Cover-Bild Duft nach Weiß
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendragon
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 05.04.2018
  • ISBN: 9783865326171
Stefanie Gregg

Duft nach Weiß

Roman
Anelija wächst wohlbehütet bei ihren Großmüttern in einem kleinen Dorf auf. Von ihrer Mutter aus Deutschland erhält sie Briefe auf so strahlend weißem Papier, wie sie es in ihrer bulgarischen Heimat nicht kennt. Ihr Wunsch nach Freiheit, nach dem »Duft nach Weiß«, wird immer größer.
Auch der Schriftsteller Georgi Markow verspürt den Wunsch. Er verlässt sein Heimatland Bulgarien, doch seine kritischen Reden führen dazu, dass er selbst in London nicht vor der Verfolgung durch das diktatorische Regime in Sicherheit ist.
Die Leben von Anelija und Markow sind miteinander verknüpft, denn nicht nur die Liebe zu Literatur und Sprache verbindet sie ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2022

Vom kalten Krieg bis zum Jahr 2000

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DervRoman „Duft nach Weiß“ wird von der Schrifz#tstellerin Stefanie Gregg interessant und pointiert geschrieben.

Diese Geschichte führt uns nach Bulgarien in die Zeit des Kalten Krieges.
Anelia wächst ...



DervRoman „Duft nach Weiß“ wird von der Schrifz#tstellerin Stefanie Gregg interessant und pointiert geschrieben.

Diese Geschichte führt uns nach Bulgarien in die Zeit des Kalten Krieges.
Anelia wächst bei ihren Babas ärmlich aber geliebt auf. Ihre Mutter war nach Deutschland geflohen. Sie schreibt selten einen weißen Brief, auf den Anelia und ihre Großmutter und ihre Urgroßmutter immer sehnsüchtig warten.

Die politische Situatio in Bulgarien n hat die Autorin perfekt erfasst.

Das Buch ist so spannend, das ich es viel zu schnell verschlang.
Sehr lesenswert.


Veröffentlicht am 31.08.2020

Der Sozialismus war kein Bauern- und Arbeiterparadies

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Ich bin noch ein DDR-Kind, 1988 geboren, jedoch habe ich von der DDR überhaupt nichts mehr mitbekommen. Ich kenne sie nur aus Erzählungen und weiß, dass ich im Kinderwagen bei der Wende-Demos in Plauen ...

Ich bin noch ein DDR-Kind, 1988 geboren, jedoch habe ich von der DDR überhaupt nichts mehr mitbekommen. Ich kenne sie nur aus Erzählungen und weiß, dass ich im Kinderwagen bei der Wende-Demos in Plauen dabei war und ich weiß, dass es im Intershop immer gut gerochen hat (meine Oma kennt den Geruch allerdings nur, weil sie am Laden vorbeiging, drin war sie nie). Mein Opa durfte damals nur zur Transportpolizei gehen, wenn er in die Partei SED eintrat, mit ungeahnten Folgen für meine arme Mutter: Meine Urgroßeltern hatten Westverwandtschaft und durften diese besuchen. Einmal brachten sie meiner Mutter, die schon von klein auf ein großer Tierfreund war, Tierzeitschriften mit. Daran hatte sie nicht lange Freunde, denn diese wurden von meinem Opa sofort weggeworfen. Hätte ja was antisozialistisches drinstehen können und die Stasi lauerte überall. Nicht auszudenken, wenn beim Kommisar der Tramsportpolizei Westzeitschriften gefunden werden. Das nimmt ihn meine Mutter heute noch übel.

Ja, die DDR war nicht das sozialistische Bauern- und Arbeiterparadies, als welches sie dargestellt wurde. Es gab die Stasi, es wurden jungen Mütterndie Kinder weggenommen, wenn sie als nicht systemtreu galten und diese dann in Heime gesteckt, Jugendliche, die nicht spurten kamen in die Jugendwerkhöfe, Systemgegner gar ins Gefängnis und man wusste nie, ob man einen Stasispitzel im Freundeskreis, manches Mal gar in der Familie hatte. Zudem wurde am "antifaschistischen Schutzwall" (an der Mauer) und an den innerdeutschen Grenzen scharf geschossen und etliche "Republikflüchtlinge" mussten dort ihr leben lassen. Zudem stelle ich mir die DDR immer grau und trist und farblos vor, als hätte jemand, so wie der Michael in Nina Hagens Lied, den Farbfilm vergessen.

Dass der Sozialismus anderswo aber noch schlimmer gewütet hat, wo es in der DDR wahrscheinlich vergleichsweise noch "human" zuging, erzählt uns Stefanie Gregg in "Duft nach Weiß". Wie schon bei Sandra Brökels Bücher über Pavel Vodák und den Prager Frühling und wie auch bei Nino Haratischwilis Jahrhundertgeschichte über Georgien wurde mir auch in dieser Geschichte wieder ein guter Einblick in den Sozialismus des Ostblocks gegeben, der wesentlich rapiater mit seinen Dissidenten und Linienabweichlern vorging, als es sich die Leute in der DDR hätten ausmalen können. Das wird uns in diesem Buch eindrücklich mit der Geschichte des Autoren Georgi Markow erzählt, dem der bulgarische Sozialismus und der Präsident Todor Schiwkow die Luft zum Schreiben und Atmen nehmen, der daraufhin nach England flüchtet und fortan auf Radio Free Europe und der BBC Schiwkow und seinen Sozialismus durch den Kakao zieht, bis man ihn schließlich zum "Schweigen bringt".

Man sieht es aber auch schön an der Geschichte von Anelija die aus dem kleinen Dörfchen Radilovo kommt und sich mit viel Ergeiz, Fleiß und Wissensdurst den Weg aufs Gymnasium ebnet, nur um dann gesagt zu bekommen, dass sie nicht das studieren darf, was sie will. Auch sie flüchtet aus Bulgarien und kommt dabei fast um, für den Traum, in Deutschland studieren zu dürfen, was sie will.

Wir, die wir in der BRD aufwachsen konnten, können uns heute nicht mehr vorstellen, wie es ist, in einem sozialistischen Regime zu leben. Die Erzählungen meiner Verwandtschaft zeigen mir vor allem eins: Ich könnte in einer Diktatur nicht überleben, auch ich müsste wie Anelija und Georgi Markow flüchten und mir anderswo ein anderes Leben aufbauen. Und ich wohne jetzt schon nur 2 Stunden von meiner Heimat entfernt und hab garstiges Heimweh, jetzt stelle man sich mal vor, wie es wäre, in ein anderes Land zu gehen.

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Veröffentlicht am 05.08.2018

Eine bewegende und berührende Geschichte

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In ihrem Roman "Duft nach Weiß" , ein Herzensbuch der Autorin Stefanie Greg, verwebt sie eine wahre Geschichte "Der Regenschirmmord" mit einer fiktiven Geschichte. Wir dürfen uns auf eine bewegende und ...

In ihrem Roman "Duft nach Weiß" , ein Herzensbuch der Autorin Stefanie Greg, verwebt sie eine wahre Geschichte "Der Regenschirmmord" mit einer fiktiven Geschichte. Wir dürfen uns auf eine bewegende und berührende Zeitreise begeben.

Der Inhalt: Wir befinden uns in Bulgarien, in einem kleinen Dorf. Hier wächst Anelija wohlbehütet bei ihren Großmüttern auf. Leider hat ihre Mutter Bulgarien verlassen, als Anelija ein kleines Mädchen war. Von ihrer Mutter bekommt sie ab und an einen Brief auf strahlend weißem Papier. Ihr Wunsch nach Freiheit, nach dem "Duft nach Weiß", wird immer größer. Auch der Schriftsteller Georgi Markow verlässt Bulgarien. Auch er verspürt den Wunsch von Freiheit. Doch aufgrund seiner kritischen Reden ist er selbst in London nicht sicher. Das Leben von Anelija und Markow sind miteinander verknüpft, denn es verbindet sie nicht nur die Liebe zur Literatur und Sprache.....

Wow! Dieses Buch muss ich erst sacken lassen. Eine unglaubliche Geschichte, die sicher noch lange in mir nachwirkt. Anelijas Leben hat mich wirklich zutiefst berührt. Die Autorin erzählt die Geschichte ja in verschiedenen Handlungssträgen. Die Kapitel wechseln sich immer ab. Einmal befinden wir uns in Bulgarien, erleben Anelijas Kindheit und ihre Jugend. Dann befinden wir uns wieder im Hier und Jetzt und erleben Anelija als Erwachsene. E ist alles so bildlich beschrieben, vor meinem Kopfkino laufen unzählige Bilder ab. Viele davon verursachen ein Gänsehautfeeling und lassen mich kopfschüttelnd zurück. Das Leben von Anelija in dieser Diktatur war besonders prägend. Eigentlich kann man sich nicht vorstellen, dass dies der Wirklichkeit angehört. Da kann ich den Wunsch nach Weiß sehr gut verstehen. Auch der Schriftsteller Markow hat mich sehr beeindruckt. Mit seinen Büchern und seinem Wunsch nach Meinungsfreiheit hat er sein Leben ständig aufs Spiel gesetzt. Ich finde es total beeindruckend, wie uns die Autorin mit diesem Roman Geschichte nahe bringt. Einfach spitze! Dieses Buch ist kein Liebesroman und kein Krimi, es ist einfach ein perfektes Gesamtpaket.

Ein außergewöhnlicher Roman, der mich wirklich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat. Ein wirklich hochinteressantes Thema. Das Cover macht mit seinem bunten Farben Mut und versprüht Hoffnung. Selbstverständlich vergebe ich für diese unterhaltsame und spannende Lektüre 5 Sterne und freue mich auf das nächste Buch der Autorin.