Abgefahrene Dystopie
Die Einsamkeit der Astronauten – Stefan Beuse
Welcher Jugendliche kennt nicht das Gefühl des Fremdseins in der Gesellschaft, Strukturen und Regeln zu hinterfragen? Ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden ...
Die Einsamkeit der Astronauten – Stefan Beuse
Welcher Jugendliche kennt nicht das Gefühl des Fremdseins in der Gesellschaft, Strukturen und Regeln zu hinterfragen? Ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden und die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Bei Jonah steckt da noch etwas mehr dahinter. Immer schon fühlt er sich fremd in der Siedlung, die von der CoffeeCompany versorgt und überwacht wird. Gemeinsam mit der neuen Klassenkameradin Lia stößt er auf erschreckende Manipulationen. Kurz darauf jedoch verschwindet Lia spurlos und Jonah muss nun all seinen Mut zusammennehmen um sie zu suchen.
Dies ist eine Dystopie für Jugendliche, die recht klassisch beginnt, bei der dann aber zunehmend die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen. Der Autor hat eine ganz außergewöhnliche Fantasie – gewöhnlich ist an diesem Buch bald gar nichts mehr. Mir persönlich war es ja ab und an etwas zu viel. Ich mag es lieber bodenständiger und realistischer. Aber faszinierend sind diese Wahnwelten allemal.
In gewisser Weise kann dieses Buch nur schwer einem einzigen Genre zugeordnet werden. Im Vordergrund steht die Dystopie mit spannenden gesellschaftskritischen Elementen. Dann spielen natürlich die klassischen Themen eines Jugendromans eine Rolle, wie Liebe, Freundschaft, Mut und Erwachsen werden. Dazu kommt noch der bereits erwähnte furiose fantasievolle Faktor, den ich so gar nicht zuordnen kann.
Sprachlich finde ich das Buch klasse. Spannend und leicht lesbar, aber durchaus tiefgründig. Teils poetisch, teils richtig philosophisch. Toll!
Insgesamt auf jeden Fall eine lohnenswerte Lektüre, die zum Nachdenken anregt. 4 Sterne von mir!