaten der Nazis und deren Schergen. Unvorstellbar, wie es sich anfühlen muss, zu wissen, dass der eigene Vater einer davon war und nicht die Rolle spielte, die er die Welt gerne glauben machen möchte. Verständlich, dass der Sohn das verarbeiten muss und möchte. Dafür taucht er tief und ausführlich in das Thema ein, lässt seine Leser daran teilhaben - und wird dabei für meinen Geschmack zu ausschweifend. An mancher Stelle konnte ich kaum weiterlesen - nicht, weil mich das Thema zu sehr belastet hätte, das war nur am Rande der Fall - sondern, weil mir die Erzählung einfach zu langatmig war und dadurch für mich eine Langeweile entstand, die dem Ernst des Themas nicht gerecht wird. Es fiel mir irgendwann so schwer, mich trotzdem auf den Inhalt und die Vater-Sohn-Beziehung zu konzentrieren, dass ich mich durchquälen musste und erleichtert war, als ich endlich die letzte Seite hinter mir hatte. Schade, denn das Thema interessiert mich sehr und man bekommt das nicht so häufig aus erster Hand berichtet.

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