Frozen
Ein Mann liefert sich eine Wettfahrt ausgerechnet mit der Leiterin der Mordkommission von Helsingborg (Schweden), rast ins Hafenbecken und stirbt. So was passiert, kein Grund zur Aufregung bei der Polizei. ...
Ein Mann liefert sich eine Wettfahrt ausgerechnet mit der Leiterin der Mordkommission von Helsingborg (Schweden), rast ins Hafenbecken und stirbt. So was passiert, kein Grund zur Aufregung bei der Polizei. Nur dass er schon Monate tot ist, wie der Gerichtsmediziner herausfindet. Eingefroren. Wie kann das sein, dass ein Toter Auto fährt? Die Ermittlungen beginnen und immer öfter fallen dem Team um Risk und Tuvasson ähnliche Vorfälle auf. Zur gleichen Zeit ist Dunja Hougaard in Dänemark mit brutalen Überfällen auf Obdachlose beschäftigt - eine Gruppe mit Smileygesichtern Maskierter tritt und schlägt so lange auf die Wehrlosen ein, bis diese sterben, wobei sie das Ganze filmen.
Es wurde groß damit geworben, dass es zwei Länder, zwei Ermittler, ein Fall wären. Dem ist nicht so, zumindest haben die Fälle null miteinander zu tun. Das kann ich sagen, ohne zu spoilern. Es bleibt die Tatsache bestehen, dass sich die Ermittler wieder mal über die Füße laufen, weil extrem Familiäres in die Fälle konstruiert wurde. Dass dabei die Logik zugunsten der Dramatik über den Haufen geworden wurde, ist bedauerlich. Wobei mir der dänische Fall fast noch interessanter vorkam, denn der erschien mir nicht ganz so absurd konstruiert. Was mich auch immer wieder übelst stört sind die familiären Hintergründe. Müssen eigentlich alle Ermittler kaputt sein, versoffen, getrennt, in Trennung lebend und damit nicht klar kommend, unsympathisch, rachsüchtig etc oder ist das für die Skandinavier reserviert? Natürlich kann man dadurch unzählige Inkompetenzen einbauen, um die Fälle zu erschweren. Und die Täter ... Zumindest was die Lösung der schwedischen Morde angeht, ist das nur noch lächerlich. Da gibt es einen schwedischen Baron, der 1978 (nein, nicht 1378 oder meinetwegen auch noch 1778) reihenweise Frauen vergewaltigt, ohne dass sich jemand wehrt oder ihn anzeigt, da wachsen Kinder außerhalb des Systems und ohne Schule auf, sind aber hinterher cleverer als alle anderen und tricksen permanent alle anderen aus - der nicht nachvollziehbaren Dinge in diesem Buch gibt es viele. Zum Schluss wird noch mal etwas aus dem Hut gezaubert, das auf das nächste Buch verweist und als Cliffhanger dienen soll, was erwartungsgemäß auch tut. Der Schreibstil ist gut, und der Handlungsstrang um Dunja auch relativ authentisch (mit Abstrichen, was Kim Sleizner angeht), aber ansonsten hätte ich mir mehr logische Zusammenhänge gewünscht. 2,5/5 Punkten.